Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1997

Jahresregent ist die Venus Dieses Gestirn ist das zweite unseres Planetensystems. Im Mittel beträgt seine Entfernung von der Sonne rund 108 Mil lionen km, die Umlaufzeit 224 Tage, der Äquatordurchmesser 12.11 O km. Die Masse beläuft sich auf 0,8 Prozent der Masse unserer Erde. Mit Hilfe von Radar gelang es , die Rotationsdauer der Venus zu 243 Tagen abzuleiten. Abgesehen von Sonne und Mond ist Venus das hellste Gestirn , das wir beobachten können. Steht der Jahresregent östlich von der Sonne, kennen wir ihn als Abendstern, wenn er der Sonne vorausgeht, also westlich von ihr steht, als Morgenstern . Die Oberfläche der Venus kann von der Erde aus auch mit einem Fernrohr nicht beobachtet werden, da sie von einer dichten Wolkendecke eingehüllt ist. Es waren die Raumsonden und die Radarastronomie, die es in den letzten Jahren ermöglichten, daß man sich ein genaueres Bild vom Jahresregenten machen kann . Die Oberflächentemperatur kommt nahe an 500 Grad heran. Die Atmosphäre dieses Planeten besteht in den Schichten bis zu etwa 60 km Höhe aus über 96 % Kohlendioxid und etwa 3 % Stickstoff. Der Rest sind Sauerstoff, Schwefeldioxid, Schwefelsäure, Kohlenmonoxid, Wasserdampf, Helium, Neon und Argon . Dieses letztere Element ist auf der Venus häufiger vertreten als auf der Erde. Die Wolkenschicht ist nicht so tiefgreifend wie man früher angenommen hatte. Die dichteste Wolkenzone liegt zwischen etwa 49 und 52 km, die obere Wolkengrenze schwankt zwischen 63 und 67 km. Dort gibt es kleine Flüssigkeitstropfen, deren Häufigkeit in der Höhe zwischen 52 und 58 km abnimmt, deren Größe aber in dieser Höhe zunimmt. Dort gibt es auch feste Teilchen, vor allem Schwefelkristalle. Unterhalb von 30 km Höhe ist die Venusatmosphäre frei von Wolken und trocken. Die hohe Temperatur der Oberfläche der Venus ist auf eine „Glashauswirkung" der kohlendioxidreichen Atmosphäre zurückzuführen . Auf Fotografien von der Oberfläche zeigen sich unregelmäßige Gesteinsbrocken, die auf eine Erosionswirkung der Atmosphäre hinweisen. Die von Pionier 12 gemachten Radaruntersuchungen weisen darauf hin , daß es Bergzüge und Krater auf dem Jahresregenten gibt. Zwei Hochländer konnten festgestellt werden, das eine halb so groß wie Afrika, das andere verg leichbar mit Australien. Die höchsten Erhebungen sind mit etwa 12 km berechnet worden . Der innere Aufbau der Venus ist vermutlich dem unserer Erde ähnlich . Möglicherweise zeigt Venus noch eine geringe geologische Aktivität. Unter der Bezeichnung „Venusdurchgang" versteht man den Vorübergang dieses Planeten vor der Sonnenscheibe. Dabei zeigt er sich als kleine schwarze Scheibe vor der Sonne. Wenn man die Gläser gegen das Sonnenl icht schützt, kann ein solcher Vorübergang schon mit einem Feldstecher beobachtet werden. Damit aber ein solcher Durchgang stattfinden kann , müssen bestimmte genaue Positionen zwischen Venus und Sonne eintreten. Die nächsten Venusdurchgänge finden erst wieder am 7. Juni 2004 und am 5. Juni 2012 statt. In unserem Jahrhundert gab es keinen . Finsternisse im Jahr 1997 Im Jahr 1997 finden zwei Sonnenfinsternisse und zwei Mondesfinsternisse statt. 1. Totale Sonnenfinsternis am 9. März, bei uns nicht sichtbar. 2. Partielle Mondesfinsternis am 24. März, bei uns sichtbar. 3. Partielle Sonnenfinsternis am 1./2. September, bei uns nicht sichtbar. 4. Totale Mondesfinsternis am 16. Septemberr, bei uns sichtbar. 5

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