200 Jahre Pfarre Christkindl 1787-1987

das elektrische Licht eingeleitet. 1908, zur 200-Jahr-Fei er der Kirche, erfolgte unter Pfarrer MÜh 1 böck eine Innenrestaurierung sowie die Anschaffung einer Orgel (Mauracher). Pfarrer Alois David (1916 - 1938) berichtet von zunehmender Arbeits los i gkeit in Steyr und vom Beschenken armer Familien zur Weihnachtszeit. Im Jahr 1939 übernahm Al oi s Hartl die Leitung der Pfarre. Er klagt über "die schwierige Situation beim Religionsunterricht" und das "rücksichtslose Benehmen" des Flakstabes, der zu Kriegsende in der ehemaligen Schule Christkindl einquartiert war. Doch immer wieder ist auch von den "vielen privaten Betern" die Rede, die Christkindl die Treue hielten. Von Kriegsschäden wurden Kirche und Pfarrhof verschont, obwohl bei den großen Fliegerangriffen im Februar 1944 zwei Bomben "auf Christkindler Pfarrgebiet" fielen. Der Pfarrhof hatte wieder eine kleine Wirtschaft eingerichtet (eine Kuh, eine Ziege, etliche Schweine), um die Bewohner und die einquartierten Flüchtlinge zu erhalten. Am 6. Mai 1945, genau am Tage der Erstkommunion, trafen die ersten amerikanischen Besatzungssoldaten in Christkindl ein und nahmen die Flakoffiziere gefangen. Nach dem Kriege begannen trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage sofort Renovi erungsarbeiten an der Kirche (die letzten waren 1908 gewesen). Durch private Spenden wurde die Neuvergoldung des Tabernakels ermöglicht, 1950 fand die feierliche Glockenweihe statt. Doch Pfarrer Hartl hat auch Zukunftsweisendes für die Pfarre Christkindl geleistet: seit 1954 steht die bewegliche Krippe v.on Karl Klauda in Christkindl, die sich bis heute als ein Besuchermagnet ersten Ranges erweist. Eine zweite von ihm erworbene Krippe, die Tiroler Pöttmesser-Kri ppe, harrt noch der Aufste 11 ung. Es handelt sich dabei um 40 cm hohe Holzfiguren, die phantasievoll bekleidet sind; insgesamt umfaßt diese Krippe rund 800 Schnitzwerke verschiedenster Art. In jüngster Zeit griffen auch außerkirchliche Stellen den Namen "Christkindl" auf. Ministerialrat Dr. Rudolf Groß regte die Schaffung eines Sonderpostamtes an, das in der Weihnachtszeit 1950 zum ersten Mal Briefe mit dem Sonderpoststempel versah. Zuerst im Pfarrhof untergebracht, mußte dieses Postamt wegen der wachsenden Zahl der Sendungen schon im nächsten Jahr ins Gasthaus "David" übersiedeln. Zum 10-jähri gen Bestehen gab es schon eine Mi 11 i on Sendungen. Die 250-Jahr-Feier der Kirche (1958) wurde mit einem großen Festspiel von Prof. Georg Rendl begangen, in dem viele Christkindler Laienspieler mitwirkten. AMBROS VON FREUDENPICHL l. Wallfahrtssuperior in Christkindl Abt des Stiftes Garsten (1715-1729) SEELSORGER IN CHRISTKINDL Superior P. Ambras v. Freudenpichl 1709 - 1715 p. Hieronymus Troschl 1715 - 1725 P. Bernhard Stelzer 1725 - 1736 P. Virgil Kleinmayr 1736 - 1757 P. Christoph R. v. Royach 1757 - 1764 P. Laurenz Pöck 1764 - 1773 P. Johann Gg. v. Mantelli 1773 - 1775 P. Sebastian Enderl 1775 - 1777 P. Martin Höller 1777 - 1787 Pfarrer P. Martin Höller 1787 - 1788 P. Kajetan Straßer 1788 - 1793 P. Leander Kremser 1793 - 1829 Franz Xaver Ranninger 1829 - 1851 Josef Abendfund 1852 - 1858 Johann Moser 1859 - 1865 Michael Gast 1866 - 1885 Anton Punzenberger 1886 - 1904 Josef Mühlböck 1905 - 1916 Alois David 1916 - 1938 Alois Hartl 1939 - 1976 Pfarradm. Prof. Alois Dinböck seit 1976

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