Die Steyr-Daimler-Puch AG 1964

Unternehmen 1897 an die Bielefelder Maschinenfabrik, vorm. Dürkopp & Co., und schied selbst aus der Firma - und zwar vertragsgemäß mit der Auflage, zwei Jahre kein Konkurrenzunternehmen zu gründen. Puch hielt sich haargenau an die Bestimmung, um wenige Wochen nach Ablauf der zwei Jahre (1899) neuerlich ein Unternehmen zur Erzeugung von Fahrrädern zu gründen, dem er die Bezeichnung „Johann Puch - Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-Aktiengesellschaft" gab. Die Zeit war damals nicht günstig für eine Fahrradproduktion, da die Begeisterung für den Radsport abgeflaut war. Alle Kenner der Verhältnisse prophezeiten deshalb, daß Puch mit seiner neuen Fabrik keinen Erfolg haben werde. Sie irrten sich: seine Maschinen waren beliebt und wurden gerne gekauft, so daß sich auch das neue Unternehmen bald emporarbeitete. Trotzdem begann Puch schon damals mit den ersten Versuchen im Kraftfahrzeugbau: 1901 schuf er sein erstes Automobil, bei dem es aber - wohl aus Kapitalmangel - zunächst auch blieb. Gleichzeitig aber entwickelte er ein dreirädriges Motorrad mit Einzylinder-Motor und nahm 1903 die Fabrikation von Motorrädern auf. 1904 folgte ein neuerlicher Versuch auf dem Autosektor, der jedoch wieder über die Herstellung eines Prototyps, einer 9/10-HP-Voiturette, nicht hinauskam. Erst das Jahr 1906 ist als der Beginn der Automobilerzeugung bei Puch anzusehen, wenngleich zunächst nur relativ kleine Stückzahlen gefertigt wurden. Aber der Erfolg blieb dem Unternehmen auch auf diesem Gebiete treu, die Fabrik gewann immer mehr an Ausdehnung, und so erfolgte schließlich 1914 die Umwandlung des Unternehmens in die „Puch-Werke A. G."; zwei Monate später erlag Johann Puch einem Herzleiden (19. Juli 1914). Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen rund 1.200 Arbeiter und hatte ein umfangreiches Produktionsprogramm: Fahr- und Motorräder, Sport- und Luxusautos, Last- und Lieferwagen, Omnibusse, Feldbahnmotoren und tragbare Scheinwerfer-Aggregate. Zu seinen Großabnehmern gehörte u. a. auch die damalige k. u. k. Heeresverwaltung.

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