Die Steyr-Daimler-Puch AG 1964

DAS WÄLZLAGERWERK Das Wälzlager - der Sammelbegriff für alle Kugel- und Rollenlager - ist ein verhältnismäßig junges Kind der Technik: seine Entwicklung umfaßt einen Zeitraum von etwa 60 Jahren. Damit wird verständlich, daß auch das Wälzlagerwerk in Steyr innerhalb des Gesamtunternehmens relativ jung ist, immerhin blickt es aber auf eine mehr als vierzigjährige Tradition zurück: im Jahre 1920 wurde zunächst in kleineren Objekten die Fabrikation von Kugel- und Rollenlagern, anfänglich nur für den Eigenbedarf der Werke in Steyr und Graz, aufgenommen, in den Jahren 1939 bis 1941 wurde dann ein neues Werk errichtet. Wie im Hauptwerk brachten es auch im Wälzlagerwerk die Kriegszerstörungen mit sich, daß das Werk fast völlig mit neuen Maschinen ausgestattet werden mußte und daher eine ganz moderne Fertigung aufgezogen werden konnte, die einen Ausstoß von 15 Millionen Wälzlagern pro Jahr ermöglicht. Ausgangsmaterial für die'Herstellung ist chromlegierter Spezialstahl, der auf mehrspindeligen Drehautomaten zu Innen- oder Außenringen verarbeitet beziehungsweise als Knüppelmaterial im Ringwalzwerk zu den verschiedensten Dimensionen und Formen verwalzt wird . Anschließend an die Weichbearbeitung werden die Ringe gestempelt und gehärtet. Die so gehärteten Ringe werden durch Schleifen weiter bearbeitet, den Abschluß dieser Operation bildet die Feinstbearbeitung der Laufbahnen, bei der Genauigkeiten von tausendstel Millimetern neben höchster Stundenleistung der Maschinen eine wirtschaftliche Fertigung garantieren. Mit d,er Montage schließlich, bei der die aus anderen Abteilungen zugelieferten Wälzkörper und Käfige mit den Lagerringen zu einem fertigen Wälzlager zusammengebaut werden, endet der Werdegang eines Wälzlagers. Zwischen den einzelnen Operationen sind zahlreiche Kontrollstationen eingeschaltet, die für die Einhaltung

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2