Amtsblatt 1895/51 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 19. Dezember 1895

2 Von diesem Erlasse ist den Herren Aerzten sowie den Hebammen die Mittheilung zu machen und über den Voll¬ zug dieser Anordnung anher Bericht zu erstatten. Steyr, am 10. December 1895. Z. 16.264. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen. Rückstellung der Impfausweise B vom Jahre 1895. Den Gemeinde=Vorstehungen werden die vorgelegten Impfausweise B pro 1895 rückgestellt; hiebei nehme ich Anlass, auf die vielfach vorkommenden Mängel in der Zu¬ sammenstellung dieses Ausweises behufs künftiger genauer Darnachachtung hinzuweisen: 1. Nur die wenigsten Gemeinde=Aemter haben in die auf dem Umschlage befindliche Uebersicht die betreffenden Daten eingestellt. 2. Die namentliche Anführung der sämmtlichen Kinder, welche im Vorjahre als ungeimpft verblieben bezeichnet worden sind, ist fast überall höchst mangelhaft. Hiebei wird bemerkt, dass nur jene ungeimpft Verbliebenen wegzulassen sind, welche inzwischen das 4. Lebensjahr erreicht haben. 3. Die zu impfenden Kinder sind stets nach den ein¬ zelnen Impfsammelplätzen und nach dem Lebensalter ge¬ ordnet anzuführen, und zwar zuerst die vom Vorjahre verbliebenen, dann die neu zugewachsenen Impflinge. 4. Bei jedem Impfsammelplatze sind die einzelnen Daten zu summieren und am Schlusse die Gesammt¬ summen einzusetzen. 5. Wenn Kinder von 4 Jahren bis zum schulpflich¬ tigen Alter oder erwachsene Personen der öffentlichen Impfung sich unterziehen, sind dieselben ebenso wie Wiederimpfungen von Individuen, welche nicht die Schule besuchen, in einem eparaten Ausweis einzutragen und dieser mit dem Impf¬ acte anher vorzulegen. Steyr, am 17. December 1895. Z. 15.762. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen. Theresianischer Militärischer Waisen=Stiftungsplatz. Nachstehend wird den Gemeinde=Vorstehungen eine vom k. u. k. Ergänzungsbezirks=Commando Nr. 14 in Linz anhergelangte Concurs=Ausschreibung des k. u. k. 14. Corps¬ Commandos in Innsbruck zur Besetzung eines erledigten theresianischen Militär=Waisen=Stiftungsplatzes für Knaben zur entsprechenden Verlautbarung mitgetheilt. Steyr, am 11. December 1895. Concurs=Ausschreibung. Vom k. u. k. 14. Corps=Commando in Innsbruck wird zur Besetzung von einem erledigten Theresianischem Militär¬ Waisen=Stiftungsplatz für Knaben der Concurs ausgeschrieben. Die Stiftung besteht in jährlichen 34 Gulden, wird in halbjährigen decursiven Raten vom oberösterreichischen Landes¬ Ausschusse erfolgt und erlischt das Bezugsrecht mit dem voll¬ endeten 15. Lebensjahre. Anspruch auf diese Stiftung hat eine mittellose Militär¬ Waise, welche durch eine Urkunde nachzuweisen vermag, dass der Vater einmal dem activen Verbande der Wehr¬ macht angehört, in einer Gemeinde des Landes Oberösterreich ihr Heimatsrecht oder doch wenigstens ihren ordentlichen Wohnsitz hat und im Alter von 7 bis 10 Jahen steht. Mütter oder Vormünder, welche sich für ihre Waisen um diese Stiftung bewerben, haben die Gesuche, in welchen die Anzahl der unversorgten Kinder, u. zw. Knaben und Mädchen gesondert, anzuführen sind, mit dem Taufscheine des Knaben, dem Armutszeugnisse, Impfungszeugnisse und dem letzten Schulzeugnisse zu belegen und anzugeben, ob und welche anderweitige Unterstützung die Waise vom Staate oder aus einem anderen Fonde bezieht. Dese Gesuche sind bis längstens 20. Jänner 1896 beim k. u. k. Ergänzungs=Bezirks Commando Nr. 14 in Linz oder Nr. 59 in Salzburg einzubringen; später einlangende Gesuche können nicht berücksichtigt werden. Innsbruck, im December 1895. Z. 15.794. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung der Francisca Bamberger=Fröhlich. Behufs Fällung der Entscheidung in einer Verpflegs¬ kosten=Angelegenheit erscheint es laut der Mittheilung der k. k. Statthalterei in Brünn vom 28. November 1895, Z. 42.023, nothwendig, sicherzustellen, ob keine gewisse Fran¬ cisca Bamberger, welche mit Urtheil des Wiener Landes¬ gerichtes vom 24. März 1882, Z. 7952, zu 2½ Jahren chweren Kerkers verurtheilt wurde und am 15. Juli 1882 im Inquisitenspitale zu Wien ein Kind namens Anna gebar, mit der am 24. Juli 1859 zu Thaya geborenen, nach Banow, Bezirk Ungarisch=Brod, zuständigen Francisca, Tochter des Zigeuners Wenzel Bamberger und seiner Gattin Francisca, geborenen Fröhlich, identisch ist. Die Genannte, welche am 5. März 1889 zu Thurm¬ plandles, Bezirk Krumau in Böhmen, den Musiker und Regenschirmausbesserer Johann Lorgi aus Heilbrunn ge¬ heiratet hat, konnte bisher nicht eruiert werden, hat sich jedoch laut Berichtes des Gemeinde=Vorstandes in Aurolz¬ münster an die k. k. Bezirkshauptmannschaft Ried vom 14. Sep¬ tember 1895, Z. 973, mit ihrem Manne vom November 1894 bis Mai 1895 in der genannten Gemeinde aufgehalten, von wo sie sodann mit Pferd und Wagen nach Schärding reisten, und sollen sich dieselben später in der Umgebung von Linz mit einem Pferdehändler herumgetrieben haben. Zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 5. December 1895, Z. 20.828/II, werden die k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden beauftragt, die Ausforschung der Genannten zu veranlossen und ein positives Ergebnis der nächsten Gemeinde=Vorstehung anzuzeigen. Die Gemeinde=Vorstehungen werden beauftragt, die Nachforschungen nach der genannten Francisca Bamberger, verehelichte Lorgi, sofort einzuleiten und dieselbe im Eruierungsfalle im obigen Sinne einzuvernehmen. Ueber ein positives Ergebnis dieser Nachforschungen ist unter eventuellem Anschlusse des diesbezüglichen Ein¬ vernehmungs=Protokolles anher zu berichten. Steyr, am 12. December 1895. Z. 16.010. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen u. k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden. Ausforschung. Die k. k. Statthalterei für Dalmatien hat um die Veran¬ lassung der Ausforschung des zu Spalato am 31. Jänner 1872

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