50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

allen anderen steht und die die schönften Ideale in sich birgt. Dem anderen fehlt das Gefühl der Nächstenliebe überhaupt, es fehlt ihm der Gemeinlinn, er kann nur an den eigenen Vorteil denken, das Wohl der Mitbürger dabei vergessend. Manchem paßt es wieder nicht, als einfacher Wehrmann zu beginnen und sich dem Befehle eines anderen unterzuordnen, er vergißt, daß es ein schöner Zug des Menschen, insbefonders aber eines jungen Mannes ist, in eine freiwillige Dilziplin zu treten. Und einer sagt sogar: Was kümmert mich die Depotaufseher Karl Lutzenberger, 43 Jahre im Dienste der Feuerwehr. Feuerwehr? Die geht mich nichts an! Sie hat andere genug dabei! Am meisten aber hört man die Husrede: Ich hab’ keine Zeit! Zu¬ meist ist es aber Mangel an gutem Willen und Verständnis, Bequem¬ lichkeit etc., welche sie abhalten, das gute Beispiel anderer nach¬ zuahmen. Ein ganz anderes Bild zeigt lich aber, wenn im Orte ein Brandunglück eintritt. Angftlich wird um die Feuerwehr gerufen, schon soll sie am Platze sein, rasche Hilfe wird beansprucht. Man hält es für ganz selbstverständlich, daß die Wehr schnell erscheint und rettend eingreift. Da wird nicht daran gedacht, daß der Handwerker und der Bürger, der Arbeiter und der Beamte von seinem Berufe 57

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