150 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Steyr

Modulationen leiten unmerklich zu einem zweitem Thema. Aus diesen Motiven formt Schubert diesen Satz, in dem sich Trauer und Trost mitein– ander verbinden. Ludwig van Beethoven - Messe C-Dur, op. 86 Beethoven hat zwei Vertonungen des Messetextes hinterlassen. Zu Un– recht steht die C-Dur-Messe im Schatten des Spätwerkes Missa solemnis. Sie wurde im Jahre 1807, etwa zugleich mit der fünften Symphonie kom– poniert, und zum Namenstag der Fürstin Esterhazy in Eisenstadt uraufge– führt. Also der Ort, an dem auch Haydns große Messen aufgeführt wur– den. Das „Kyrie" beginnt nach einem Kyrie-Ruf der Chor-Bässe mit einem liedhaften Gesang der in Terzen verbundenen Frauenstimmen. Mit großem instrumentalen Glanz beginnt das „Gloria". Tiefe Frömmig– keit vermittelt das „Et in terra pax", die im „Gratias agimus", in dem der Solotenor die Führung übernimmt, fortgesetzt wird. Eine traditionelle Fuge (,,Cum sancto spiritu") beschließt diesen herrlichen Lobgesang. Das „Credo" beginnt nicht mit kraftvoller, lauter Glaubensgewißheit; leise wiederholt der Chor dreimal das Wort „Credo", erst beim vierten Mal setzt sich Forte durch. Bei „In unum Deum" setzen majestätisch die gesamten Bläser ein. Von besonderer Ausdruckskraft ist das „Cruzifixus", eine Mollepisode voll schmerzlicher Akzente, dem der Solobaß die Verkündigung des „Et resurrexit" entgegenstellt. Den Schluß bildet eine Fuge über ein in Kolo– raturen hinrollendes Thema. Das „Sanctus" ist ein kurzes, leise gehaltenes Adagio. Ebenso kurz ist das Allegro „Pleni sunt coeli", dem die traditionelle „Osanna"-Fuge folgt. Das „Benedictus" beginnt mit einem vierstimmigen Motiv. Dann erst folgt ein lyrischer Wechselgesang der Solostimmen in frohen Koloraturen mit dem zart und kraftvoll grundierenden Chor. Das „Agnus Dei" beginnt in mystischem c-moll. Der Chor wechselt zwi– schen leidenschaftlichem Anruf und sanftem, flehendem Gebet. Das „Dona nobis pacem" ist eine Bitte der Solostimmen um den Frieden. Den folgenden frei dahinströmenden Schlußsatz beschließen die ersten , lied– haften Takte des „Kyrie" . Ein schlichter Ausklang. 13

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