Amtsblatt der Stadt Steyr 1989/9

STEYR-WIRTSCHAFT Technologie-Zentrum der Steyr-Werke ist ein international geschätzter Partner ,,Ich bin sehr beeindruckt von den Lei- stungen dieses Institutes", sagte Bürger- meister Schwarz nach einer Besichtigung des Technologie-Zentrums (TZS) der Steyr-Werke. Das TZS entstand aus dem Zusammenschluß aller wissenschaftlichen Dienstleistungszentren der Steyr-Daim- ler-Puch ~G, des größten Fahrzeugher- stellers in Osterreich. ,,Wir beschäftigen 60 wissenschaftliche Mitarbeiter und verkau- fen schon heute 40 Prozent unserer Lei- stungen außerhalb von Steyr, meist in Verbindung mit Steyr-Produkten", freut sich Dipl.-Ing. Dr. Gerd Krisper, Leiter des TZS, ,,wir führen z. B. Festigkeitsbe- rechnungen und Lebensdauerprüfungen im Rahmen der Allradtechnik für VW und Opel durch, wird sind an Lkw-Engineer- ing-Projekten für Kanada und USA betei- ligt, wir haben CAE-Software nach China und Polen verkauft, und für Unternehmen wie Hilti, Kapsch, Fischer, Siemens, Phi- lips, um nur einige zu nennen, lösen wir Aufgaben auf den Gebieten der Festigkeit, Schwingung und bieten CAD-Dienstlei- stungen." Seit zehn Jahren arbeitet das TZS innovativ an der Entwicklung abgas- und lärmarmer Lkw und kann nun auf schöne Erfolge verweisen: Wurden im Vorjahr nur 40 lärmarme Lkw von Steyr- Kunden geordert, so sind es heuer bereits 800 (!). Der Gesinnungswandel der euro- päischen Regierungen zu drastisch ver- schärften Lärm- und Abgasnormen kam zwar sehr spät, für Steyr macht sich aber nun die Forschungsarbeit durch dicke Aufträge bezahlt. Das Technologie-Zentrum Steyr präsen- tierte im Rahmen der World Tech Vienna 1989 im Austria Center Wien sein kom- plettes Leistungsspektrum. Computerun- terstütztes Engineering, CAD/CAM- Technologie, Meßdatenverarbeitung, Le- bensdauer-Vorhersage, Festigkeitslabor, experimen teile Schwingungstechnik und Akustik, dynamische Simulation und tech- nische Software wurden an dieser Fach- messe für Forschung und Wissenschaft dem Fachinteressenten genauso vorge- führt, wie auch die letzten Informationen über die Spezialbereiche Weltraumtechnik und Eureka-Projekte erfolgten. Das umfangreiche Know-how des TZS basiert auf der jahrelangen und intensiven Arbeit im eigenen Konzern beim Aufbau der wirtschaftlich sinnvollsten Entwick- lungs-, Konstruktions- und Produktions- verfahren. Das garantiert dem Kunden hohe Effizienz und Know-how-Transfer durch die Beratung. Das TZS bietet Pro- blemlösungen von Praktikern für Prakti- ker. Die Verwendung des international er- probten CAD/CAM-Systems Anvil 5000 und des CAM-NC-Programmiersystems Exapt - das TZS ist der Generalvertreter für Österreich - in Form von an die jeweilige Aufgabenstellung angepaßten Abstimmungen und praxisbezogener Zu- satzsoftware garantiert dem Kunden hohe technische und ökonomische Effizienz. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Hard- ware-Unabhängigkeit, wodurch der Ein- bau in bereits bestehende Systeme mög- lich ist. Im Spezialbereich Technische Berech- nung - CAE (Computer Aided Engineer- ing) sind die vielfältigen Dienstleistungs- angebote gemeinsam durch die Haupttä- tigkeit „Simulation" gekennzeichnet. Si- mulation vermittelt die rechnerische Nachbildung von realen technischen Vor- gängen mittels Computer. Es umfaßt alle Aktivitäten - ausgehend von der Problem- analyse über die Modellbildung und die eigentliche Berechnungsdurchführung bis zur grafischen Darstellung der Ergebnisse. Der Einsatz von Simulation reduziert da- her bereits bei der Produktentwicklung den experimentellen Anteil und macht eine gezieltere Durchführung der Versu- che an Prototypen möglich. Problemlösungen auch für mittelständische Unternehmen Noch nicht allgemein bewußt ist, daß die Simulation als CAE-Entwicklungs- werkzeug nicht nur auf den Einsatz im modernen Großbetrieb beschränkt ist. Be- sonders der technisch hochstehende mit- telständische Unternehmer bedarf ver- stärkt der Anwendung dieser Technologie. Es lassen sich während der Einstiegsphase - bis zum Aufbau des betriebseigenen Know-how - die Probleme durch die pro- fessionelle Beratung des TZS-Spezialisten wirtschaftlich vorteilhaft lösen. Das Softwarezentrum-Technik verfügt über die derzeit wahrscheinlich umfas- sendste Programmbibliothek für Simula- tionen im Maschinenbau in Österreich. Sie entstand in 20jähriger systematischer Auf- bauarbeit in Zusammenarbeit mit ein- schlägigen Hochschulinstituten unter Mit- arbeit von Diplomanden und Dissertanten aus allen einschlägigen Hochschulen Österreichs. Im Computer gespeicherte Struktur eines Lkw-Fahrerhauses als Basis für weitere Berechnungs-, Konstruktions- und Fertigungsvorgänge. - Im Bild Dr. Krisper, Leiter des TZS. 15/263

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