Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/7

Mit einem Staatspreis in Bronze für gewerbliche industrielle Bauten wurde diese neue Montagehalle der Steyr Nutzfahrzeuge AG (SNF) ausgezeichnet. Die Gesamtinvestition inklusive Innenausstattung, betrug 450 Mill . S. Die neue Halle erweiterte die vorhandene um 7.800 m 2 auf 33.500 m 2 . Foto: Steyr Trucks Staatspreis für Steyr-LKW-Montage Kapazität für Produktion von jährlich 10.000 Lastwagen Mit einem Staatspreis in Bronze für gewerbliche industrielle Bauten wurde die neue Montagehalle der Steyr Nutzfahrzeuge AG in Steyr ausgezeichnet. Obwohl das Werk das größte Investitionsprogramm seit der Gründung des Standortes in straffer Folge durchzieht, kann sich die Qualität der Durchführung, wie hiermit bewiesen, auch vor einer neutralen Jury sehen lassen. Seit dem Jahr 1991 setzt die Steyr Nutzfahrzeuge AG (SNF) ein Investitionsprogramm im Wert von 2,8 Mrd. S in die Praxis um. Einer der Kernpunkte ist der Bau einer neuen "Einbandmontage", welche die Erweiterung der bestehenden LKW-Montagehalle notwendig machte. Die bisherigen, von der ursprünglichen Konzeption noch aus der Nachkriegszeit stammenden, beiden Montagebänder wurden durch ein einziges, mehr als doppelt so leistungsfllhiges Montageband ersetzt. Dadurch wurde die Kapazität der LKW-Produktion von 15 Fahrzeugen pro Tag um ca. 160 % auf 40 Fahrzeuge pro Tag, das sind rund 10.000 pro Jahr, gesteigert. Die bestehende Halle wurde umgebaut und durch die neue Halle von 25.700 m 2 um 7.800 m 2 auf 33.500 m 2 erweitert. Dieser Zubau mit einer Firsthöhe von 14,7 m umschließt einen Raum von rund 113.000 m3. Er gliedert sich in die Erweiterung der Montagehalle und in einen Kopfbau, in welchem Büros untergebracht sind. Die lichte Höhe der Montagehalle von knapp mehr als 11 m wird für Fördersysteme genützt, unter anderem auch als PufferSTEYR lager für die Fahrerhäuser, die in der Endmontage eingesetzt werden. Außerdem wurde eine dazugehöri~ Lagerhalle mit einer Fläche von 6.000 m errichtet. Das Schaffen hervorragender Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter war oberstes Gebot. Durch das natürliche Belichtungssystem wurde eine Leuchtdichte von 500 Lux in der Höhe von I m über dem Hallenboden erreicht. Wo anlagentechnisch möglich, wurden die Außenwände verglast. Der neue Bau fügt sich in das Ensemble der hervorragend gestalteten Werks-Industriebauten der Jahre 1913/1914 ein. Mit der neuen Montagehalle wurde ein Modell für die weiteren Neu- und Umbauten geschaffen. Die in Bau befindliche Fahrerhaus-Fertigung wird ähnlich gestaltet, auch die Farbgebung wird werkseinheitlich durchgezogen. Die Weiß- und Graustufen innen und außen sind augenfreundlich, hell, blendfrei und farbneutral, was besonders bei Lackprüfungen wichtig ist. Der Bau wurde in nur 10 Monaten, vom 17. 9. 1990 bis 30. 6. 1991 durchgezogen. Dann folgten die Inneneinrichtungen und die Erweiterung des Endmontagebandes. Im September 1992 wird die Halle offiziell in Betrieb genommen. Entscheidend für die termingerechte Abwicklung war auch der Elan der werksintemen Planungs- und Bauabteilung, die das gesamte Investitionsprogramm seit dessen Start mit außerordentlichem Einsatz vorantreibt. Auch alle anderen Aktivitäten des Investitionsprogrammes laufen termingerecht. Das Gedruckt aur umweltfreundlichem, ch lorfrei gebleichtem Papier größte Projekt ist die Fahrerhaus-Fertigung. Die neuen Groß-Pressen sind bereits in Betrieb, die Roboter-Schweißanlagen sind bestellt und die vorbereitenden Maßnahmen sind im Laufen. Die Planung der Fahrerhaus-Lackierung ist abgeschlossen, am Rohbau wird gearbeitet. Die FahrerhausAusstattung ist noch in der Planungsphase, mit dem Ausbau wurde bereits begonnen. Die Umstrukturierung der Mechanischen Fertigung ist weitgehend abgeschlossen. Die neue Produktion von Allrad-Vorderachsen wurde bereits mit dem Ende des vorigen Jahres gestartet. Die Entflechtung zwischen Steyr-Daimler-Puch AG und Steyr Nutzfahrzeuge AG ist zum größten Teil erledigt und wird im kommenden Jahr endgültig abgeschlossen. Die flexiblen Systeme der modernsten Technologie sind nach der Entflechtung von SDP-Teilen nun überwiegend mit eigenen NutzfahrzeugTeilen ausgelastet. Derzeit wird in die Motorenfertigung investiert, speziell für die Produktion der neuen emissionsarmen LKW-Motoren. Mit der Planung für den Bau eines neuen Entwicklungszentrums wird demnächst begonnen. Stufenweise können dann der LKW-Versuch, der Motoren-Versuch und das Konstruktionsbüro in diesem neuen Gebäude Platz finden. Mit diesem Vorhaben wird auch dokumentiert, daß die Entwicklung neuer Fahrzeuge und Komponenten in Steyr weiterhin ein fester Bestandteil der Unternehmenszielsetzung ist. 19/171

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