Amtsblatt der Stadt Steyr 1960/5

6 AMTSBLATT DER STADT STEYR 1960 Nähmaschinen Großauswahl Fabrikate von Weltruf in allen Preislagen (f_fjj( CUJIL JfluttmmJl Ihre beste und billigste Einkaufsquelle! f EEIM ~IJTDI lll?IJNNEN · TEl.2,Ha In der Schwimmschulstraße wird zur Zeit das Leergerüst für die Schalung der Eisenbetonkonstruk- tion vorbereitet. Als nächster Bauabschnitt wird das Widerlager am rechten Ufer bei der städtischen Han• dels- und Frauenbernfsschule hergestellt werden. AUSHUB FÜR EIN PFEILERFUNDAMENT DER NEUEN SCHWIMMSOIULBRÜCKE 81 Franz Salzner - Steyr Haralzmüllerslr. 38 Ruf 27 2 22 Eigene Fachwerkstätte Steyr anno 1554 S teyrs Tabor-Restaurant bietet seit kurzem eine Überraschung für seine Gäste. Ein Wandbild, dar- stellend Steyr zur Zeit des Mittelalters, ist imKaf- feeraum angebracht, von wo der Blick am leichtesten die Stadt umfassen kann - gleichsam eine Einladung, von ungefähr dem gleichen Standpunkt aus,das Stadt- bild heute und anno dazumal zu vergleichen. Im Jahre 1554 kam der N!imberger Maler und Ra- dierer Hans Sebald Lautensack auf seiner Reise nach Wien an Steyr vorbei. Der Anblick der Stadt wird ihn entzückt haben, wie dies jedem nach Schönheit suchen- den Menschen ergeht. wenn er vom Tabor aus den Blick Oußaufwärts richtet. Lautensack hat das Bild der lieblich vor ihm aus- gebreiteten Stadt in einer Radierung festgehalten, die, - nach Jahrhunderten der Vergessenheit, durch einen glückhaften Zufall wieder bekannt geworden ist. Von den Abz!igen seiner Kupferplatte haben sich Exemplare im •Germansichen Nationalmuseum• Nürn- bergs wie auch in der •Graphischen Sammlung Alber- tina • in Wien erhalten, doch blieben sie unbekannt und fnr die Geschichtsforschung ungenützt. Erst im Jahre 1958, als das Germanische National- museum die Ausstellung ~ulturdokumente Österreichs• in Linz veranstaltete, wurden einige Besucher dieser Schau, unter ihnen auch der Autor dieser Zeilen. auf das kleine Blättchen mit dem Bild Steyrs aufmerksam. Als man nach Eröffnung des Tabor-Restaurants einen Bildschmuck für den Kaffeeraum suchte, war es für den darum befragten Maler der erste Gedanke, die Radierung des liebenswerten Kollegen aus alter Vergan- genheit als Vorlage zu einem Wandbild vorzuschlagen. Der Magistrat Steyr erteilte den Auftrag zur Aus- führung. wozu die graphische Sammlung •Albertina „ in Wien freundlicherweise eine Reproduktion der Radierung zurVerfügung stellte und die Erlaubnis gab, eine künst- leruche Nachgestaltung vorzunehmen. Die Vergrößerung der Radierung Lautensacks er- möglicht wertvolle neue Erkenntnisse über das damali- ge Aussehen der Stadt. Dominierend ragt die gotische •styrapurch • über die Dächer, schützend umschließt die Stadtmauer den Stadtkern. Starke Türme bewachen jede Brücke an beiden Ufern. Rathaus und Dominikaner- kirche haben noch gotische Gestalt. die Stadtpfarrkirche ist uns fast unverändert erhalten geblieben. In ihrerN ähe steht jedoch ein Turm. der noch ro- manisches Aussehen hat, an den sich ein kapellenartiger Anbau schließt. Die Bedeutung dieses Turmes ist unbe- kannt. Immerhin illustriert er, wie diese alte Radierung Kunde gibt vom früheren Aussehen der Stadt und damit die Heimatforschung anregt oder unterstützt.

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