Amtsblatt 1903/20 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr

Steyr. 9. Mai 1903. Z. 6590. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Stempelpflicht für Waffenpässe. Laut Note der k. k. Finanz=Direktion in Linz vom 16. März 1903, Z. 5531/IX, hat das k. k. Finanzministerium mit dem Erlasse vom 27. Februar 1903, Z. 735, eröffnet, daß Gesuche um Ausfolgung von Waffenpässen mit Rücksicht auf den 8 21 des kaiserlichen Patentes vom 24. Oktober 1852, R.=G.=Bl. Nr. 223, der Eingabenstempelgebühr nicht unterliegen. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen zufolge Statthalterei-Erlasses vom 19. März 1903, Nr. 5824/I, in die Kenntnis gesetzt. Steyr, 8. Mai 1903. Z. 7206. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Verbot des Hausierhandels. Die Ausübung des Hausierhandels wurde auf dem Gebiete der Gemeinde Virovitica (Komitat Veröcze) unter Aufrechthaltung der im § 17 der bestehenden Hausier=Vor¬ schriften und in den diesen Paragraphen ergänzenden Nach¬ tragsverordnungen den Bewohnern gewisser Gegenden ge¬ währten Rechte verboten. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen zufolge Er¬ lasses der k. k. Statthalterei in Linz vom 14. April 1903, Z. 7581, mit Beziehung auf § 10 des Hausierpatentes in Kenntnis gesetzt. Steyr, 9. Mai 1903. Z. 7249. An alle Gemeinde=Vorstehungen. Verbot des Hausierhandels. Die Ausübung des Hausierhandels auf dem Gebiete der Gemeinde Glina (Komitat Agram) in Kroatien=Sla¬ vonien und auf dem Gebiete der Stadt Hajdu=Nänäs (Komitat Hajdu) wurde unter Aufrechthaltung der im §17 bestehenden Hausiervorschriften und in den diesen Para¬ graphen ergänzenden Nachtraasverordnungen den Bewohnern gewisser Gegenden gewährten Rechte verboten. Hievon werden die Gemeindevorstehungen zufolge Er¬ lasses der k. k. o.e ö. Statthalterei vom 2. und 3. April 1903, Z. 6557/ VIII und 5427/VIII., mit Beziehung auf §.10 des Hausierpatentes in Kenntnis gesetzt. Steyr, 7. Mai 1903. Z. 7127. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Betreffs Ausforschung der aus der Zwangsarbeits¬ anstalt in Laibach entwichenen Zwänglinge Anton und Johann Daniel. Am 31. März 1903 gegen 4 Uhr nachmittaas sind von der bei der krainerischen Industriegesellschaft in Aßling detachierten Zwänglingsabteilung der Landes=Zwangsarbeits¬ anstalt in Laibach entwichen: 1. Der mit dem Erlasse der k. k. o.=ö. Statthalterei vom 8. März 1902, Z. 4955 II, notionierte, seit 13. April 1902 in der Landes=Zwangsarbeitsanstalt in Laibach detenierte und in die I. Disziplinarklasse noch nicht eingereihte, 35 Jahre alte, o.=ö. Zwängling (Zigeuner) Daniel Anton. Derselbe ist unbekannter Provenienz, großer Statur, rüstigen Körper¬ baues, hat ein ovales Gesicht, schwarze Haare, schwarze Augenbrauen, braune Augen, eine hohe Stirne, proportio¬ nierte Nase und Mund, gute Zähne, ein ovales Kinn, trägt einen schwarzen Schnurrbart und hat am linken Ober¬ schenkel zwei Messerstichnarben. Er spricht deutsch und böhmisch, ist seiner Beschäftigung nach Korbflechter. 2. Der mit dem Erlasse der k. k. o=ö. Statthalterei vom 17. Oktober 1902, Z. 22.873, notionierte, seit 4. De¬ zember 1902 in der Landes=Zwangsarbeitsanstalt in Laibach detenierte und in die I. Disziplinarklasse noch nicht eingereihte, 25 Jahre alte, oberösterr. Zwängling (Zigeuner) Daniel Johann. Derselbe ist unbekannter Provenienz, mittlerer Statur, starken Körverbaues, hat ein rundes Gesicht, schwarze Haare und Augenbrauen, braune Augen, hohe Stirne, pro¬ portionierte Nase und Mund, gute Zähne, rundes Kinn und trägt einen schwarzen kleinen Schnurrbartanflug. Er spricht deutsch und böhmisch. Bekleidet waren diese Zwänglinge mit der Zwänglings¬ Lodenmontur, ferner mit Hemd, Gattie, Schnürschuhen und sonstigen Kleinigkeiten ausgerüstet, welche Sorten alle die Marke „Zwangsarbeitsanstalt Laibach" tragen. Von dieser Entweichung wurde sofort das k. k. Gen¬ darmerie=Posten-Kommando in Aßling auf kurzem Wege in Kenntnis gesetzt. Hievon werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden zufolge Erlasses der k. k. o.=6. Stathalterei vom 16. April 1903, Z. 7174/II, mit dem Auftrage in die Kenntnis gesetzt, nach den Entwichenen zu fahnden und dieselben im Betretungsfalle an die Landes¬ Zwangsarbeitsanstalt in Laibach einzuliefern. Steyr, 11. Mai 1903. Z. 7247. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden. Widerruf. Laut der Note der k. k. steiermärkischen Statthalterei vom 2. März l. J., Z. 4866, wurde der in Graz am 8. August 1877 geborene, in Oedt=Ottendorf heimatberechtigte stellungspflichtige Josef Schwab ausgeforscht. Es ist demnach die im h. ä. Amtsblatte vom 3. Sev¬ tember 1900, Z. 11.831 und 11.832, Amtsblatt Nr. 36, angeordnete Ausforschung einzustellen. Steyr, 7. Mai 1903. Z. 6186. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Kommanden Ausforschung. Joh. Bapt. Chladek, Schuhmacher, 1878 geboren, nach Sierning zuständig, Militärtar=Rückständler, ist auszu¬ forschen und über ein positives Ergebnis der Nachforschungen bis 20. Juni 1903 anher zu berichten.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2