Oberösterreichischer Volkskalender 1928

ist der Honig ein gutes Nahrungsmitte?, aber wieder, wenn sie mit Schnecken gefüttert nicht nur das, er ist auch ein Genußmittel. wurden. Letztere können sie schnell] ver- Sein Aroma ist allbekannt und der süße dauen und ihrem Körper nwtzbar machen. Geschmack wirkt fördernd ein auf den Appetit und a:uf die Abscheidung der Ver– dauungssäfte. Dabei kommt ihm noch zu– statten, daß er sü\vohl als Nahrungsmittel als auch a1's Genußmitter nicht rein, sondern nur verdünnt oder mit anderen Nahrungs– mitteln genommen zu werden braucht, um vorteilhaft zu wirken. So gibt es z. B. für Kinder keine bessere und gesündere Speise a,Is Mifölr mit Honig und Brot, zumal wenn hinterher noch Obst genossen wird. Von seinem Wert als Heilmitte~ braucht man wohl hier nicht erst zu reden. Erinnern wir uns nur, welche Rolle das Honigwasser schon seit den Zeiten des Hippokrates ge– spielt hat und schließUich verweisen wir auf die Worte Professor Klemeres in seinem „Handbuch der Krankenernährung": Wir haben vor allen Dingen im Honig ein Nah– rungsmittel zu ersetzen ... Ein Eßl'öffel voll enthält etwll' 75 Kalorien, d. h. mehr al's ein Ei. Honig wird verhältnismäßig viel zu wenig angewandt. Kranke Kücken. Trotz der sorgfäl1tigsten: Pflege und Fütte– rung werden sich doch Kücken vorfinden, welföhe die FlügeJ hiängelll lassen, fortwäh– rend piepen und fröstelin. A•Hes das• sind sich~re Anzeichen dalfür, daß sich 4ie Tier– chen nicht wohl füMen. Solche Patien~en fangen wi'l' sofort aus der Schar heraus, bringen si'e an einen warmen Ort und geben ihnen feingehacktes Ei und eingeweichtes Weißbrot, zerkleinertes, FJieisch und Hanf. Sind· ein11elne Tiere oder der ganze Trupp mit Durchfu.H behaftet, so ist aufgequetzter Reis oder auch ein Teelöffel Salatöl ein ganz VO'l'zügliiches Gegenmittet In da•s Tvink– wasser tröpliele man etwas Eisenvitriol, wie es überhaupt den Hühnern sehr zuträglich ist, wenn man stets einige verrostete Nägel in das Trinkwasser tut. Bei Rheumatismus bewährt sich neben Wärme in erster Linie eine Einreibung mit Kampherspiritus. Hauptgrllllldsatz ist ja stets, das erkrankte Tier sofort von den gesunden zu trennen, um so einer Weiterverbreitung der Krank– heit entgegenzutreten. Junge Enten:, di-e schon recht matt waren, erholten sich bald Dinge, die man besser nicht kauft. A 1u– m i n i u m k a s s e r o 11' e n', bei denen das Gefäß so leicht und der Stiel so lang und schwer ist, daß sie am Herd umfallen, wenn sie nur zur Hälfte gefüllt sind. - S e i f e n– t ä ß c h e n ohne Abfluß. Denn sie wei– chen die Seife auf und verbrauchen das Stück in der Hälfte der Zeit. F a r b– s toffe, die nicht echtfarbig sind. Kaum g-ewaschen, geschweige denn ausgekocht, verblassen und verschwimmen die Farben. Das Muster wird fade, unkenntlich, nicht selten unbrauchbar. Wasch s c h ü s– s e 1n mit völlig gerader Wand, die einem beim Ausgießen jeden Augenblick a'\IS den Händen zu fallen drohen, sind die Verzweif– lung aller, die damit umzugehen haben. - E ß b e s t e c k mit Bffillansa~z: Es ist nur mit großer Vorsicht und irr nicht zu heißem Wasser reinzuwaschen, sonst wird das Bein gelb, springt und löst sich ab. - Elektr i– s c h -e S t e h ~ a m p e n, wenn das Gestell aus Holz und unbeschwert ist, so daß die Lampe bei der g,eringsten Berührung der Leitungsschnur umkippt. Effekt: Birne ka:put! Buchblätter werden von Flecken befreit, wenn man einen Brei von je zur Hälfte Magnesium und Benzin auf die FJlecke streicht und eine Weile stehen läßt. Mit Unterlegen von Löschpapier werden die Blätter geschützt. Der Brei ist nach einer Weile vorsichtig wieder abzuschaben. Elfenbeingegenstände werden leicht gelb– lich und wirken dadurch unschön. Man gibt ihm:in die frühere weiße Farbe wieder, wenn man sie unter Glas der Sonnenbe– strahlung aussetzt. Gekochte Kartoffeln sehen appetitlicher aus, wenn man dem Kochwasser einen hal~ ben Teelöff.el voll Zitronensaft beimengt. Auf Stärke, frisch gekocht, bildet sich leicht eine Haut. Will man das vermeiden, so bedecke man den Topf mit einem Tuche. Regenschirme werden wie neu, wenn man die abgeschossenen Stoffstreifen einzeln mit dünnem, aber gezuckertem Tee abwäscht. Dadurch wird die Färbung aufgef.rischt. 92

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