Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1995

Der Schlüsselhof hatte vor dem Ankauf durch die Jesuiten der Herrschaft jährlich sechs Gulden und von der Wiese am Damberg einen Gulden und sechs Schilling Abgaben eingebracht. Als der Hof ei nige Jahre nach dem Ankauf abbrannte, wurde er 1665 von allen Abgaben befreit. 1775 brannte der Hof neuerlich ab und 1778 kaufte ihn die Steyrer Braukommune, die ihn als Braustätte verwendete. Im Josephinischen Lagebuch (unter der Katastral gemeinde Stein) ist der Hof 1788 als Freisitz eingetragen, dessen Eigentümer die sieben Braumeister von Steyr waren. Brauhäuser waren damals in der Haratzmüllerstraße und in der Blumauergasse. In einer Chronik des Jahres 1815 wird der Edel11of „Schlisselhof ' erwähnt. Es wird weiter berichtet, daß er ein „ungefähr eine halbe Stunde von der Stadt entfernter Ede lhof am Ennsflusse in der PfatT und dem Kommi ssariat Steyer im Traunviertel gelegen" ist, und daß „di eses Landgut mit einem Untertanshaus um 4650 fl. (Gulden) in der landschaftlichen Einlage" sei (Landtafel EZ. 206) . Im Franziszeischen Kataster schei nen 1826 die Braumeister Roman Jäger in Ennsdorf und Mathias Egger in Vogelsang als Eigentümer auf. Auf ei ner Kommissariats- und Steuer - bezirkskarte (um 1830), die im Steyrer Hei44 mathaus aufbewahrt ist, ist der Schlüsselhof eine Dominikalherrschaft. 1848 tauschte der Magistratsrat Pau l Puberl se in aus der Leopold Pacheri schen Verlassenschaftsabhandl ung ihm al s freies Legat zugefallenes Haus Ennsdorf Nr. 20 CNr. 270 rechts der Steyr (Haratzmüllerstraße 12) samt Bräugerechtigkeit und den Antei l am Schlüsselhof im Wert von 10.400 fl gegen das Haus Berggasse 44/Promenade 29 (früher Getre idekasten der Innerberge r Hauptgewerkschaft, dann Gasthof Deutsches Haus) mit Garten ein m Die Steyrer „Bürgerliche Akt ienbrauerei", die in den Besitz des Schlüsselhofs ge langt war, verkaufte 1915 Teile davon an die Stadtgemeinde Steyr und an den Hoflieferanten Rudolf Sommerhuber. 1921 pachtete der Deutsche Turnverein nach langen Verhandlungen von der Bürgerlichen Brauerei eine Fläche von 10.000 Quadratmeter zw ischen Schlüsse lhofgasse und Rennbahnweg auf fünf Jahre. Der Pachtschilling von 1500 Kronen wurde in der Folge mehrfach erhöht. Eine außerordentliche Hauptversammlung, die 1923 stattfand, ermächti gte nach einem Bericht von Dr. Schmölzer den Turnrat des DTV, den auf einer Fläche von mehr als 14.000 Quadratmeter vergrößerten Pachtp latz um 52.000

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2