Geschichte des katholischen Frauen-Vereins in Steyr

14 laicht möge die baldigste Besetzung der Religionslehrer=Stelle mit einem .denen Katecheten gnädigst veranlassen. Der Ausschuß des katholischen Frauenvereines: Folgen die Unterschriften. Steyr, 25. Oktober 1872. Wie so ganz und gar angemessen und so wahrhaft zeitgemäß jene Petition gewesen, zeigt die Würdigung, welche ihr der hochwür¬ digste Herr Bischof im folgenden Schreiben ans Ehrwürdige Vorstadt¬ pfarramt hat angedeihen lassen. 1 Hochwürdiger Herr Pfarrer! Das „Linzer Volksblatt“ brachte letzterer Tage die Nachricht, daß der Frauenverein zu Steyr sich wegen des Religionsunterrichtes an der dortigen Volks= und Bürgerschule an den Herrn Minister für Kultus und Unterricht mit einer Zuschrift gewendet habe. Dieses Vorgehen der braven Frauen ist sehr erfreulich: die Kinder werden ihren Müttern, wenn diese schon lange im Grabe sein werden, noch dankbar sein, wenn sie durch die mütterliche Sorgfalt zu Christus, der nur in seiner Kirche fortlebt, hingeführt, und von dem drohen¬ den Ferthum bewahrt worden sind. Ich ersuche Ener Hochwürden dem genann¬ ten Vereine meine Anerkennung auszudrücken und den bischöflichen Segen zu entbieten. Euer Hochwürden wohlgeneigter Bischof Franz Josef. Linz, den 30. Oktober 1872. Viertes Kapitel. Thätigkeit des Frauenvereines auf dem Gebiete der Krankenpflege. War es statutenmäßige Pflicht der Mitglieder des Frauen¬ vereines, sich der Hilflosen im Allgemeinen anzunehmen, so wurde gleich von der Gründung des Vereines an ein besonderes Augen¬ merk auf arme, von Jedermann verlassene Kranke gerichtet. Wie viel persönliche Opfer, wie viele Dienstleistungen von Seite einzel¬ ner Mitglieder durch Besorgung der nöthigen Krankenkost, Pflege und Wartung den Kranken geleistet wurden, entzieht sich wohl unserer Berechnung. Gott, vor dem Nichts verborgen bleibt, hat sie jedoch alle gezählt und ins Buch des Lebens eingetragen. Nicht zufrieden

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