Oberösterreichischer Volkskalender 1928

oder besser einen „Waschkessel" oder schließlich di,e Badewanne. Das Wasser sol'I! heiß, aber nicht unangenehm heiß sein. Des weiteren ist nötig ein Becken mit etw.a. drei Zentimeter möglich1St kalten Wassers. Die Füße werden zuerst fünf Minuten in das heiße Bad getaucht und dann e-ine VierteJ– bis eine ha]be Minute ins kalte. Dann wie– der fünf Minuten ins heiße und für dieselbe kurze Zeit ins kalte, und so zum dritten MaiJe. Dr,eimal heiß und d-reimal- kalt, zu– erst heiß: das ist ein Wechselfußbad. Es erwärmt den Fuß bedeutend besser, als ein gewöhnliches heißes Fußbad und hält ihn länger warm. Um chronisch kalte Füße festzustefilen, verlasse der Kranke sich nicht auf sein Fußgefühil allein. Er muß mit den Händen nachfühilen, ob die Füße wirk– lich warm sind oder nur so laulich. Sob.ald sie der Hand küM erscheinen, muß das Bad wiederholt werden. Zu Beginn einer sol– chen Kur mögen drei, vier und sogar sechs Bäder tägJicl::i notwendig werden, aber der Leidende wird sehr bald merken, daß er deren immer weniger bedarf. Die Füße blei– ben wärmer, bis nach etwa einer Woche das Uebel geheilt ist. und Darm direkt ins Blut aufgenommen, ohne erst noch eine Umwandlung erfahren zu müss•en. Sie ersparern unserem Körper also Arbeit, während Rohirzucker, d. h. die Zuckerart, aus der unser gewöhnlicher Zucker besteht, erst umgewande1t werden muß, um für unser Blut aufnahmefähig zu werden. .A!He unsere Nährstoffe müssen in unserem Körper mannigfache und zahlreiche chemische Umsetzungen und Verwandlun– gen durchmach1en: Trauben- und Frucht– zucker al'lein nicht. Ist der Zucker nun ins Blut aufgenommen, so wird er entweder gleich verwertet ode•r zum Verbrauch aufge– spart a.Js Glykogen in den MuskeJin und in der Leber. Der Zucker dient nun im Körper als Kraftquelle, mit ihm speisen sich unsere Muskeln, sie verzehren ihn, während sie Arbeit leisten. Wir arbeiten also im wesent– Jiichen mit Zucker. Sind wir müde, so sind wir sofort mit neuen Kräften versehen, wenn wir Zucker zu uns nehmen. Dies ist durch Versuche an Soidaten und an Sports– leuten hundertfältig bewiesen. Soldaten wurden gleich' wieder dienst- und ma,rsch– fähig, wenn von ihnen Zucker genossen Ka1te Füße sind ein Leiden, nicht ledig- worden war. lieh ein Uebelstand. Das Wechselfußbad ist Verdient der Honig schon wegen seines ein Heilmittel. Man muß sich nur der Mühe hohen Gehaltes an Trauben- und Frucht– unterziehen, es• anzuwenden. zucker den Vorzug vor unserem gewöhnli- chen Zucker, so noch mehr aus einem wei- Unser wertvoller Honig. 1 teren Grund. Honig enthält nicht nur allein Seit uralter Zeit gilt der Honig als ein Zucker, sondern er enthält außerdem noch hervorragendes Genuß-, Heil- und Nah- die wichtigen Kalksalze•, Eisenverbindungen, rungsmittel, so daß in der Bibel das Land verschiedene andere .A!schebestandteile und als ein gelobtes hingestellt wird, in dem Ameisensäure. Gerade für den wachsenden Milch und Honig fließt. Die Eiinführung des Organismus, für das Kind, sind die Kalk– Rübenzuckers hat den Honig aus seiner Vor- salze und Eisenverbindungen von der größ– zugsstellung in der Ernährung des Menschen ten Bedeutung. Aus demse]ben Grund mit immer mehr verdrängt, sehr zum Nachteil sind ja auch die reifen Früchte so wertvoU des Menschen, da Zucker niemals den Honig für die Ernährung, denn die obigen Stoffe ersetzen kann. Wie heutzutage viele Aerzte sind unbedingt erforderlich zum Aufbau der über den hohen Wert des Honigs urteilen, Gewebe; fehlen sie, so entstehen Erkran– geht aus einem Flugblatt Dr. Ehrhardts über kungen, wie Blutarmut, englische Krankheit die Bedeutung des, Honigs für die Ernährung und so weiter. des Menschen hervo-r. Der Zucker, rein und nur für sich genom- So schreibt Dr. Ehrhardt: ,,Honig besteht men, schadet uns aus diesem Grunde auf bekanntlich zu 79 Prozent aus Zucker, und die Dauer entschieden ebenso wie die vie– zwar aus Trauben- (42 Proz.)• und Frucht- len Nährpräparate: Tropon, Plasmon, Häma– (35 Proz.) Zucker und nur 2 Proz. Roh- logen und wie sie aHe heißen. Dieser Schade zucker. Das ist sehr wenig. Denn Trauben- tritt nicht ein, wenn wir den Zucker in der und FrucMzucker alJein werden vom Magen , Form des Honigs einführen. Deshalb also 91

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