50 Jahre Bundeslehranstalt für Eisen und Stahlbearbeitung in Steyr 1878-1928

2. Die gründliche Umstellung der bestehenden Fachkurse auf ganz- tägigen Unterricht und Angliederung einer Lehrwerkstätte, welche der Einführung einer neuen Stahlindustrie (Erzeugung feiner Stahl- galanteriewaren) dienen sollte. Diesem Berichte und dem raschen zielbewußten Eintreten des Ge- meinderates für die Ideen des Berichtes hat die nachmalige Fachschu)e ihre Entstehung zu verdanken. Im Jahre 1877 wurde die Vcrsuchsanstalt im „Leopoldseder-Gut" ein- gerichtet und mit der Leitung derselben Ing. Fritz Maier aus Wien betraut. rm darauffolgenden Jahre wurde die bisherige Fachschule gründlich re- formiert und mit der Versuchsanstalt vereinigt, so daß der Direktor In- genieur F. Maier am 15. Oktober 1878 mit zehn Schülern den Unterricht an der „k. k. vereinigten Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl- und Eisenindustrie" eröffnen konnte. Die ersten Schüler dieser Lehr- anstalt seien namentlich angeführt: L Raimund Crammer 6. Viktor Ortlcr 2. Johann Fischer 7. Johann Petz 3. Franz Fröhlich 8. Franz Pfaffenlehner 4. Ernst Hartmann 9. Johann Schieß! 5. Karl Hofner 10. Berthold Trollmann Der Anstalt wurde ein Kuratorium (später Fachschulausschuß) zur Seite gestellt, welches die Interessen derselben zu wahren und zu fördern bestimmt war, jedoch keine Einflußnahme auf die pädagogisch-didaktische Leitung oder auf die übrigen Leitungsgeschäfte hatte. Die Unterrichtserteilung erfolgte in zwei Jahrgängen und erstreckte sich auf die theoretische wie auch auf die handwerkliche Ausbildung der Schüler. Die letztere wurde besonders betont, sie umfaßte einerseits die Erlernung des Messerschmiedegewerbes und anderseits, dem Bestreben nach Neueinführung einer hochwertig-cn Metallindustrie Rechnung tra- gend, die Erzeug-ung feiner Stahlgalanteriewaren. Die junge Anstalt erfuhr werktätige Unterstützung von Seite des Han- delsministeriums, der J landels- und Gewerbekammern Linz und Wien, des ober- und niederösterreichischcn Landtag-es, des Gemeinderates der Stadt Steyr, der Landgemeinden des politischen Bezirkes und des Ge- werbevereines. Diese Körperschaften widmeten auch eine Anzahl nam- 11

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