Amtsblatt 1905/35 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

a Iwrs ) k. k. Bezirkshauptmannschaft Sieyr für den gleichnamigen politischen und Schulbezirk. 1905. Steyr, am 31. August. Nr. 35. Das Amtsblatt erscheint jeden Donnerstag und kann durch die k. k. Bezirkehauptmannschaft Steyr bezogen werden, wo auch Pränumerationspreis jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h, für portopflichtige geeignete Inserate angenommen werden. Adressaten mit directer Postversendung jährlich 5 K, halbjährig 2 K 50 h. — Einzelne Nummern kosten 10 h. Soweit der Vorrath reicht, können auch ältere Jahrgänge und einzelne Nummern bezogen werden. Steyr, 29. August 1905. am 16. August l. J., von dem k. k. Statthalterei=Präsidium Z. 17.703. das mit deren Photographie und Personsbeschreibung ver¬ An alle Gemeinde=Vorstehungen, Ortsschul sehene Sammelbuch Nr. 40 ausgestellt wurde. räte, Schulleitungen, hochw. Pfarrämter, Z. 17.763. Steyr, 25. August 1905. Genossenschafts=Vorstehungen rc. rc. Abonnement auf die Geschäfts=Vormerkblätter sowie An alle Gemeinde=Vorstehungen. den n.=ö. Amtskalender pro 1906. Verleihung einer Stiftung für verwundete Krieger. Wie seit einer Reihe von Jahren, so gelangen audh für das Jahr 1906 die in der Hof= und Staatsdruckerei Nr. 3579. Kundmachung. in Wien erscheinenden Geschäfts=Vormerkblätter und der n.=ö. Amtskalender pro 1906 zur Hinausgabe. Die Preise Aus der in der Verwaltung des n.=ö. Landes=Aus¬ sind gleich wie in den Vorjahren für die Geschäfts=Vor¬ schusses stehenden Stiftung für verwundete Krieger sowie merkblätter 50 h und für den n.=ö. Amtskalender 3 K. für Witwen und Waisen der im Kriege Gefallenen ist eine Die Gemeinde=Vorstehungen, Ortschulräte, Schullei¬ Pension jährlicher 120 K vom 1. November 1904 an zu tungen, hochw. Pfarrämter, Genossenschafts=Vorstehungen 2c. 2c vergeben. werden eingeladen, die für die Anzahl der gewünschten Exem¬ Hierauf haben Anspruch: plare Geschäfts=Vormerkblätter oder der Amtskalender ent¬ a) Die infolge der Verwundung vor dem Feinde in fallenden Geldbeträge sogleich oder längstens bis 15. No¬ den Feldzügen 1864 und 1866 erwerbsunfähig gewordenen vember l. J. an das Expedit der k. k. Bezirkshaupt¬ Krieger vom Feldwebel oder Wachtmeister abwä¬ mannschaft in Steyr einzusenden. b) Die Witwen und Waisen der vor dem Feinde ge¬ bliebenen Krieger der gleichen Kategorien, wenn sie nieder¬ Z. 17.490. Steyr, 25. August 1905 österreichische Landesangehörige sind. Bewerber, welche ihre Eignung zur Stiftung aus dem An alle Gemeinde=Vorstehungen und Schleswig=Holsteinschen Kriege von 1864 herleiten, haben den Vorzug t. t. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Die Stiftung verleiht Pensionen an die unter a Sammlungsbewilligung für den Verein zur Erziehung erwähnten Krieger auf deren Lebensdauer, an die unter b kath. Lehrlinge. Genannten, u. zw. an Witwen auf so lange, als selbe nicht zur weiteren Ehe schreiten. Der k. k. Statthalter für Oberösterreich hat dem II. Der Pensionist verliert die Pension Vereine zur Erziehung katholischer Lehrlinge in Wien die angesuchte Bewilligung zur Sammlung milder Gaben in 1. wenn seine Erwerbsunfähigkeit aufhört Oberösterreich für die Zwecke des Vereines bei bekannten 2, wenn er in den Besitz einer der Pension gleich¬ Wohltätern und Gönnern des Vereines mit Ausschluß der kommenden Rente gelangt Sammlung von Haus zu Haus und bei Behörden für die 3. wenn er wegen eines Verbrechens verurteilt wird Zeit vom 17. August 1905 bis 17. September 1905 Bewerber um derlei Pensionen haben ihre mit erteilt 1=Kronen=Stempel versehenen Gesuche an den Landesaus¬ Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. schuß des Erzherzogtumes Oesterreich unter der Enns, Wien, Gendarmerie=Posten=Kommanden mit dem Beifügen in 1. Bezirk, Herrengasse Nr. 13, bis längstens 15. Sep¬ die Kenntnis gesetzt, daß dem zur Durchführung der tember 1905 zu überreichen und sind diese Gesuche Sammlung bevollmächtigten Vereins=Organe Maria Drtil a) mit dem Heimatschein,

170 b) mit dem Zeugnis über die Art ihrer Verwundung und mit dem Nachweise, daß diese Verwundung vor dem Feinde erfolgte, und c) mit dem Zeugnis über die Erwerbsunfähigkeit zu belegen. Witwen und Waisen haben nebst dem Heimatscheine noch das Zeugnis beizulegen, daß der Gatte oder Vater in den Feldzügen von 1864 oder 1866 vor dem Feinde ge¬ blieben oder infolge der erhaltenen Wunden gestorben ist. Wien, am 16. Juni 1905. Der Landesausschuß des Erzherzogtumes Oesterreid unter der Enns. Steyr, 25. August 1905. Z. 17.751. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Betreffend Veranstaltung regelmäßiger Scheiben¬ schießen seitens der Militärveteranenvereine. Anläßlich vorgekommener Anfragen hat das k. k. Ministerium des Innern mit Erlaß vom 8. August 1905. Z. 34.418, eröffnet, daß der Veranstaltung regelmäßiger Scheibenschießen seitens der Militärveteranenvereine, soferne dies etwa in der Weise geübt wird, daß die am Schießstande deponierten Waffen nur daselbst von den Vereinsmitgliedern behufs Vornahme der Schießübungen gebraucht werden, ein prinzipielles Hindernis nicht im Wege stünde. Selbstver¬ ständlich müßten die Vereinsstatuten, die wohl in den aller¬ wenigsten Fällen die Pflege des Schießwesens unter dem Vereinszwecke und die Veranstaltung von Scheibenschießen als Mittel hiezu anführen dürften, in dieser Richtung vor¬ erst entsprechend geändert werden. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 11. August 1905, Z. 18.191/XI, zur entsprechenden Aufklärung der im Gemeindegebiete be¬ findlichen Militärveteranenvereine in Kenntnis gesetzt. Steyr, 25. August 1905. Z. 17.760. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Verbot des Hausierhandels. Zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 12. August 1905, Z. 17.881/VIII, wurde die Ausübung des Hausierhandels auf dem Gebiete der Gemeinde Ada des Komitates Bács=Bodrog unter Aufrechthaltung der im § 17 der bestehenden Hausiervorschriften und in den diesen Para¬ graphen ergänzenden Nachtragsverordnungen den Bewohnern gewisser Gegenden gewährten Rechte, verboten. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen mit Be¬ ziehung auf § 10 des Hausierpatentes in Kenntnis gesetzt. Steyr, 25. August 1905. Z. 17.757. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Warnung vor dem Unterstützungsschwindler Rudolf Egarter aus Eisentratten. Zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 12. August 1905, Z. 18.265/II, treibt sich der zur Ge¬ meinde Eisentratten, pol. Bez. Spittal, zuständige und mit einem von dieser Gemeinde am 28. November 1903, sub Z. 42, ausgestellten Arbeitsbuche versehene Vagant Rudolf Egarter beschäftigungslos herum und läßt sich von fremden Gemeinden auf Rechnung seiner Heimatsgemeinde fortgesetzt Geldunterstützungen und Reisevorschüsse verabreichen, wodurch der genannten Gemeinde bereits beträchtliche Kosten ver¬ ursacht wurden. Rudolf Egarter ist im Jahre 1879 geboren, katholisch, ledig, von mittlerer Größe, hat längliches Gesicht, dunkel¬ braune Haare und graue Augen. Die Gemeinde=Vorstehungen werden angewiesen, diesem Individuum, den Fall dringender Notwendigkeit ausgenommen in Hinkunft Geldunterstützungen und Reisevorschüsse nicht zu gewähren, vielmehr ist dasselbe im Falle der Arbeits¬ und Mittellosigkeit nach den Schubvorschriften zu behandeln. Steyr, 26. August 1905. Z. 17.764. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 19. Dezember 1904, Z. 24.945, Amtsblatt Nr. 52, nach dem Stellungspflichtigen Karl Cihák angeordneten Nachforschungen sind einzustellen. Z. 18.122. Steyr, 30. August 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 2. August l. J., Z. 16.171, Amtsblatt Nr. 31, angeordneten Nachforschungen nach den abgängigen Knaben Franz und Friedrich Kossi sind einzustellen. Steyr, 24. August 1905. Z. 17.489. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung des Josef Vykoukal aus Honetitz. Der im Jahre 1845 in Honetitz, politischer Bezirk Kremsier, geborene Ziegelarbeiter Josef Vykoukal soll zum Zwecke der Feststellung seiner Zuständigkeit anläßlich der Forderung von Krankenverpflegskosten für eine ungarische Krankenanstalt einvernommen werden. Da jedoch dessen Aufenthalt seit 4 Jahren, wo er aus unbekannt ist und die Koniök in Ungarn ausgewandert ist, bisher gepflogenen Nachforschungen resultatlos blieben, werden Gendarmerie=Posten¬ die Gemeinde=Vorstehungen und k. k k. o.-ö. Statthalterei Kommanden zufolge Erlasses der k vom 7. August 1905, Z. 17.810/II, aufgefordert, nach dem Genannten zu forschen, und ist über das Resultat der Nach¬ forschungen bis 20. September l. J. anher zu berichten.

171 Steyr, 25. August 1905. Z. 17.759. Z. 17.762. Steyr, 25. August 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung mehrerer entwichener Zwänglinge. Ausforschung Zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom des Paul Wageneder aus Aurolzmünster. 12. August l. J., Z. 18.001/II, sind am 2. August 1905 vom Zufolge Erlasses der k. k. o.-ö. Statthaltere zirka 2 Uhr nachmittags von der bei der krain. Industrie¬ 12. August 1905, Z. 17.895/II, ist der am 27. Juni 1857 Gesellschaft Jauerburg detachierten Zwänglingsabteilung entwichen. geborene, nach Aurolzmünster zuständige Taglöhner Pau seines 1. Der mit Erlaß der k. k. Statthalterei Wien vom Wageneder seit Ende Juni l. J. nach Verlassen Dienstortes in der Gemeinde St. Marienkirchen, Bezirk 5. April 1904, Z. VII — 1753, in die genannte Anstalt notionierte, seit 2. Juni 1904 dortselbst detinierte und in Schärding, unbekannten Aufenthaltes die 1. Disziplinarklasse noch nicht eingereihte, nach Pernau Derselbe wurde mit dem Statthalterei=Erkenntnisse im pol. Bezirke Wels, heimatsberechtigte, 24 Jahre alte ober¬ vom 31. August 1900, Z. 14.415/II, zur Abgabe in die Zwängling Karl Brandstätter. österr Zwangsarbeitsanstalt in Laibach bestimmt, und hat nach Derselbe ist mittlerer, kräftiger Statur, hat ein ovales Verbüßung einer fünfjährigen Kerkerstrafe am 5. Juni l. J. Gesicht, dunkelblonde Haare, blonde Augenbrauen, eine hohe die Strafanstalt Suben verlassen. Die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie¬ Stirne, proportionierte Nase und Mund, gute Zähne, ein Posten=Kommanden werden beauftragt, den Genannten aus¬ ovales Kinn und trägt einen blonden Schnurbartanflug zuforschen und im Betretungsfalle über seinen Aufenthalt und hat als besonderes Kennzeichen an beiden Armen Täto¬ und seinen Erwerb einzuvernehmen vierungen. Er spricht deutsch und ist seiner Beschäftigung nach Im Falle seiner Ausweis= und Erwerbslosigkeit ist Maurergehilfe derselbe der nächsten Schubstationsgemeinde zu überstellen 2. Der mit h. ä. Erlaß vom 25. Jänner 1905, und darüber sofort anher zu berichten. Z. 1530, in die genannte Anstalt notionierte, seit 9. bruar 1905 dortselbst detinierte und in die 1. Disziplinar¬ klasse noch nicht eingereihte Heinrich Koblinger. Derselbe ist nach Hartkirchen im pol. Bezirke Wels Z. 17.722. Steyr, 25. August 1905. heimatberechtigt, 24 Jahre alt, von mittlerer untersetzter Statur, hat ein ovales Gesicht, dunkelblonde Haare, eine gewölbte Stirne, braune Augenbrauen und braune Augen, An alle Gemeinde=Vorstehungen und proportionierte Nase und Mund, gute Zähne, ein ovales k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Kinn und spricht deutsch und ist seiner Beschäftigung nach Bauernknecht Ausforschung. Bekleidet sind diese Zwänglinge mit der Zwänglings¬ Zwilchmontur, ferner mit Hemd, Gattie, Schnürschuhen Auszuforschen ist Franz Inselsbacher, 1871 geboren Strohhut und sonstigen Kleinigkeiten, welche Sorten mit nach Garsten zuständig, wegen rückständiger Militärtaxe. der Marke „Zwangsarbeits=Anstalt Laibach“ versehen sind. Im Falle eines positiven Ergebnisses der Nachforschungen Die Nachforschungen nach den Genannten sind sogleich ist anher zu berichten. einzuleiten und sind die genannten Individuen im Betre¬ sogleich anher zu be¬ tungsfalle anzuhalten und hierüber richten. Der k. k. Amtsleiter: Walderdorff. ax Redaktion und Verlag der k. k. Bezirkshauptmannschaft Steyr. — Haassche Buchdruckerei in Steyr.

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