125 Jahre Sparkasse in Steyr

Der Wiederaufbau nach 1945 Die Maßnahmen , we lche die Bundesregierung zum Schutze der Währung ergriffen hatte, das Sch ill ing– gesetz und das Währungsschutzgesetz, waren aus begreiflichen Gründen nicht populär, jedoch notwendig. Durch diese beiden Gesetze war eine Abschöpfung des Geldüberhanges und damit eine Stabilisierung der Währung in die Wege geleitet worden. Aber nur langsam gelang es, die Menge der Umlaufmittel und die auf dem Markt auftretenden Güter und Leistungen so in Einklang zu bringen , daß man von einer Stabilisierung sprechen konnte. Von den Einlagen, die von der Sparkasse verwaltet wurden , mußten 23,3 Millionen Schill ing an den Bundesschatz abgeführt werden. Die Sparkasseneinlagen betrugen Ende 194712,5 Millionen Schilling. Nach der Stabilis ierung der Währung gegen Ende 1951 hatten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in kurzer Zeit schlagartig gewandelt und aufgrund der schnell wachsenden Einlagen , die Ende 1956 bereits 100 Millionen Schilling überstiegen , konnte die Sparkasse ihre wichtigste_n Aufgaben , nämlich Darlehen und Kredite für den Aufbau der Wirtschaft in der Region Steyr zur Verfügung zu stellen , wieder verstärkt in Angriff nehmen. Aufgrund einer überaus lebhaften Nachfrage im kurzfristigen Kreditgeschäft wuchsen diese Ausleihungen bis Ende 1956 auf 16,4 Millionen Schilling. Die zunehmende Konsolidierung der Wirtschaft brachte auch einen hohen Bedarf an langfristigen Darlehen, die vorwiegend für Hausreparaturen, zur Errichtung von Neubauten, für die Mechanisierung der landwirt– schaftlichen Betriebe und für Investitionen der gewerb– lichen Wirtschaft beansprucht wurden . Die Beseitigung der Bombenschäden und die Wohn– raumbeschaffung zählten damals zu den wichtigsten Problemen der Stadtverwaltung, die deshalb an Siedler und Siedlungsgenossenschaften bill ige Baugründe vergab. In der Fischhub, in Sarning (Reichenschwall) sowie auf den Hochflächen gegen Christkindl und Gleink enstanden in der Folge ausgedehnte Wohn– siedlungen, mehrstöckige Wohngebäude vor allem auf der Ennsleite und am Tabor. Die Sparkasse stellte dafür günstige Wohnbaudarlehen zur Verfügung. Ende 1956 betrugen die langfristigen Darlehen bereits 20 Millionen Schilling. Die Ausdehnung des Spargiroverkehrs, der 1937 eingeführt worden war, und der eine schnelle und sichere Abwicklung des Zahlungsverkehrs bot, sowie die Tatsache, daß die Sparkasse schon damals ihren Kunden als Einrei ch- und Abwicklungsstel le für versch iedene gü nstige Kreditaktionen diente, bra chte ihr in den Fünfzigerjahren einen neuen Kundenkreis aus den kle inen und mittleren Handels- und Gewerbe– treibenden. Die Lockerung der Devisenvorschriften und die Liberalisierung des Warenverkehrs veranlaßten die Sparkasse, den Auslandsüberweisungsverkehr zweck– entsprechend auszubauen. Aufgrund des zuneh– menden Reiseverkehrs wu rde auch der An - und Verkauf von Valuten und Reiseschecks in die Angebotspalette aufgenommen. Der wachsende Geschäftsumfang veranlaßte den Vorstand der Sparkasse schließlich, die Verlegung des Sehalterverkehrs vom ersten Stock des Sparkassen– gebäudes in das Erdgeschoß zu erwägen. Bombenschä den in der Enge Gasse Die Stabilisierung der Währung LN OESffRRE(CU AUSGEGEB~' pUNDERT , SCJ II LLING Schillingwährung In Geltung : Vom 13. bis 20. Dezember 1945 neben der Reichsmark, ab 21. Dezember 1945 alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. Bestimmte Reichsmarknoten galten noch bis 20. Februar 1946. Parität: Ab 4. Mai 1953 1 S = 0,0341796 g Feingold. Bewertung des Goldbestandes der Oesterreichischen National– bank für 1kg Feingold: S 28.993,- ab 2. Jänner1957 S 27.600,- ab 10. Mai 1971 S 45.000,- ab 31. Dezember 1978 S 60._Q00,- ab 31. Dezember 1979

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