Amtsblatt 1895/38 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 19. September 1895

4 Entfernung vom Buchenhofe war sie mit einem rothen, wollenen, blau und weiß gestreiften Kopftuche, mit einer blau und weiß gewürfelten Canevas=Jacke, einem blauen, roth gestreiften Barchent=Rocke, einer rothen, weiß gestreiften Schürze und mit ledernen Schnürschuhen bekleidet. Zufolge Erlasses der h. k. k. Statthalterei vom 4. Sep¬ tember 1895, Z. 13.822, werden die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden beauftragt, Nach¬ forschungen nach der Genannten zu pflegen und über das Ergebnis bis 29. September d. J. anher zu berichten. Steyr, am 11. September 1895. Z. 11.562. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung. Am 13. Juni l. J. hat der 13jährige Schulknabe Franz Weiser, Sohn des in Steingrund (Gemeinde Gurschdorf) wohnhaften Paul Weiser, das Elternhaus verlassen und ist seit dieser Zeit abgängig. Franz Weiser ist in Altstadt, Bezirk Mähr.=Schönberg, geboren und nach Kunzendorf, Bezirk Mähr.=Schönberg, zuständig, von mittlerer Statur, hat läng¬ iches Gesicht, gebräunte Gesichtsfarbe, blonde Haare und Augenbrauen, braune Augen, gewöhnliche Nase und Mund, gesunde Zähne, spitziges Kinn und war mit einem grauen, defecten Zeuganzuge und grünlichem Hute bekleidet. Infolge Erlasses der h. k. k. Statthalterei vom 4. Sep¬ tember 1895, Z. 13.758/II, werden die Gemeinde=Vor¬ stehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden beauf¬ tragt, den entwichenen Knaben auszuforschen und über das Ergebnis bis 29. September d. J. anher zu berichten. Steyr, den 11. September 1895. Z. 11.584. An sämmtliche Gemeinde - Vorstehungen und k. k. Gendarmerie - Posten - Commanden. Ausforschung. Matthias Schmatz aus Weyer leidet an religiösem Wahnsinn, war bereits in der Irrenanstalt und wurde nach vierzehntägiger Behandlung als genesen entlassen. Am 27. August 1895 hatte Matthias Schmatz seine Angehörigen, ohne ein Wort zu sagen, verlassen, befand sich an diesem Tage in Gaflenz und ist seit diesem Zeitraume spurlos verschwunden. Es ist nicht ausgeschlossen, ob Matthias Schmatz sich in seinem religiösen Wahne nicht irgendwo als Ein¬ iedler befindet. Personsbeschreibung: Vor= und Zuname: Matthias Schmatz; Geburtsort: Weyer, Oberösterreich; Geburtsjahr: 1867: Bezirk: Steyr; Kronland: Oberösterreich; Heimats¬ gemeinde: Weyer: Bezirk: Steyr: Kronland: Oberösterreich; Stand: ledig; Religion: katholisch; Beschäftigung: Holz¬ arbeiter; Statur: groß, stark; Gesicht: breit (volles Gesicht); Augen: braun; Augenbrauen: schwarz; Nase: proportioniert; Mund: proportioniert: Haare: schwarz; Zähne: gut; Bart: tarker, schwarzer Schnurrbart; besondere Kennzeichen: keine. Eine weiße Barchenthose, ein weißes Hemd, gemerkt mit M. Sch., eine graue Hose und einen grauen Rock, eine grüne Weste, einen grünen Sammthut (schwarz mit grünem Aufputz), eine Ankeruhr (Remontoir mit gewöhnlicher Kette), Brief¬ tasche mit 19 fl., Militärpass. Steyr, am 15. September 1895. Z. 11.796. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung des vermissten Josef Gaishuttner. Laut Mittheilung der k. k. Bezirkshauptmannschaft Gmunden vom 11. l. M., Z. 15.688, ist den im Maier¬ häusl zu Meßenbach, Gemeinde Vorchdorf Nr. 64, wohnenden Taglöhnersehegatten Jakob und Katharina Gaishüttner ihr 12 Jahre alter Sohn Josef Gaishüttner seit 24. August l. J. abgängig. Derselbe ist seinem Alter entsprechend entwickelt, gut gekleidet und soll zuletzt im Großschlagergute in Kogl, Ge¬ meinde Kirchham, bedienstet gewesen sein. Nach demselben sind die entsprechenden Nachforschungen zu pflegen und ist ein eventuelles positives Resultat sofort anher anzuzeigen. Steyr, am 16. September 1895. ad Z. 11.640. Widerruf. Von den im Amtsblatte Nr. 31 ex 1895 zur Aus¬ forschung beschriebenen Militärtaxpflichtigen wurden neuer¬ dings Johann Hiblingler aus Kematen, sowie Johann Kronabetleitner und Josef Weingartsberger, beide aus Kremsmünster, eruiert, bezüglich welcher mithin die angeordneten Nachforschungen wieder einzustellen sind. Steyr, am 14. September 1895. Z. 11.704. Widerruf. Laut des Erlasses der hohen k. k. Statthalterei Linz vom 11. September l. J., Z. 15.056, wurde der im Jahre 1872 geborene, nach Alt=Vogelseifen in Schlesien zuständige, stellungspflichtige Johann Riedel in Budapest ausgeforscht. Es sind daher die mit dem h. ä. Erlasse vom 29. Juni l. J., Z. 8468, angeordneten Nachforschungen einzustellen. Steyr, am 14. September 1895. Z. 11.525. An sämmtliche Gemeinde-Vorstehungen u. k. k. Gendarmerie-Posten-Commanden zur Kenntnisnahme und Verlautbarung. Z. 15.429/II. Kundmachung betreffend das Verbot der Einfuhr von Schweinen aus Steiermark nach Oberösterreich. Bei einem am 3. September d. J. in der Station Linz eingelangten Schweinetransporte aus Rann in Steier¬ mark wurde der Ausbruch der Schweinepest ämtlich constatiert. Aus diesem Anlasse findet die k. k. Statthalterei zur Verhinderung einer weiteren Einschleppung dieser Seuche die

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