ten auch durch ihren Hühne1TUpf für Hausfrauenarbeit. Das interessante Freßverhalten der Füchse war zwar lehrreich, hatte aber schließ lich ihre Aussperrung zur Folge. Fortan war ei n stabiler HasenstaLI ihr Nachtquartier und der geräumige Vorhof ihre Spielwiese, die manchmal deftig roch , wenn das verscharrte Futter anbrüchig wurde. Und Yon·atswirtschaft betrieben sie leider sehr häufig. Dafür entschädigte das Fuchspärchen die Gastgeber durch ihr köstliches Spiel , dem sich auch „Minka", die Hauskatze, nicht verschließen konnte. Sie waren bald so befreundet, daß die Mieze quasi als Amme fungierte und hin und wieder den Gespielen lebende Mäuse brachte, die ihnen anfängli ch stets davonliefen, aber sie lernten schnell erfo lgreich zu jagen. Da Sissi und Fuzzi, wie wir sie nannten, sehr zutraulich und nie aggress iv waren, habe ich sie, über Ersuchen, in ein Amt zu ei ner „Streichelparty" mitgebracht. Der Andrang war groß, denn viele Beamte hatten noch nie einen „wirklichen" Fuchs gesehen. Und we il alle Damen und Herren die Füchslein gleichze itig streicheln wo llten, quittierten sie die Liebkosungen mit einer Flucht hinter die Aktensclu·änke. Worauf ein vergeb liches Strotten und Kastenrücken begann. Währenddessen kam der Chef in den Raum und machte ein ,,süßsaures" Gesicht als er den Beamtenaufl auf sah. Der Amts leiter erfuhr den Grund erst, als die „wirkli chen Füchslein" von den Aktenschränken hervorkamen und dem Wirklichen Hofrat zuli efen. Ich fing die „Raubti ere" wieder ein und nach meinen Beteuerungen, daß sie weder beißen noch kratzen , hat auch der Herr Hofrat sie gestreichelt. Umständehalber verschenkte ich das Fuchspaar später, dafür durfte ich es aber öfter sehen, wenn das feine Pärchen an der Leine geführt , im Park viel Bewunderung fand , was mich jedesmal freute und zugleich ein wen ig wehmütig stimmte. Das Fuchspaar Sissi und Fuzzi. 40
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