Amtsblatt 1895/34 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 22. August 1895

2 seiner Eltern Nachforschungen zu pflegen und ein etwaiges positives Resultat anher bis Ende September l. J. bekannt zu geben. Steyr, am 17. August 1895. Z. 10.375. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung des flüchtigen Zwänglings Josef Fischböck. Am 15. Juli 1895, vormittags um 11 Uhr, ist von der bei der krain. Industrie=Gesellschaft beschäftigten Zwäng¬ lingsabtheilung in Asling der mit Erlass der k. k. Statt¬ halterei Linz, ddo. 8, November 1893, Z. 16.423, notionierte und seit 30. November 1893 in der Landeszwangsarbeits¬ anstalt in Laibach detenierte, 42 Jahre alte, nach Gramastetten im politischen Bezirke Linz zuständige Oberösterreicher=Zwäng¬ ling Josef Fischböck entwichen. Derselbe war bekleidet mit Zwänglingsmontur u. zw.: Zwilch=Rock, Zwilch=Hose und =Leibel, Hemd und Gattie, Schuhe, mit einer Tuchkappe und Strohhut. Ist großer Statur, starken Körperbaues, hat längliches Gesicht, blonde Haare und Augenbrauen, braune Augen, regulären Mund und stumpfe Nase, hat volle Zähne, rundes Kinn und spricht Deutsch. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 29. Juli l. J., Z. 12.144/II, werden die Gemeinde¬ Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden angewiesen, nach demselben die entsprechenden Nachforschungen zu pflegen, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und un¬ gesäumt sodann anher die Anzeige hievon zu erstatten. Steyr, am 13. August 1895. Z. 10.410. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschung des entwichenen Sträflings Johann Geiger. Der bei der Wildbachverbauung in Verwendung gestan¬ dene Sträfling Johann Geiger ist am 22. Juli 1895 vormittags halb 11 Uhr von dem Arbeitsfelde im Gosau¬ thale entwichen. Größe 176 cm, Alter 38 Jahre, Körperbau stark, Gesicht oval, Gesichtsfarbe bräunlich, Haare dunkelblond, Stirne nieder, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase regulär, Mund regulär, Zähne gesund, Kinn rund, Sprache deutsch, Kleidung Sträflingszwilchkleidung und Strohhut. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 31. Juli l. J., Z. 12.497/II, sind nach demselben die entsprechenden Nachforschungen zu pflegen und ist derselbe im Falle seiner Ergreifung an die k. k. Strafanstalt Garsten einzuliefern und hievon Bericht zu erstatten. Steyr, am 14. August 1895. Z. 10.444. An sämmtliche Gemeinde=Vorstehungen u. k. k. Gendarmerie=Posten=Commanden. Ausforschungsveranlassung. Anna Dimminger, wohnhaft zu Gleink Nr. 5, ist h. a. um die Veranlassung der Ausforschung ihres krüppelhaften Sohnes Franz Eisenhuber vorstellig geworden. Derselbe pflegt nämlich als Ziehharmonikaspieler in den Kronländern Oberösterreich, Salzburg und Steiermark herum¬ zuziehen, besitzt für Oberösterreich eine hierauf lautende Licenz der hohen k. k. Statthalterei vom 29. December 1894, Z. 16/E, und bedient sich bei seinen Reisen aus dem Grunde, als er an beiden Füßen vollständig gelähmt ist und sich daher nur rutschend fortbewegen kann, eines kleinen Wagens mit Hundebespannung. Nach Angabe der Anna Dimminger ist Franz Eisen¬ huber gegenwärtig bereits seit circa 2 ½ Monaten von Gleink abwesend, ohne, entgegen seiner sonstigen Gepflogenheit, derselben bisher irgend eine schriftliche Mittheilung zukommen zu lassen, weshalb sich dieselbe der Besorgnis hingibt, es wäre Eisenhuber ein Unfall zugestoßen. Franz Eisenhuber ist 1873 geboren, zuständig zur Gemeinde Gleink, hat dunkelbraune Augen, ebensolche Haare, reguläre Nase und Mund, schwarzbraunen Schnurr¬ bart, und dient als besonderes Kennzeichen, dass derselbe wie oberwähnt an beiden Füßen vollständig gelähmt ist, während sein Oberkörper normal entwickelt ist. Bei seiner Entfernung von Gleink war derselbe bekleidet mit grauer Stoffhose, schwarz gestreiftem Rocke, grauer Weste und Schnürrschuhen. Er besaß ferners einen ziemlich großen checkiggrauen Zughund und ein grüngestrichenes, vierrädriges Leiterwägelchen. Nach demselben sind die entsprechenden Nachforschungen zu pflegen und ist ein positives Resultat anher zu berichten. Steyr, am 13. August 1895. Z. 10.441. An sämmtliche Gemeinde- Vorstehungen und Spitals-Verwaltungen. Warnung vor dem Unterstützungsschwindler und Spitals¬ frequentanten Johann Bbasnik. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Gottschee treibt sich der in der Gemeinde Laserbach heimat¬ berechtigte, 40 jährige Fleischhauergeselle Johann Zbasnik arbeits= und beschäftigungslos umher, lässt sich in öffent¬ lichen Krankenanstalten aufnehmen und dort verpflegen, behelligt die Gemeindeämter mit Bitten um Reisevorschüsse u. dgl., wodurch er seiner Heimatsgemeinde bedeutende Aus¬ lagen verursacht. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 29. Juli l. J., Z. 12.499/II, werden die Gemeinde¬ Vorstehungen und Spitals=Verwaltungen hiemit angewiesen, dem genannten Individuum in Hinkunft keinerlei Geld¬ unterstützungen auf Kosten der Heimatsgemeinde zu verab¬ reichen und dasselbe ohne ärztlich bestätigte Nothwendigkeit in Kronkenpflege nicht aufzunehmen, es vielmehr im Betretungsfalle nach den Bestimmungen des Schubgesetzes zu behandeln. Zbasnik ist im Besitze eines vom Gemeindeamte Laser¬ bach ausgefertigten Arbeitsbuches ddo. 26. Mai 1894, Z. 172, ist ledig, untersetzter Statur, hat längliches Gesicht, graue Augen, braune Haare, Mund und Nase proportioniert, und ist ohne besondere Kennzeichen. Steyr, am 13. August 1895. Z. 10.583. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Warnung vor dem Unterstützungsschwindler Ottilio Kraisek. Laut Berichtes der k. k. Bezirkshauptmannschaft Cilli treibt sich Ottilio Kraisek, 1874 in Triest geboren,

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