100 Jahre Evangelische Kirche Steyr Stadt 1898-1998

Kirche hat sich darin zu bewähren, daß sie nicht nur Mitgliedsbeiträge einhebt, sondern einfach auf Men– schen zugeht und für sie da ist. Kleine Anfänge von Besuchsdiensten sind in unserer Gemeinde gesetzt - im Krankenhaus, im Altenheim und bei den Müt– tern , deren Kinder in unserer Kirche getauft wurden - aber es sind eben erst Anfänge. 7. Neben der „Groß-Struktur" zahlenmäßig gut besuchter Veranstaltungen brauchen wir eine „Klein– Struktur" überschaubarer Kreise und Gruppen, in denen man über Glaubens- und Lebensfragen im vertrauten Rahmen sprechen kann. In der Bibelstunde wird weiterhin das Kennen– lernen der Inhalte unseres Glaubens anhand bibli– scher Texte im Vordergrund stehen, wobei die Über– tragung in unsere Zeit und in unser Leben nicht außer acht gelassen werden darf. Denn alles bibli– sche Wissen verkümmert zu einer leeren Theorie, wenn es nicht ins tägliche Leben hineinwächst. Es wird aber auch Bibelkreise in verschiedenen Woh– nungen geben , wo in gemütlicher, vertrauter Atmo– sphäre Offenheit und Vertrauen schnell wachsen können . Die Ehen zu stärken und damit die Familien zu stabilisieren, ist uns ein wichtiges Anliegen. Ver– stehen sich die Eheleute, geht es auch den Kindern gut. Wir Christen können mit Gottes Hilfe Treue hal– ten und damit unseren Kindern Geborgenheit, Si– cherheit und Liebe schenken. Dies wird nur in der Bereitschaft zur Vergebung gelingen. Die Ehepaar– kreise und Familienfreizeiten werden weiterhin wich– tig sein - als Möglichkeit gegenseitigen Austausches und der Korrektur. Gerade in einer Freizeit wird christliche Gemeinschaft eingeübt. Derzeit haben wir zwei Ehepaarkreise; an der Familienfreizeit 1998 nahmen 57 Personen teil. In einer bunt gemischten GEGENWART UND ZUKUNFT Schar wie der Familienfreizeit sind natürlich auch Alleinstehende herzlich willkommen. Wer immer aus welchen Gründen auch allein ist, soll gerade bei uns eine herzliche Aufnahme in der christlichen Gemein– schaft finden können! Wie gut, daß wir jeden Sonn– tag nach dem Gottesdienst beim Kirchenkaffee die Möglichkeit der Begegnung und Gemeinschaft ha– ben . Hier ist es auf Grund guter Begegnungen und Gesprächen schon zu bleibenden Beziehungen und Freundschaften gekommen , die zur gegenseitigen konkreten Hilfe geführt haben. 8. In einer Welt, die sich vom christlichen Glau– ben immer weiter entfernt, ist die missionarische Ge– winnung für den Glauben das vorrangige Anliegen. Die Liebe Gottes in Wort und Tat zu bezeugen, ist unsere gemeinsame Aufgabe. Diesem Ziel sollen alle Aktivitäten dienen , sodaß Glaube und Liebe sich immer weiter ausbreiten. 9. In der Verfolgung dieses Zieles finden wir Be– rührungspunkte und für verschiedene Aktivitäten eine gemeinsame Basis mit Christen verschiedener Konfessionen. Ökumenisch getragene Überzeugun– gen und Veranstaltungen werden eine besondere Ausstrahlung haben, wenn die Einheit im Zentrum des Glaubens gefunden ist und gelebt wird. 10. Im regelmäßig stattfindenden Religionsunter– richt werden derzeit in 60 Stunden pro Woche 300 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Dies ist eine große Chance, die Inhalte unserer Glaubens und die Lebensorientierung an die nächste Generation wei– terzugeben. Der Konfirmandenunterricht bietet im kirchlichen Raum noch eine besondere Gelegenheit, in den Glauben und in die Kirche hineinzuwachsen. 11. Projekte mit klar formulierten Zielen und ei– ner begrenzten Dauer werden in einer Zeit unüber– schaubar gewordener Entwicklungen und abneh- 57

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