Oberösterreichischer Volkskalender 1928
Praktische Winke. Reinigung farbiger Ledertaschen. Man be– streicht das Leder mit einem Brei aus Schlemmkreide und Benzin, den man nach dem Trocknen abbürstet. Dann wird das Leder mit Eiweiß eingerieben, wodurch es seinen Glanz wieder erhält. Wenn die A•rbeit sorgfältig ausgefüh1rt wird, seh1en die gereinigten Taschen wie neu aus. Vernichtung der l\fottenbrut. Trotz größ– ter Vorsicht und Reinlichkeit nistet sich sehr oft Mottenbrut rin Polstermöbeln ein. Plötzlich bemerkt man auf dem äußern Mö– belbezug kleine, abgefressene Stellen oder gar schon kleine Löcher. Die fliegende Motte sowohl als die kriechende lieben größte Ruhe, sie räumen das Feld, wo sie diese nicht finden, deshalb ist öfteres Klop– fen1, Bürst>enl, Staubsaugen und Bewegein deT Möbel ein dringendes Gebot, wenn man diese Schädlinge fernhalten will. Die noch vorhandene Mottenbrut muß vernichtet werden. Das geschieht durch Ueber– spritzen, ,sowie Durchtränken sichtbarer be– schädigter Möbelstoffe mit Mottenäther und Benzip.. Nur das letzte hat erine so durch– dringede Schärfe·, daß es Mott,enmaden und Mottenbrut tötet, und hat auch noch den Vorzug, weder Faser noch Farbe der Stofre anzugreifen oder zu v,erändern. ·Alle an– deren Mittel, wie Essigwasser, Salmiakgeist und die verschiedenen Mottenmittel, sind nm: Vertreiber der fliegenden Schädlinge. Bruteier und Maden werden aber nur durch Bem.in (feuergefährlich) vernichtet. Windjacken wasserdicht machen. Die gereinigte oder gewaschene und getrocknete Windjacke ist mit einer Mischung von einem Teil essigsaurer Tonerde und 7-10 Teilen Wasser gründlich zu durchtränken und nach leichtem Auswinden zu trocknen. Die Flüssigkeit darf nicht erhitzt werden. Dann kommt sie in eine Seifenlösung, wird -etwas ausgewaschen und wieder getrockrret. Bei diesem V-erfahren bildet sich Aiumi– niumseife, wodurch der Stoff wasserun– durchlässig gemacht wird. :Oie Pflanzen bedürf.e n im Winter nur so viel Wasser, daß sie nicht vertrocknen, zu– viel Wasser verursacht Fäulnis. Fenster reinigen. Das lästige SclrLeußen beim Putzen von Fenstern, Spiegel, Glas, Bilder usw. kann man vermeiden, wenn diese mit einem trockenen Tuch von Staub befreit werden. Dann ist ein weicher Lap– pen mit dem flüssigen Metallputz zu be– feuchten, mit dem die ganze Fläche tüchtig -eingerieben wird und poliert mit einem wollenen Lappen tüchtig nach. In wenig,en Minuten hat man eine blitzblanke Scheibe. Im Winter ist diese trockene Beharrdlung sehr zu empfehlen. Marmorplilrtten, Gl'as, KristaHschalen und Vasen, sowie, sämtliche weißllacktert-e Gegenstände, wie Gebäck- und Brotkasten usw. lassen sich• so blitz iblank und ohne die Farbe anzugreif.en, aufs schnellste reinigen. Oelflaschen werden rasch gereinigt, in– dem man die Bodendecke mit Sidot füllt, dies e langsam im gan:1ien Gefäß herumlau– f.en läßt, bis di-e ganre Flasche überzogen ist. Nun bleibt die Flasche fünf Minuten stehen; füllt diese etwa drei Vierte} von mit kaltem Wasser, schüttelt sie fest durch und schwenkt dann mit kaltem Wasser nach, bis sie klar ist. Wasserdichte Leinwand. 20 Gramm Was– ser und 20 Gramm G,Lyzierin werden er– wärmt und darin 20 Gramm G-eLatine auf– gelöst. Mit diesem heißen Brei bestreicht man den wasserdicht zu machenden Stoff auf beiden Seiten. Wenn die Masse wieder hart geworden ist, taucht man den Stoff in eine Lösung von 500 Gramm Wasser und 75 Gramm Formalin, das man in jeder Dro– gerie erhält. Ersparnis beim Heizen. Um beim Heizen Eraparnrsse zu erzielen und d'i.e G1ut recht lange im Ofen zu haJt,en, umwickelt man die einzelnen Pr>eßkohlen (Brikett)· fest mLt ZeiW!Ilgspa')Yier und verwendet sie, wie es sonst beim Heizen geschieht. Die so ein– gewickelten Pr'eßkohlen bleiben lang,e Zeit glühend. Befestigung von Nägeln. In den Löchern Ueberwinterung der Zimmerpflanzen. locker gewordene Näge•l! befestigt man seh'r Immergrüne Pflanzen werden am besten in haltsam mit durchnäßtem, zu kleinen Räume gebracht, in denen die Wärme nur Klümpchen geknüllten Zeitungspapier, die einige Grad über dem Gefrierpunkt liegt. in das Loch hineingesteckt werden. Wenn Auf diese Weise ruhen die Pflanzen im das Loch genügend gefüllt ist, schlägt man Winter und entwickeln sich im Frühjahr den Nagel, der sich leicht in die weiche frisch und kräftig. Strauchpflanren können Masse hineinbohrt, mit dem Hammer hin– auch im Keller überwintern, wenn er genü- ein. Das. Zeitungspapier hält den Nagel gend Dämmerfücht hia,t und frostfr ei ist. Die ebenso fest, als wenn er eingeg,ipst wäre. Behandlung während des Winters be- Dab(?i ist das Verfahren viel leicht,er anzu– schränkt sich auf das Entfernen herabge- wenden, als wenn man einen Holzpflock in fall>ener welker Blätter und auf Begießen. die Wand gipst. 178
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