Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/7

rau Ingrid Ehrenhuber ist im Stadtsenat für Soziales, Gesundheit und Kindergärten zuständig. Im folgenden Beitrag berichtet sie aus ihrem Ressort: "Die erfreulich steigende Kinderzahl, die Errichtung neuer Wohnanlagen und das neue Kindergartengesetz, welches eine Höchstzahl von 26 Kindern je Gruppe vor- . sieht, sind der Grund, daß einige Kindergärten durch Zubau erweitert wurden bzw. neue, zusätzliche Kindergärten in den nächsten Jahren errichtet werden müssen. Diese dringend notwendigen Maßnahmen werden das Budget der Stadt in Zukunft zusätzlich belasten, zumal wir auch unser Kindergartenerneuerungsprograrnm - mit dem Ziel, die bestehenden Einrichtungen den neuesten pädagogischen Erkenntnissen, was Möblierung und Gestaltung betrifft, anzupassen - zügig fortsetzen wollen. Lag der Schwerpunkt im Vorjahr in Münichholz, beim Ausbau des Kindergartens Plenklberg, liegt dieser heuer im Kindergarten Taschelried. Bereits 1991 wurde um 2 Mill. S der Bewegungsraum erweitert und die Büroräume verlegt. Derzeit werden die Gruppenräume mit einem Kostenaufwand von über 5 Mill. S vergrößert, neu gestaltet und die Einrichtung erneuert. Der notwendige Zubau erfolgt 1993, wofür nochmals Mittel in der Höhe von 3,8 Mill. S notwendig werden. Im Rahmen der Umbauarbeiten im Objekt Ledigenheim - die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Steyr-Daimler-Puch Ues.m.b.H. baut hier 60 Wohnungen - wird mit einem Kostenaufwand von 5,3 Mill. S auch ein neuer 2gruppiger Kindergarten errichtet. Dieser neue Kindergarten wird mit Beginn des Kindergartenjahres 1993 seinen Betrieb aufnehmen. Erwähnen möchte ich noch, daß wir bei der Neugestaltung und Sanierung unserer Kindergärten besonderes Augenmerk auf die Raumgestaltung, Lichtführung, die funktionellen Abläufe in den einzelnen Gruppen, Formgebung der einzelnen Mobilien und nicht zuletzt auf natürliche Werkstoffe legen. Die Raumstrukturen STEYR Frau Stadtrat Ingrid Ehrenhuber werden so geschaffen, daß sie Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder bieten bzw. das Spielen in kleinen Sozialformen, wie Einzel-, Klein- und Teilgruppenspiel ermöglichen. Unsere bestens ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen bemühen sich, die Kinder durch spielerisches Lernen auf die Schule, das spätere Leben vorzubereiten, ihnen die Vorgänge in der Natur näher zu bringen, sie zu umweltbewußten Mensehen zu erziehen. Die Einbindung der Umwelterziehung in die Bildungs- und Erziehungsarbeit des Kindergartens ist in unseren Einrichtungen bereits eine Selbstverständlichkeit und wird den Kindern in kleinen, behutsamen Schritten vermittelt. Die Kinder entdecken ihre Umwelt bzw. erleben sie mit Begeisterung und wir haben die Verpflichtung dafür zu sorgen, die notwendigen Naturräume zu schaffen und zu erhalten. Viele Aktivitäten wurden und werden in unseren Kindergärten und Horten gesetzt, an denen die Kinder viel Spaß haben und mit großer Begeisterung mithelfen, wie z. B. beim Anlegen eines Biotopes oder von kleinen Fischteichen, Aufstellen von Baumhäusern in allen Größen, Anlegen und Bepflanzen von Gartenbeeten. Dazu gehört natürlich auch das Kompostieren, Aufstellen von Ökotürmen, wodurch Mülltrennung bzw. erste Ansatzpunkte zur Abfallvermeidung gegeben werden. Umwelterziehung sollte aber nicht im Kindergarten enden, sondern von allen, denen unsere Umwelt ein Anliegen ist, unterstützt werden, in dem wir unseren Kindern ein gutes Beispiel geben. Um Verpackungsabfall zu vermeiden, gibt es ab Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Herbst in den Kindergärten nurmehr Milch aus der Kanne. Der Gesundheit wird insgesamt großes Augenmerk geschenkt. Zu den Ausgleichsübungen, zur Vermeidung von Haltungsschäden, dem richtigen Zähneputzen wurde auch die "gesunde Jause" eingeführt. Die Kinder werden dabei in den Entscheidungsprozeß - was brauchen wir für eine gesunde Jause, einbezogen. Sie erleben somit das Gefühl, gleichwertige Partner zu sein, deren Meinung gilt. Die gesunde Jause wird unter Mitwirkung der Kinder zubereitet. Wissen wird im Kindergarten nicht gelehrt, sondern durch Selbsttätigkeit erworben. Das Spielen ist und bleibt die dominanteste Lernform im Kindergarten, es wird aber nicht nur gespielt, sondern gearbeitet, geforscht, beobachtet, erfunden, gestaltet usw. Sehr wichtig ist für uns die Zusammenarbeit mit den Eltern, Erziehungsberechtigten, dazu dienen verschiedene Veranstaltungen wie Elternabende oder Sprechtage. Wir sind immer bereit, Wünsche und Anregungen, so weit wie möglich, in unsere Überlegungen aufzunehmen. Die ab Herbst geltenden neuen, familienfreundlichen Öffnungszeiten, die Möglichkeit der freien Entscheidung ob Halbtags- oder Ganztagsbesuch, beweisen unsere diesbezüglichen Bemühungen. In diesem Sinne mit freundlichen Grüßen Ihre Die neuen Öffnungszeiten der städtischen Kindergärten Kindergärten: Montag - Donnerstag: 7.30 bis 12.30 Uhr, 14 bis 16 Uhr; Freitag: 7.30 bis 12.30 Uhr Tagesstätten (wie bisher): Montag - Freitag: 6.30 bis 18 Uhr durchgehend Horte (wie bisher): Montag - Freitag: 10.30 bis 18 Uhr durchgehend 13/165

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