Eisenstadt Steyr stellt aus

das Zölestinerinnenkloster zum Opfer fielen, 1739 großer Brand am WieserM(L 1741 war im österreichischen Erbfolgekrieg Steyr durch bayrische Truppen besetzt. Die Reformen Kaiser Josef II. brachten die Auflösung von 5 Klöstern mit sich. 1798 verkaufte die Stadt ihren Anteil an der Innerberg:er Gewerkschaft (heute Alpine-Montangesellschaft) um 685.(X)0 (mlden, eine für die damalige Zeit ganz ungeheure Summe, beraubte sich aber dadurch einer sicheren und ergiebigen Einnahmsquelle. Am 21. De zember 1800 rückten französische Truppen zum erstenmale in Steyr ein Hier -wurde am 25. Dezember im Hause Enge Gasse 1 der Waffenstillstand von Steyr, der zum Frieden von Luneville führte, geschlossen. Auch 1805 und 1809, diesmal nach Gefecht, war Steyr von französischen Truppen besetzt und hatte unter Einquartierungen, Requisitionen und Geldbußen viel zu leiden. Der große Brand von 1824 zerstörte die Vorstadt Ennsdorf; auch die Enge Gasse, die untere Ennsbrücke, die Steyrbrücke und das Schloß wurden ein Raub der Flammen. Ebenso brachte die Feuersbrunst d^ Jahres 1840, welche fast die ganze Sierningerstraße bis zum Hause Kirchengasse 7 sowie dasWieserfeld erfaßte, großen Schaden, der aber teilweise zum erstenmale schon durch Versicherung gedeckt war. In den Vierzigerjähren des vorigen Jahrhunderts baute der Bohrererzeuger Leopold Werndl sein Unternehmen zu einer Armaturenfabrik aus, welche die to die damaUge Zeit sehr große Anzahl von 700 Arbeitern beschäftigte. Nach dessen im Jahre 1855 als letzter Cholerafall erfolgten Tod verlegte sich sein großer Sohn Josef, dessen schönes Denkmal heute die Promenade ziert, auf die Gewehrfabrikation, die er bald im Großen betrieb. Das 1869 in eine Aktiengesellschaft, dessen Generaldirektor Werndl blieb, umgewan delte Unternehmen nahm einen ungeahnten Aufschwung. Aus aller Welt kamen Gewehrbestellungen und die Uebernahmskommissionen lösten sich m ununterbrochener Reihe ab, so daß 1889 ein Stand von fast 10.000 Ar beitern erreicht war. Nach dem am 29. April 1889 erfolgten Tode V'erndls begann der Rückgang und 1902 war der Stand auf kaum 1000 gesunken, hob sich aber seit 1908 wieder. Den Höchststand von 19.000 Beschäftigten hatte die Fabrik während des ersten Weltkrieges, als auch noch viele Ob jekte der alten Fabrik in Betrieb standen. Im zweiten Weltkrieg betrug die Gefolgschaft über 16.000, darunter rund 6500 Ausländer. Aus der zwei ten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute sind nachstehende Ereignisse bemerkenswert. 1850 wurde im Zuge der neueingeführten Gemeinde ordnung der richterliche Magistrat abgeschafft und der Stadt ein eigenes Statut verliehen. Seither bildet sie einen selbständigen politischen Bezirk, in dem der Bürgermeister die Befugnisse eines Bezirkshauptmannes inne hat. Leider scheiterten 1855 die Bemühungen der Stadtverwaltung, die Westbahn über Steyr zu führen, an der Ungunst des Terrains und die gleichzeitig geplante Anschlußbahn nach Enns wurde durch Einspruch des Armeeoberkommandos, das keine Bahn am Westufer der Enns dulden wollte, zunichte gemacht. 1859 erhielt die Stadt ein Telegraphenamt, 1867 Gasbeleuchtung. 1868 wurde endlich Steyr durch die Eröffnung der Kronprinz-Rudolf-Bahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 1889 erfolgte die Eröffnung der Telephonzentrale und wurde die neuerbaute Jägerkaserne (heutige Bundesgewerbeschule) bezogen, 1892 die alten Holzbrücken über Enns und Steyr durch eiserne ersetzt, 1895 kam das Elektrizitätswerk in Betrieb; 1905 konnte die große Artilleriekaserne bezogen werden. Das neue Krankenhaus wurde 1916 eröffnet. Das bis 1884 nur 384 ha umfassende Stadtgebiet "wurde in diesem Jahre unter Bürgermeister Pointner auf 381 Hektar, 1890 unter Berger auf 416 ha erweitert. 1913 erfolgte unter Bürger meister Gschaider die Eingemeindung der Gründe, auf denen 1913/14 die neue Waffenfabrik, 1916 die Automobilfabrik erbaut wurde, und 1919 unter demselben die der Katastralgemeinde Stein. Das Gebiet betrug nunmehr 780 ha, wozu unter Bürgermeister Dr. Walk noch 1936 die Neuschönau und 12

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