Eisenstadt Steyr stellt aus

Autodafe auf einer Wiese in Kraxental, später Ketzerfriedhof genannt, alle zusammen lebend verbrannt. 1287 erhielt die Stadt das;-Recht einen _ i. n — "nIm,4,1.^ V., 1 T V* /*\ aue zusammen leoenu veruicinnu ±äo< ciinciu ^aic v^cao - eigenen Stadtrichter zu haben, dem 1523 der große Blutbann verliehen wurde. Er konnte'daher auch über Leben und Tod entscheiden. 1457 ver pfändete Herzog Albrecht VI. die Stadt an den Freiherrn von Stein, welcher nach siebenmaligem Sturm in die Vorstadt Steyrdorf eindrang und darauf die Stadt besetzte. Stein hatte tschechische Söldner geworben, die ihr Lager auf der Höhe oberhalb Steyrdorf aufschlugen. Der tsche chische Name dieses Lagers (Tabor), hat sich bis heute erhalten. Erst 1463 wurde sie ihm von Kaiser Friedrich III. mit Waffengewalt wieder entrissen. 1476 neuerlich verpfändet an den Erzbischof von Gran. Nach dem Herzog Albrecht VI. der Stadt das Mautrecht verliehen hatte, wurde aus dessen Erträgnissen die Stadt neuerlich stark befestigt. 1483 ^hielt sie von Kaiser Friedrich III. das Stapelrecht für alles Eisenerzer Eisen, wodurch ein weiteres starkes Aufblühen der Eisengewerke hervorgerufen wurde Um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert verbreitete sich in Steyr die Sekte der Wiedertäufer. Diese unterlagen aber bald schweren Verfolgungen, von denen auch hochgestellte Personen nicht verschont blieben. 1499 verlieh Kaiser Maximilian der Stadt das Recht; einen eigenen Bürgermeister zu wählen, worauf 1500 Kaspar Flädarn als erster dieses Amt antrat. Bis heute amtierten seither 93 Bürgermeister. Die folgende Zeit weist große Stadtbrände auf. 1511 in Ennsdorf 35, 1520 in Steddorf 100, 1522 in der Stadt 55 Häuser, darunter die fast vollendete neue StadtPfarrkirche, die dann bis 1628 Ruine blieb. 1554 brannten in Steyrdorf 200 Häuser ab, wobei 70 Personen den Tod fanden. Die Reformation fand in Steyr bald raschen Eingang. Mitte des 16. Jahrhunderts war sie schon fast völlig protestantisch. Gegenreformationsversuhacthteen wemg Erfolg was aus den noch erhaltenen katholischen und evangelischen Ma triken'hervorgeht, die für 1609, 348 protestantische und nur 21 katholische Taufen ausweisen. 1529 und 1532 wurde die Umgebung durch türkische Streifscharen verheert, welche aber die schwer befestigte Stadt nicht angriffen. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte sie ihre größte Blüte erreicht und war der heute noch erhaltene, mittelalterliche Stadtkern vollendet. Steyr war damals nach Wien die erste Stadt Vorderösterreichs und hatte die für damalige Verhältnisse sehr große Zahl von 743 Häusern aufzu weisen, mehr als doppelt so viel, wie Linz. Alle Gewerbe blühten und die Handelsbeziehungen erstreckten sich weithin. Von den vielen Bränden und auch von der Hochwasserkatastrophe des Jahres 1572 hatte sie sich rasch erholt. Da erfolgte 1618 die Verpfändung Oberösterreichs an Bayern und mit der Herrschaft des Statthalters Graf Herberstorf begann der Niedergang. Die Gegenreformation Kaiser Ferdinand II. vollendete ihn. Nachdem der Bauernkrieg unter Führung Stephan Fadingers, dessen Heer die Stadt eingelassen hatte, zugunsten des Kaisers ausgegangen war, begann die rücksichtslose Protestantenverfolgung. Stadtrichter Madlseer wurde in Linz hingerichtet, alle, die nicht katholisch werden wollten,^ zur Auswanderung gezwungen. Diese, darunter die meisten der großen Eisenmanufaktoristen und Handelsherren gingen ins Reich und_ gründeten dort an mehreren Orten, darunter wahrscheinlich auch in Solingen, blühende Eisenindustrien. Aller Wohlstand war dahin, Hunger und Seuchen kamen dazu, die Bevölkerung war auf ein Drittel gesunken und der neue katho lische Magistrat legte in einer Eingabe, die er an die kaiserliche Kammer wegen Steuererleichterungen machte, dar, daß nur mehr ein Drittel der Häuser bewohnt, ein Drittel bewohnbar sei, aber leer stehe, und das letzte Drittel unbewohnbar geworden sei. Von diesem vernichtenden Schlage konnte die Stadt sich nicht mehr erholen und erst in der 2. Hälfte des 19. Jh. erreichte sie wieder die Einwohnerzahl, die sie vor 300 Jahren hatte. 1727 wieder großer Stadtbrand, dem Ennsdorf, Enge, Schloß und 11

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