Amtsblatt 1905/6 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Z. 2790. Steyr, 6. Februar 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Evidenthaltung der Ortschaftsverzeichnisse. Unter Bezugnahme auf den Erlaß vom 23. Sep¬ tember 1901, Z. 12.371, Amtsblatt Nr. 39, werden die Gemeinde=Vorstehungen, in deren Gebiet sich seit der letzten Volkszählung Aenderungen im Stande der Ortschaften (Häusernumerierungen, Neubauten ec.) ergeben haben, ange¬ wiesen, diese unter Anschluß einer Konsignation sofort anher zur Kenntnis zu bringen oder die Fehlanzeige zu erstatten Z. 2502. Steyr, 2. Februar 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Warnung vor dem Spitalssimulanten Arthur Weiß aus Wien. Der nach Wien zuständige Arthur Weiß stand im Rathschen allgemeinen öffentlichen Krankenhause zweimal in Pflege, und zwar vom 7. Mai bis 2. Juni 1902 und vom 19. Juni bis 4. Juli v. I. Das erstemal hat er an¬ gegeben, er sei Student der Medizin und wollte sich nach der zweiten Verpflegsklasse aufnehmen lassen. Nach seinem Abgange fehlten einem Mitpatienten 10 K, welche Genannter zweifelsohne entwendet hat. Die zweite Aufnahme erfolgte am 19. Juni v. I., und zwar wurde der Genannte von der Polizei eingebracht, und zwar unter dem Namen Georg Steinbach; er wurde von dem Verwalter erkannt und de er leugnete, durch seine Mutter, Hermine Weiß, Wien, XVIII. Türkenschanzstraße Nr. 13, agnosziert. Weiß stand auch schon einmal wegen Geistesstörung im k. k. allgemeinen Krankenhause in Wien in Beobachtung Der Genannte schien deshalb einer ungebührlichen In¬ anspruchnahme der öffentlichen Spitalspflege verdächtig und fand die k. k. n.=ö. Statthalterei infolgedessen laut ihrer Note vom 11. Jänner 1905, Z. VI/6851 ex 1904, im Einvernehmen mit dem n.=ö. Landesausschusse die Spitals¬ verweisung dieses Individuums auszusprechen Zufolge Erlasses der o.= ö. Statthalterei vom 10. Jänner 1905, Z. 1090/V, werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden angewiesen, sich bezüg¬ lich des Arthur Weiß nach den einschlägigen Vorschriften zu benehmen. Z. 2503. Steyr, 4. Februar 1905 An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die in den h. ä. Amtsblättern Nr. 30 und 52 vom Jahre 1903 angeordneten Nachforschungen nach den Militär¬ taxpflichtigen Rudolf Waeulik, Franz Kakač und Bartolomäus Swoboda sind einzustellen. Z. 2504. Steyr, 4. Februar 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 2. November 1904, Z. 21.658—22.005, Amtsblatt Nr. 45, angeordneten Nach¬ forschungen nach den Stellungspflichtigen Josef Gerbee, Marius Batista und Jakob Cotar sind einzustellen. Z. 2431. Steyr, 1. Februar 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung des entwichenen notionierten Zwänglings Johann Holler. Laut Note der k. k. niederösterreichischen Statthalterei vom 16. Jänner 1905, Z. VII/269/2, an die k. k. o.=ö. Statthalterei ist der in die steiermärkische Landeszwangs¬ arbeitsanstalt Messendorf notionierte Zwängling Johann Holler der Wiener Schubeskorte am Grazer Bahnhofe zum dortigen Rathause im geschlossenen Zustande entwichen und konnte nicht mehr eruiert werden. Johann Holler ist 1884 in Graz geboren, dahin zu¬ ständig, katholisch, ledig, Fleischhauergehilfe, von mittelgroßer Statur, ovalem Gesichte, braunen Augen und Haaren, Mund und Nase sind proportioniert, besonderes Kennzeichen ist keines vorhanden. Zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei sind die Nachforschungen nach dem Genannten einzuleiten und ist im Falle der Eruierung des Genannten sofort anher zu berichten Z. 2247. Steyr, 30. Jänner 1905. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung zweier Militärtaxpflichtiger aus dem Bezirke Adelsberg. Laut des Erlasses des k. k. Ministeriums für Landes¬ verteidigung vom 11. Jänner d. J., Z. 517/XVIII, hat die k. k. Landesregierung in Laibach um die Veranlassung der Ausforschung der nachbenannten zwei Militärtaxpflichtigen angesucht: Johann Sandri, geboren 1872 in Dornegg, zuständig nach Lože (politischer Bezirk Adelsberg), unehelicher Sohn der Johanna Sandri. Anton Ferdinand Schmidt, geboren 1861 in Wien, zuständig nach Adelsberg (politischer Bezirk Adelsberg), Kontorist, Sohn des Bahnbeamten Friedrich Schmidt. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 19. Jänner 1905, Z. 1004/IV. mit dem Auftrage in Kenntnis gesetzt, im Falle eines posi¬ tiven Ergebnisses der Nachforschungen bis 15. April anher zu berichten.

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