Amtsblatt 1898/9 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 3. März 1898

4 borenen, nach Podhorn, Bezirk Weißkirchen in Mähren, heimatberechtigen, stellungspflichtigen Anton Schwarz, Sohn des verstorbenen Josef Schwarz und der Marie, ge¬ borenen Romanek, angesucht. Die diesbezüglichen von der obigen k. k. Statthalterei eingeleiteten Nachforschungen haben ergeben, dass die Mutter des Stellungspflichtigen vor circa 16 Jahren in Podhorn auf Besuch war, und sich nach der Wallachei begeben haben soll. Zufolge des Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Landesvertheidigung vom 11. Februar 1898, Z. 3170 und 599/Ila, werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden aufgefordert, die bezüglichen Nachforschungen, und zwar inbesondere in der Richtung einzuleiten, ob der Genannte nicht etwa in einem Verzeichnisse der Stellungs= (Landsturm=) Pflichtigen auf¬ geführt erscheint, dort seiner Stellungspflicht Genüge geleistet hat, oder gestorben ist. Ueber ein allfälliges, positives Resultat dieser Nach¬ forschungen ist sofort anher zu berichten. Steyr, am 25. Februar 1897. Z. 3221. An alle Gemeinde=Vorstehungen k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden. Polizeiaufsicht. Jakob Berger, 57 Jahre alt, zuständig nach Sierning, katholisch, verehel. Taglöhner in Gründberg, wurde mit dem h. a. rechtskräftigen Erkenntnisse vom 27. Jänner l. J., Z. 1055, unter Anweisung der Ortsgemeinde Sierning als Aufenthaltsrayon auf die Dauer eines Jahres unter Polizei¬ Aufsicht gestellt. Diese Polizeiaufsicht beginnt mit dem Tage der Rechts¬ kraft der Entscheidung, d. i. mit dem 8. Februar 1898, und endet daher mit dem 7. Februar 1899. Steyr, am 23. Februar 1898. Z. 3215. An alle Gemeinde=Vorstehungen und K. k. Gendarmerie=Posten=Commanden, Ausforschung des Pierre Granand oder Granon. Nach einer an das hohe k. k. Ministerium des Innern gelangten Mittheilung des k. u. k. Ministeriums des Aeußern hat die französische Regierung die administrative Inter¬ vention der Behörden zu dem Zwecke erbeten, um das Schicksal und den gegenwärtigen Aufenthalt eines gewissen Pierre Granaud, genannt Granon, zu erfahren, welcher von Paris am 29. December 1897 mit dem um 8 Uhr 43 Min. abgehenden Zuge nach Odessa abgereist ist, ohne bis¬ her daselbst einzutreffen. Der Genannte ist im Besitze eines Rundreisebillets mit folgender Route: Paris —Avricourt—Sarrebourg— Saverne — Straßburg — Appenweier — Mühlacher — Ulm— Salzburg—Linz-Wien—Lemberg-Podwoloczyska-Odessa. Da der Abgängige die Coupons dieses Reisebillets in jedem Aufenthaltsorte abzugeben hatte, wäre es nach An¬ schauung der französischen Regierung vielleicht möglich, durch die Bahnorgane festzustellen, bis zu welchem Orte das Billet gebraucht worden ist. Das betreffende Billet stammte von der Firma Schenker in Wien her, es war jedoch nicht möglich, die Nummer desselben zu erfahren. Da das Verschwinden des Genannten sich nicht er¬ klären lässt, vermuthet die Familie, dass er das Opfer eines Unfalles auf seiner Reise geworden sei. Signalement des Abgängigen: Taille: 1 m 65, Haare: grau meliert; Augen: hell; Stirne: gerade; Nase: groß; Mund: mittel; Kinn: vor¬ springend; Gesicht: länglich; Bart: Favorits, grau meliert; Kleidung: schwarz mit großem schwarzen Hut. Er trug 300 Franks in der an einem Gürtel unter¬ gebrachten Geldtasche und 18 Bons der Ausstellung in der Brieftasche. Die Erhebungen nach dem Genannten sind zu pflegen und über ein positives Resultat sofort anher zu berichten. Steyr, am 24. Februar 1898. Z. 3545. An alle Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Unterstützungsschwindler Georg Podgornik. Der nach Lokavec heimatszuständige Georg Pod¬ gornik, 23 Jahre alt, Taglöhner, lässt sich von ver¬ schiedenen Gemeinden Unterstützungen gewähren, wodurch der Heimatsgemeinde kein geringer Schaden verursacht wird. Die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie¬ Posten=Commanden werden daher auf den Genannten mit der Weisung aufmerksam gemacht, denselben bei allfälliger Anmeldung nur in wirklich dringenden Fällen mit Geld¬ Unterstützungen zu versehen, sonst aber zurückzuweisen, eventuell die schubweise Behandlung desselben zu veranlassen. Steyr, am 28. Februar 1898. Z. 3274. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden zur Kenntnisnahme. Thierseuchen=Ausweis in der Berichtsperiode vom 10. Februar bis 17. Februar 1898. 1. Maul= und Klauenseuche. Bestand der Seuche. 1. Bezirk Gmunden: Gemeinde Gmunden, Ort¬ schaft Kranabet. 2. Bezirk Kirchdorf: Gemeinde Micheldorf, Ortschaft Untermicheldorf. 3. Bezirk Linz (Land): Gemeinde und Ortschaft Goldwörth: Gemeinde Leonding, Ortschaften Berg, Leon¬ ding; Gemeinde Pöstlingberg, Ortschaft Hagen; Gemeinde Traun, Ortschaft Dionysen; Gemeinde Urfahr, Ortschaften Heilham, Urfahr: Gemeinde Walding, Ortschaft Pürwörth: Gemeinde Wilhering, Ortschaft Dörnbach.

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