Amtsblatt 1903/52 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Z. 19.115. Steyr, 17. Dezember 1903. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Unterstützungsschwindler. Laut Note der k. k. Statthalterei in Graz vom 16. November 1903, Z. 44.813, treibt sich der im Jahre 1869 geborene, in Tillmitsch heimatzuständige Hermann Kröll, welcher durch einen Stelzfuß leicht kenntlich ist, in Steiermark und in den benachbarten Kronländern herum und hat daselbst in letzter Zeit unterstützungsweise Geld¬ beträge entlockt. Auf Grund des Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei in Linz vom 2. Dezember 1903, Z. 25.222/II, werden die Gemeinde=Vorstehungen auf den Genannten mit dem Auf¬ trage aufmerksam gemacht, demselben, den Fall unabweis¬ baren Bedürfnisses ausgenommen, keinerlei Vorschüsse oder Geldunterstützungen auszufolgen, vielmehr zu veranlassen daß derselbe im Betretungsfalle der schubpolizeilichen Be¬ handlung unterzogen werde. Steyr, 16. Dezember 1903. Z. 19.075. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 7. September 1903, Z. 13.741 — 13.757, angeordneten Nachforschungen nach dem stellungspflichtigen Franz Mačkowič sind einzustellen. Z. 19.122. Steyr, 18. Dezember 1903. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Die mit dem h. ä. Erlasse vom 7. September d. I., Z. 13.741 —13.757, Amtsblatt Nr. 37, angeordneten Nachforschungen nach dem stellungspflichtigen Hugo Winter sind einzustellen, da mittlerweile dessen Ableben konstatiert worden ist. Steyr, 18. Dezember 1903. Z. 19.193. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Ausforschung von entwichenen Zwänglingen. Die Direktion der krain. Landeszwangsarbeitsanstalt in Laibach hat mit Schreiben vom 11. November 1903, Z. 3002, folgendes mitgeteilt: Am 10. November 1903, zirka 5 Uhr nachmittags, sind von der bei der krain. Baugesellschaft in Verwendung stehenden Zwänglingspartie am Grünberg entwichen: Der mit Erlaß der k. k. Landesregierung Laibach vom 27. Jänner 1903, Z. 1330, anher notionierte, seit 28. Jänner 1903 hieranstalts detenierte und in die I. Dis¬ ziplinarklasse noch nicht eingereihte, nach Canale im poli¬ tischen Bezirke Görz heimatberechtigte, 24 Jahre alte Küstenländer Zigeuner=Zwängling Anton Maier. Derselbe ist von mittlerer Statur, normalem Körper¬ bau, hat ein ovales Gesicht, dunkelbraune Haare, ebensolche Augenbrauen und braune Augen, eine niedere Stirne, spitze Nase, Mund proportioniert, gute Zähne, ein ovales Kinn und trägt einen kleinen braunen Schnurrbart. Er spricht slo¬ venisch und deutsch und ist in seiner Beschäftigung Musiker. 2. Der mit Erlaß der k. k. Statthalterei Linz vom 16. Oktober 1902, Z. 22.329/II, anher notionierte, seit 6. November 1902 hieranstalts detenierte und in die I. Disziplinarklasse seit 1. November l. I. eingereihte, angeblich 35 Jahre alte Zigeuner Zwängling ohne Pro¬ venienz Ottokar Daniel. Derselbe ist von kleiner Statur, kräftigem Körperbau, hat ein ovales Gesicht, schwarze Haare, schwarze Augen¬ brauen und braune Augen, eine niedere Stirne, Nase und Mund proportioniert, gute Zähne, ein ovales Kinn und trägt einen schwarzen Schnurrbart. Er spricht deutsch und hat an besonderen Kennzeichen am linken Unterarm eine Bi߬ narbe und ist in seiner Beschäftigung Zigeunerschmied. Bekleidet waren diese Zwänglinge mit der Zwänglings¬ Lodenmontur und Zwilchrock, ferner mit Hemd, Gattie, Schnürschuhen und sonstigen Kleinigkeiten, welche Sorten mit der Märke „Zwangsarbeitsanstalt Laibach“ versehen sind. Den Lodenrock ließ Maier am Arbeitsplatze zurück. Von dieser Entweichung wurde sofort die städt. Sicher¬ heitswache in Laibach auf kurzem Wege in Kenntnis gesetzt. Hievon werden die Gemeindevorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zufolge Erlasses der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 24. November 1903, Z. 24.273/II, mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, die Entwichenen auszuforschen und im Betretungsfalle in die Zwangsarbeits¬ anstalt Laibach rückeinzuliefern. Steyr, 19. Dezember 1903. Z. 19.315. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Fahndung nach entwichenen Zwänglingen. Laut Zuschrift der Direktion der Landeszwangsarbeits¬ anstalt in Laibach vom 16. Dezember 1903, Z. 3347, ist am 14. Dezember 1903, zirka 5 Uhr nachmittags, von der bei der krain. Industrie=Gesellschaft in Aßling detachierten Zwänglingsabteilung in Jauerburg entwichen: der mit Erlaß der k. k. Statthalterei Linz, dto. 29. April 1901, Z. 7949/II, in die Zwangsarbeits¬ anstalt Laibach notionierte, seit 16. August 1903 in dieser Anstalt detenierte und in die I. Disziplinarklasse noch nicht eingereihte, nach Linz im politischen Bezirke Linz (Stadt) heimatberechtigte, 18 Jahre alte Oberösterreicher Zwängling Richard Greiner. Derselbe ist von großer Statur, kräftigem Körperbau, hat ein längliches Gesicht, braune Haare, braune Augenbrauen und braune Augen, eine hohe Stirne, Nase und Mund proportioniert, gute Zähne, ein ovales Kinn, trägt einen braunen Schnurrbartanflug und hat an besonderen Kennzeichen die rechte Hand mit dem Buchstaben „G tätowiert. Er spricht deutsch und ist seiner Beschäftigung nach Konditor=Lehrling. Statthalterei Linz Der mit Erlaß der k. k. dto. 8. Oktober 1903, Z. 21.185/II, in die Zwangsarbeits¬ anstalt Laibach notionierte, seit 25. Oktober 1903 dortselbst

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