Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/10

Stadt kauft 115 Hektar großes Grundstück um 78,7 Mill. S Einstimmig beschloß der Gemeinderat den Kauf des sogenannten Stadtgutes mit Grundstücken im Gesamtausmaß von 1,152.913 m 2 aus dem Besitz der Che- mie Linz AG zum Preis von 78,672.000 Schilling. Mit dem Erwerb dieses Grund- stückes wird eine historische Chance zur Stadtentwicklung genutzt. Die Zahlung des Kaufpreises erfolgt in fünf gleichen Jahresraten, beginnend bei Vertragsab- schluß. Für die in den Jahren 1994 bis 1997 fälligen Teilbeträge wurde Wertsi- "Den Eltern behinderter Kinder wird mit dieser 'Geschützten Werkstätte' viel Sorge abgenommen", freute sich Bürgermeister Leithenmayr, der Kommerzialrat Gebeshu- ber für den Grundstückstausch und den Verkauf des bestehenden Betriebsgebäu- des dankte, denn das 40-Millionen-Projekt hätte scheitern können, da über das ursprünglich vorgesehene Grundstück eine Starkstromleitung führt, durch die gesund- heitliche Schäden für Behinderte befürch- tet wurden. Leithenmayr: "Ich bin begei- stert, daß jenseits aller Bürokratie der Tausch möglich war". - Bürgermeister Leithenmayr erinnerte, daß mit Mehrheit der Sozialdemokraten, Volkspartei und GAL die 5,3 Millionen Schilling für die "Geschützte Werkstätte" zur Verfügung gestellt und damit ein Meilenstein in der Sozialpolitik der Stadt gesetzt werden konnte. Landesrat Magister Klausberger würdigte die gemeinsame Anstrengung aller Betei- ligten für ein großes Werk, das Behinder- ten Selbstwert und Lebensfreude geben kann und außerdem ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ist. Sozialminister Josef Hesoun nannte Bür- germeister Leithenmayr als den "Motor" des Projektes und erinnerte sich der Worte des Bürgermeisters, der als Bittsteller kam: "Jolly, (so nennen den Sozialminister seine Freunde) Du mußt mir helfen, ich bin den Rehinderten 11ncl ihren F.ltem im Wort". Hesoun brachte 25 Millionen nach Steyr und damit war das Projekt realisierbar. Zu den Bildern, links oben und unten: Das vorhandene Büroobjekt wird mit kleinen Adaptierungen weiter als Büro genützt, ebenso die bestehende große Halle. Neu errichtet werden Werkstättenhallen. Pla- nung und Bauleitung des Projektes liegen bei Dipl.-Ing. Girkinger. - Bild Mitte: Die Gründungsurkunde wird eingemauert, v. l.: Bürgermeister Hermann Leithenmayr, Sozialminister Hesoun, Hubert Wipplin- ger, Vizepräsident der Arbeiterkammer, Landesrat Mag. Klausberger. Fotos: Hartlauer STEYR cherung nach der Sekundärmarktrendite vereinbart. Für den Fall der Veräußerung von Teilen des Stadtgutes bis zum 31. 12. 2000 hat die Stadt einen allfälligen Mehrerlös zur Hälfte an die Verkäuferin zu übergeben. Diese Vereinbarung gilt jedoch nicht für jene Flächen, die im Tauschwege von der Stadt in das Eigen- tum Dritter übertragen werden. Die Stadt hat alle im Zusammenhang mit dem Abschluß des Kaufvertrages stehenden Abgaben, Steuern und Gebühren, insbe- Innenminister in Steyrdorf Der Forderung von Bürgermeister Leithen- mayr nach verstärkter Präsenz der Polizei in Steyrdorf im Zusammenhang mit den Ausschreitungen zwischen jugoslawischen Volksgruppen hat Innenminister Löschnak zugestimmt. Der Minister kam vor weni- gen Tagen persönlich nach Steyrdorf, um sich vor Ort zu informieren. Löschnak hat angeordnet, daß im Haus Sierninger Straße 57 eine Diensthunde-Staffel mit sechs Polizisten stationiert wird. Drei Polizisten vom Wachzimmer Münichholz übersie- deln mit ihren Diensthunden in die Sier- ninger Straße. Dazu kommen drei Hunde- führer, die noch ausgebildet werden müs- sen. Die Staffel wird voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres komplett sein. Innenminister Löschnak steht auch der Verlegung des Wachzimmers Bahnhof- straße auf den Bahnhof positiv gegenüber. Die Übersiedlung kostet nahezu eine Milli- on Schilling. Zu den Bildern - rechts: Der Innenmini- ster im Gespräch mit Steyrdorf-Bewoh- nern. - Unten: Gespräch des Innenmini- sters im Rathaus mit dem Bürgermeister und den Fraktionsobmännern über die Situation in Steyrdorf Bürgermeister Leit- henmayr überreichte dem Minister außer- dem einen Katalog dringendster Projekte, für welche die Stadt die Unterstützung der Bundesregierung braucht. Gedruckt auf umwcltfreumllichcm. chlorfrei geble ichtem Papier sonders auch die Grunderwerbsteuer und die Eintragungsgebühr sowie die für die- ses Rechtsgeschäft fällige Maklergebühr in Höhe von höchstens 3 Prozent des Kaufpreises zu entrichten. Zur Zahlung der ersten Kaufpreisrate für das Jahr 1993 sowie zur Abdeckung der Grunderwerbsteuer, der Eintragungsge- bühr und der Maklergebühr gab der Gemeinderat einen Betrag von 21,7 Mill. S frei. 9/281

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