Amtsblatt 1893/42 der Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 19. Oktober 1893

3 Bei einzelnen Gewerben, wie beim Schneider-, Ver ­ golde!-, Schuhmacher-Gewerbe stell! sich die Ziffer der Be ­ schäftigungslosen ans 75 Percent. Da die Erwerbsverhältniffe der eingewanderten Arbeiter in Newyork in den glänzendsten Farben geschildert zu wer ­ den Pflegen, so sind infolge Erlasses der hohen k. k. ober ­ österreichischen Statthalterei in Linz vom 5. October l, I., Z, 15.045, diese Daten ans geeignete Weise zur Kenntnis Her Bevölkerung zu bringen. Steyr, am 14. October 1883. Z. 12.784. Äi» sämmtliike Gemmliü-VockckMgm. Landessubvcntiou für Assauicrungszweckc. Zufolge Erlasses der hohen k. k. Statthalterei in Linz vom 1. d. M., Z. 15026/V, bringe ich Nachstehendes zur Kenntnis der Gemeinde-Vorstehungen: Laut der Not- des oberösterreichischen Landesans- schussO vom 28. September l. I., Z. 12.118, sind nur wenige Gesuche von Gemeinden um einen Beitrag aus der vom oberöfterreichischcn Landtage Mit Beschluss vom 17. September 1882, behufs eventueller Becheilnng von ganz unvermögenden Gemeinden mit Beiträgen zur Errich ­ tung und Einrichtung von CholeraspitAern und zu Affante- ruiigszwecken überhaupt dem Landcsansschusse zur Verfü ­ gung gestellten Summe pr. 3000 fl. eingelaufen. Da nuu mit diesen Gemeinden kaum die Zahl jener Gemeinden, die willens sind, sich um einen Landesbeftcag zu gedachtem Zwecke zu bewerben, erschöpft sein dürste und andere, seit» auch ei» Maßstab zur Vcuheilung der LandeS- Subveniion geschaffen werden musS, so ergeht an jene Ge ­ meinden, welche vermeinen, nachweisen zu können, dass sie der vom hohen Landtage gestellten Bedingung entsprechen, d. h. ganz unvermögend sind, die Aufforderung zum ehe- baldigsn Einschreiten um Gewährung eines LandcSbeilrages und sind derartige Gesuche bis Ende l. M. anher »oc- zulegen. Steyr, am 12. October 1883. Z. 11.770. An die Hemeinde-Aorsteyungen. Jagdrechts - Verpachtung. Am Samstag den II. November 1833 um 9 Uhr vormittags findet im Derflechchen Gasthanse zu Tern- Hrrg die Verpachtung im Wege des öffentlichen Ausrufes des der Gemeinde Ternberg -»stehenden Jagd ­ recht es für die Zeit »om I. Jänner 1884 bis Ende De ­ cember 1900 statt. Der Ausrusspreis beträgt 91 fl. Pachtlustige werden hiezn mit dem Beisügen eingela- d-n, dass jeder Licitant vor der Licitation das Vadium im Betrage von 10°/« des AusrusspreiseS zu erlegen hat. Die sonstige» Pachtbedingniffe können hieramtS ein- geschen werden. Die Gemeinde-Vorstehungen haben dies ortsüblich zu «rlautbaren. Steyr, am 15. October 1893. Z. 12.846. Nn >lie Gemein«!« - Vorsickimgm. Entzug des Hebammen Diploms. Laut Note der k. k. Statthalterei in Brünn vom 18. v. M„ Z. 32.173, an die hohe k. k. Statthalterei in Linz wurde die Hebamme Marie Tesazik in Bojanowitz mit dem rechtskräftigen Urtheile des k. k. Kreisgerichtes in Un- garisch-Hradisch »om 4. Jänner l. I., Z. 641/192, wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens nach Z 335 St G., zu strengem Arrest in der Dau-r von 6 Wochen, verschämt mit einem Fasttags in jedem Monats, vsrurtheilt, derselbe» da« Hebammeu-Dixlom übernommen und die weitere Aus ­ übung der Hebammenpraxis verhaftn. Hievon setze ich infolge Slatthalftrci - Erlasses vom 10. October !. I., Z. I5.136/V, die Gemeinde-Vorstehungen in die Kenntnis. Steyr, den 15. October 1893. Z. 12.752. Äu sämiiMcke GplllMllle-ÜMckuiMN. Warnung vor dem Vaganten Heinrich Haas. Laut eines Berichtes der k. k. Bezirksbauptmaunschast Hartberg lässt sich Heinrich Haas, 45 Jahrs alt, Musik- lehrer, Organist und Kapellmeister, nach Friedberg zuständig, seit neuerer Zeit für Rechnung der Zuständigkeitsgemeinds Reilevorfchüffe von verschiedenen Gemeinden geben. Derselbe ist ein kräftiger, arbeitsfähiger, aber der Trunksucht ergebener Mensch. Auf dc« Vorkommen dieses Individuums werden die Gemeindrvorstehungen zufolge des Erlasses der hohen k. k. Statthalters, in Linz vom 28. September 1893, Z.14.692/H, mit der Weisung aufmerksam gemach», demselben keinerlei Vorschüsse oder Geldunte-stützunge» auSzufolgen, vielmehr dasselbe im BetretunsSfalle eventuell der schnbpolizeilichen Behandlung zu unterziehen. Steyr, den 17. October 1893. Z. 12.622. Än samnMlke Gsimmulp-DMelmillM nnil k.. li. Gemlarmerie - Posten - EommMlim. Ausforschung des Stclluugspstichtigen Johann Jung. Die k. k. Landesregierung für Schlesien hat um die Veraulaffnng der Ausforschung des am 15. Jänner 1871 in Kilisce, Comitat Wicselburg in Ungarn, geborenen und nach Groß-Krosse im Bezirke Frciwaldau zuständigen Johann Jung, Sohn der Ch-tcute Ferdinand und Marie Jung, letztere geborene Kuglsr, welcher von den regelmäßigen Stel ­ lungen der Jahre 1892 und 1883 ansgebliebe» ist, an- Mit Urtheil des königlich-ungarifchen Gerichtshofes in Preßburg »om 1. April 1882, Z. 1793, wegen Verbrechens des Diebstahle» z» vierwöchentlichem Arreste »erurtheilt, hat der Genannte nach den gepflogenen Erhebungen diese Strafe am 30. April 1892 in Preßburg abgebüßt, und wurde so- hin aus freien Fuß gefetzt. Hierauf büßte derselbe beim k. k LaudeSgerichte in Wien wegen Verbrechens des Diebstahles eine zweimonatliche

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