1934 Februarkampf in Steyr

der Ennsleite, erfolglos von der unbeliebten Polizei nach Waffen durch- sucht. • Der Weisung des SP-Parteivorstandes in Wien folgend, unbedingt Ruhe und Disziplin zu bewahren, wurde gegen das unerträgliche Vorgehen der Exekutive und die Auflösung des Republikanischen Schutzbundes nichts unternommen. Allerdings kam es am 5. April 1933 zu einer Ju- genddemonstration in Steyr mit Losungen wie >>Nieder mit der Regierung<<, >>Wir haben Hunger<< und >>Nieder mit den Notverordnun- gen<<. 12. und 13. Februar 1934: KamP. der Steyrer Arbeiter gegen Diktatur der Regierung Doll u Am 12. Februar 1934 in den Vor1nittagsstunden sammelten sich die Ar- beiter der Steyr-Werke und insbesonders die Mitglieder des aufgelösten Republikanischen Schutzbundes Steyr auf der Ennsleite und Steyrdorf sowie an der Stadtgrenze zu Garsten und in Letten-Neuzeug unter der Leitung von Johann Breirather. Der SP-Parteivorstand in Wien rief am 12. Februar um 10 Uhr zwar noch den Generalstreik aus, zeigte sich aber außerstande, seine Durchführung zu organisieren. In Steyr war es der Betriebsratsobmann der Steyr-Werke, AUGUST MOSER, der im Betrieb um 11 Uhr den Streik proklamierte. Um 11.15 Uhr besetzten Schutzbündler unter der Leitung des Betriebsrates ALOIS ZEHETNER die Werkstelefonzentrale und zerstörten sie. Da- mit war jede Verbindung innerhalb des Betriebes und mit der Stadt un- terbrochen. Die Arbeiter und Angestellten verließen das Werk, um zu den Sammelplätzen auf die Ennsleite zu eilen. Die Waffen wurden aus den Verstecken geholt, vom Kinderheim, 4 Ma- schinengewehre samt Munition aus der Wohnung von Johann Wipplin- ger, Wokralstraße 12. In der Baracke Kammermayrstraße 10 kam es, als Gewehre aus dem Versteck in der Wohnung von Josef Ahrer geholt wurden, zwischen dem Heimwehrmann und Schutzbündlern zu einem Zusammenstoß, bei dem der Heimwehrmann Johann Zehetner und sei- 5

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