75 Jahre Landeskrankenhaus Steyr 1916-1991

Univ.-Prof. Hofrat Pr imarius DR. ERNST KRESBACH Als Primarius Dr. Ernst Kresbach im Ver laufe von 27 Jahren Tätigkeit als Leiter der Abteilung für innere Medizin in Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens vielfach geehrt, mit Ende 1985 in den Ruhestand trat und wieder in seine Heimatstadt Graz zurückkehrte, sprach man vom Ende einer Ära, die im Bereich der inneren Medizin im Landeskrankenhaus Steyr von ihm geprägt worden war. Ernst Kresbach, geboren in Pöl lau, Steiermark, wurde nach dem Medizinstudium an der Universität Graz 1944 zum Doktor der Medizin promoviert. Im letzten Kriegsjahr noch dienstverpflichtet, kam er ans Krankenhaus Auss ig zu Prof. Barchdazi. Schon am 1. September 1949 wurde er wissenschaft li cher Ass istent an der Uni - versitätGraz bei Prof. Gotsch. 1953 habili - t ierte er an der Universität Graz und übte später die Lehrtätigkeit a ls Dozent auch aus. Als er mit 1. Jänner 1960 zum Leiter der Internen Abteilung des Landeskrankenhauses Steyr bestellt wurde, war er verpflichtet, in Abständen Vorlesungen an der UniversitätGrazzu halten. Im März 1963 konnte Dr. Ernst Kresbach vom Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Graz d ie Würde eines Un iversitätsprofessors entgegennehmen. Da sich das Landeskrankenhaus Steyr rühmen konnte, als einziges Krankenhaus in Oberösterreich, einen Universitätsprofessor als Leiter der Internen Station zu haben, fand daraufhin im Landeskrankenhaus Steyr eine Feier statt, bei der das b isherige Wirken Dr. Kresbachs gewürd igt wurde. Besonders genannt wurde, daß Primarius Dr. Kresbach in kurzer Zeit das Zentral-Laboratorium modernisiert, die Physiktherapie entscheidend verbessert, die Infektionsabteilung neu or30 ganisiert, eine Diabetes- und Diätberatung eingeführt und grundlegende Änderungen in der Krankendiät getroffen hatte. 1977 wurde Univ.-Prof.Dr. E. Kresbach zum Wirkl .Hofrat ernannt. Im Jahre 1981 konnte ihm Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreichen. Der Abgang von Univ.-Prof. Primarius Dr. Kresbach aus dem Landeskrankenhaus war An laß, se ine Verdienste und Leistungen in deröffentlichkeitzu wü rdigen und darzustellen, welch nachhaltigen Einfluß sein Wirken hier hinterlassen hat. Die Interne umfaßte im Jahre 1960 245 Betten, dazu kamen die Patienten der Heilstätte Chri stkindl , so daß insgesamt 300 Personen zu betreuen waren . Außerdem oblag dem Primararzt der Internen Abteilung die Leitung der Physikotherapeutischen Station und des Zentrallaboratoriums. Uni v.-Prof. Dr. Kresbach, auch Facharzt für med.-chem. Laboratoriumsdiagnostik, gründete im Jahre 1965 die Schule für den medizinisch-technischen Fachdienst, um Laborkräfte in genügender Anzahl heranb ilden zu können. Das Zentral laboratorium wurde vergrößert, dem Gebäude der Internen Abteilung wurde ein Stockwerk aufgesetzt, 1968 entstand über Kresbachs Initiative das Institut für Nukle- .armedizin, 1972 wurde die neue InfektionsabteiIung im 4. Stock der Lu ngenabteil ung in Betrieb genommen, 1982 nahm die Dia lysestation ihre Tätigkeit auf; diese erh ielt im Jahre 1989 in den adaptierten Räumen des 1. Obergeschoßes im Verbindungstrakt eine entsprechende Unterbringung . Univ.-Prof. Primarius Dr. E. Kresbach, der unentwegt und mit Erfolg um d ie Erweiterung der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten, der Diagnostik und der Therapie bemüht war, legte großen Wert auch auf d ie Ausbi ldung der Jungärzte. Neun seiner Schü ler, d ie eine Stel le zur Fachausbil dung bekommen hatten, wurden von ihm zu Fachärzten für Innere Medizin herangebildet, wobei er ihnen sein reichesWissen und seine umfangreichen Erfahrungen mitgab; von diesen hatten im Jahre 1986 bereits zwei Primararztstellen e rl angt. Prim. Univ.-Prof. DR. GUNTER KLE INBERGER Uni v.-Prof. Dr. Gunter Kleinberger wu rde am 14.3.1942 in Graz geboren. Seine Familie übersiedelte 1945 nach Eibiswald, wo er seine Kindheit verbrachte. 1966 heiratete er seine Frau Reingard, die ihm vier Kinder schenkte. Nach der Volksschule in Eibiswald besuchte er das 5. Bundesrealgymnasium in Graz, wo er 1961 maturierte. Das Medizinstud ium absolvierte er an der Universität Graz, wo er 1967 promoviert wu rde. 1970 beendete er die Turnusausbildung zum praktischen Arzt am LKH Leoben und übersiedelte nach Absolvierung des ordentlichen Präsenzdienstes (Oberleutnant) 1971 nach Wien, woer in der 1. Medizin. Uni v. Klinik eintrat und bis 1975 seine Ausbildung zum Fac harzt für Innere Medizin absolvierte. 1988 erhielt er den Add itivtitel Nephrologie und 1989 den Additivtitel Kardiologie verliehen. 1988 bekam er die Bezeichnung Notarzt. Dr. Gunter Kleinberger wi rkte in verantwortl icher Position von 1979 bis 1985 als Leiter der Intensivstati on der 1. Medizin. Uni v. Kl inik, Wien . Von 1980 bis 1985 war er als interner Konsi liararzt an der Psychiatrischen Univ. Klinik, Wien und von 1974 bis 1984 als Urlaubsvertreter des internen Pr imarius des Diakonissenkrankenhauses Linz tätig. Am 1. Jänner 1986 wurde ihm die Leitung der 1. Medizinischen Abtei lung des LKH Steyr mit den Schwerpunkten Kardiologie und lntensivmedizin übertragen. 1982 eröffnete er in Wien eine Facharztordination, die er 1990 zu Gunsten seiner Primararzttätigkeit am LKH Steyr wieder auflöste. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit veröffent lichte er 286 Publ ikationen auf dem gesamten Gebiet der inneren Medizin. Insgesamt gab er 18 Bücher auf den Gebieten der klinischen Ernährung, Kl inischen Toxiko logie, Nephrolog ie, Hepatolog ie, Notfa llmedizin und Kardiologie heraus. Durch sein Engagement wurde er Gründungsmitglied von sechs nationa len und internationalen wissenschaftl ichen Gesel lschaften und war im Raum Steyr wesentlich an der Gründung des Steyrer Notfallclubs, des Vereines für Haus- und Heimkrankenpflege,der Selbsth ilfegruppen des Steyrer Diabetikervereines und der Steyrer Sektion des Oberösterreich ischen Herzverbandes beteiligt. Als Präsident stand Dr. Kle inberger der Österrei-

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