Oberösterreichischer Volkskalender 1928

Behandlung von Besen. Um Besen recht lange brauchbar zu erhalten, ist es gut, während man sie Ulicht benutzt, aufzuhängen oder sie wenigstens mit dem St~eL nach oben :an die Wand zu hängen. So verwahrt, bie– gen sich die Borsten nicht, wie das ge– schieht, wenn sie mit· den Bol"Sten auf dem Boden stehen. Dann ist zu vermeiden, den Besen in der Nähe des Herdes ihren Platz anzuweisen. Die Hitze trocknet das Holz aus, reißt es ein und die Borstenbündel fallen leicht heraus. Bücher und Drucksachen, die durch Staub gelitten haben, reinigt man am besten mit elastischem Gummi oder mit Brot. Damit ,die Blätter nicht beschädigt werden, drücke man sie mit der linken Hand fest nieder und reibe nur in abgekehrter Richtung, ni1e– mals hin und her', da sonst das Piapier Leicht -zerklllittern und zerreißen kann. Mit Brot reibe man :in kleinen Kreis,en. Die Krümel, die sich hierbei absondern, entferne man 'Sorgfältig mit einer Bürste, besondere wenn es sich um gebundene Bücher handelt. Lindenblüte. Der Tee ist schweißtreibend und wird meilst bei Erkältungserkrankun– gen, wie Schnupfen, Husten, Verschleimung •der Lungen und Bro:qcMen angewendet. Lindenblüte in halb W~sser, halb Wein ge– ·sotten, ist ein gut.es Mittel gegen Ble.ich– ·sucht. Mit Alkohot angesetzt g.ibt Linden– blüte ein woh'ltriechendes, airomati,sches Wasser, das gegen Sommersprossen und Runzeln angewallidt wird und zur Linderung von Kopfschmerzen dient. Isländisches Moos. Als Tee mit Süßholz, Eibisch und Anis gemischt und mit Kandis– 'Zucker gekocht, ein vorzügliches Husten– mittel, wirld' kräfüg auf die ScMei 1 mhäute der Atmungsorgane urrd des Darmkanals. Auch sehr zu empl\ehlen bei Bronchial- 1rntarrh, Krampfhusten und Heiserkeit. Das Essen von Nüssen ist wegen des nahrhaften Fett- und Eiweißgehaltes sehr zu empfehlen. Immer ist darauf zu achten, daß die Nüsse recht gründlich gekaut und nicht zu viel auf einmal ge~essen werden, da sonst leicht Verdauungsstörungen eintre– ten können. Gutes Haarwasser. Ein solches ist leicht selbst herzustellen. Es wird auf folgende Weise gemachlt: Resorcin put 5.0, Rfainus– öl 15.0, Weingeist 117.0 und Perubalsam 3.0. Bei sehr iettem Haar ist das Rizinusöl weg– -zulassen. Verstopften Kindern gebe man Kliistiere nlit rauwarmem Wasser. Medizinische' oder -sonstige Abführmi,ttel werden von den Kin– <lern zumeist nichlt vertr3'gen. Bei Grippe sorge man für gründJliche l)armreinigung eventuell durch Einnehmen von Rizinusöl. Auch Pyramidon hiiMt. Und: Nicht zu frühzeitig das Bett verlassen. Pinsel sind sofort nach jedem Gebrauch in Wasser zu reinigen. Die Reinigung ist dann sehr leicht, während sie, erst ange– backen, lästig ist. Zähne und Zahnstein. Zahnstein zu ent– fernen ist Arbeit des Zahnai'Ztes oder Den– tisten. Die Zähne bieiben weiß durch regel– mäßige Behandlung mit einer weichen Bür– ste und -einem der vielen Zahnputzmittel, die in Apotheken und Drogerien feilgehal– .ten werden. Rohrstühle reinigt man mit Wa,s'Ser, Seife und Bürste. Man bestreut das Geflecht, um eine helle Farbe zu erzielen, mit Schwef.el– pulver, wenn es noch trocken ist. Sollte dieses davon rauh werden, so schadet es nichts. Ist es trocken, wird ,es dafür umso straffer. Den Schwef.el entfernt man mit– tels Bürste. Das Reinigen von Gläsern, Flaschen ge– schieht am besten mit Lohkuchen und Was– ser. Dieser wird tüchtig mit dem Wa,sser in den Flaschen g,eschwenkt. Er wischt das Glas so rein, daß es wie Kristall glänzt. Reinigen von Küchen mit Oelanstrich. Immer häufiger werden die Küchen mit guter Oelfarbe arugestrichen, um rnicht all– jährlich den Maler im Hause zu haben. Da– für aber muß die Küche mindestens: zwei– mal im Jahre gut abgewaschen werden. Man nimmt zu dies-em Zweck ein in Oel ge– tränktes Tuch und reibt damit die Decke und die Wände ab. Am nächsten Tage wird mit dem Waschen der Wände begonnen. Der an den Wänden und an der Decke haf– tende Staub und Schmutz ist durch das Oel gelöst worden und läßt sich nun leicht und schnell entfernen. Waschen seidener Wäsche. Man breitet den Seidenstoff auf einen reinen Tisch, seUt einen woiHenen Lappen gut ei'n., wendet föu– warmes Wasser an und str·eicht den Stoff immer nach der gleichen Richtung. Ist der Schmutz entfernt, so wird die Seif.e mit •einem Schwamm und ka.lltem Wasser besei– tigt. Ist der Stoff auf beiden Seiten gewa– schen, spüllt man ihn in kaltem Wasser und läßt ihn ausgebreitet im Schatten trocknen. Schwia'f'Ze oder Waue, Seide wird dann noch einmal mit Branntwein abgerieben und abermals getrocknet. Das Bügeln darf nur mit einem halbwarm-en Eisen geschehen und es ii!J;t rafäiam, Papier zwischen Stoff und Bügeleisen zu legen. So behandelt, sieht die Seide dann wieder wie neu aus. Beim Kochen von Früchten (Birnen oder A:epfel) tue man in das Kochwasser ein Stückchen Butter. Dadurch wird das Ueber– kochen verhütet. Gegen Handschweiß wende man Toilet– ten-Borax an. Er wird im Waschwasser aufgeiöst, darin werden dann die Hände öfters gewaschen. Entfernung von Mitessern. Das beste Mit– tel, Mitesser zu entfernen, ist Beseitigung der Ursache. Also unregelmäßige Lebens– weise, ungenügende Hautpfl.ege und träger Stuh[lgan,g. Mittel für die Hautpflege und Behandlung des trägen Stuhlganges gibt es recht zahlreiche. Solche erhält man in Apotheken und Drogerien. 179 12*

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