Amtsblatt der Stadt Steyr 2000/11

Vizebiirgermeister Dr. Leopold Pfeil (FP) ist im Steyrer Stadtsenatfiir Verkehrsan- gelegenheiten und die Verkehrsplanung, die Bezirksvenoaltung sowie fiir das Markt- und Veterinänoesen zuständig. Im folgenden Beitrag berichtet er iiber Vorhaben im kommenden fahr sowie aus dem Verkehrsressort: as Jahr 2000 geht mit Riesenschritten zur Neige. Zeit, Bilanz zu ziehen und die Vorhaben für 2001 zu präzisieren. Die Zu- stimmung für das Budget des Haushaltsjahres 2001 werden wir von zwei Hauptpunkten ab- hängig machen: 1. Übergang zu einer echten Verwaltungs- reform im Magistrat Steyr und 2. konkrete Lösungen für die Verkehrsanbin- dung an den oö. Zentralraum Verwaltung In den vergangenen zehn Jahren sind die Ko sten für die städtische Verwaltung drastisch ge- stiegen. Eine private Firma oder Verwaltung wäre unter diesen Rahmenbedingungen nicht wettbewerbsfähig. Leider hat sich in diesem Bereich im letzten Jahr nichts Wesentliches verändert. Stundenkürzungen und Kündigungen sind si- cher nicht die richtigen Maßnahmen für Ein- sparungen und auch nicht ausreichend, den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Unseren Vorstellungen nach liegen in Struktur- reformen der Statutarstädte hohe gemeinsame, bisher ungenützte Einsparungs-Potentiale. Glei- che oder ähnliche Aufgaben, wie Personalent- wicklung, Personalverrechnung, EDV usw., könnten von der Logistik her zentralisiert wer- den. Auch eine Zusammenarbeit mit den Bezirks- verwaltungsbehörden erscheint uns als durch- aus praktikabel. Die jetzt klassischen „Parallel- organisationen" in einem Umkreis von 500 m r Vizebürgermeister · Leopc d Pf e1 Luftlinie sind nicht sinnvoll. Darüber hinaus ist eine Neudefinierung der Agenden einer „Stadt mit eigenem Statut" längst überfällig. Verkehrs- Anbindung an den oö. Zentralraum Wir sind in erster Linie darum bemüht, so rasch wie möglich die Errichtung eines Kreisverkehrs auf der Hauptkreuzung Taborknoten durchzusetzen, der eine massi- ve Erleichterung für diesen neuralgischen Punkt bringt, nachdem sich derzeit bis zu 40.000 Fahrzeuge über diese Kreuzung quä- len. Nach der Fertigstellung der Steyrer „Nord- spange" benötigt Steyr als logische Weiter- führung die sogenannte „Westspange", die eine wesentliche Entlastung der Seifentruhe bringen wird. Planungsarbeiten werden be- reits durchgeführt. Die seit Jahrzehnten geforderte notwendige Anbindung der Region Steyr an den ober- österreichischen Zentralraum wurde bislang von Land und Bund immer wieder verhin- dert. Bei der Ansiedlung des BMW-Moto- renwerkes in Steyr vor einigen Jahren wurde diesem Betrieb zugesichert, für eine rasche Verkehrsanbindung zur Autobahn zu sorgen - leider bis heute nicht eingelöst. Immer mehr wird dieser Standort-Nachteil auch bei künftigen Betriebsansiedlungen merkbar (zuletzt bei der Diskussion um den Standort des zum Magna-Konzern gehörenden Tech- nologie-Zentrums!). Die Planungshoheit und auch die Reihung bei dieser überregionalen Bundesstraße hat das Land OÖ übernom- men. Die Stadt Steyr soll daher auf das Land OÖ einwirken, Prioritäten zu setzen, damit diese Verkehrsanbindung endlich umgesetzt werden kann! In diesem Zusammenhang ist der jüngst ge- machte Vorschlag von Landeshauptmann-Stell- vertreter Dipl.-Ing. Erich Haider sehr zu begrü- ßen, neue Vorfinanzierungsquellen für die Be- hebung der ärgsten Infrastruktur-Schwachstel- len in Oberösterreich zu suchen. Haider möch- te die in den nächsten Jahren zurückfließenden Mittel aus der Wohnbauförderung (22, 1 Milli- arden Schilling) für diesen Zweck binden. Auch Steyr wäre gut beraten, diesen Vorschlag aufzu- greifen und zu unterstützen. Verkehrsgipfel in Steyr Stadt verleiht Kompressorhaus Zusätzliche Räume für Steyrer Jugend Die Steyrer Bevölkerung und auch die Wirt· schaft haben ein Recht darauf, endlich zu er- fahren, wann mit einer Lösung der brennend- sten Probleme auf Bundesstraßen zu rechnen ist. Deshalb wird auf Grund meiner Intention demnächst in Steyr ein Verkehrsgipfel stattfin- den, zu dem die Infrastrukturministerin, Lan- deshauptmann Dr. Pühringer, der zuständige Bau-Landesrat Franz Hiesl und Bürgermeister Hermann Leitl1enmayr eingeladen werden. Die Umsetzung von Verwaltungsreform und Verkehrsstruktur sind für uns eines der größten Anliegen für die Steyrer Bevölkerung. Von den diesbezüglichen Verhandlungserfolgen wird es primär abhängen, ob die Freiheitlichen den Haushaltsplan für 2001 mittragen können. Denn Budgetpolitik bedeutet die in Zahlenge· gossenen Vorhaben der Stadtregierung. Die Stadt überlässt das sogenannte Kom- pressorhaus im Areal des städtischen Gas· werkes leihweise dem Trägerverein für das Jugend- und Kulturhaus Steyr. Dieser Trägerverein, dem die Stadt bereits die ehemalige Drechslerei Röder im Wehr- graben überlassen hat, sucht schon seit län- gerem ein in der Nähe liegendes Gebäude, in dem die Vereinsmitglieder zusätzlich künst- ...ein starkes Stück Stadt lerisch arbeiten können. Da nun das Gas- werk der Stadt in das neue Kommunal- zentrum auf dem Tabor übersiedelt, steht das Kompressorhaus frei. Die Stadt hat das Recht, das Objekt jederzeit vom Träger- verein zurückzufordern. Der Stadtsenat beschloss einen dementspre- chenden Vertrag. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen für die restlichen Wochen des Jahres 2000 alles Gute sowie noch viel Erfolg und verbleibe mit den besten Grüßen. 11/ 347

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2