Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1994

Jahresregent ist der Jupiter Er übertrifft den Durchmesser um das 11fache, hat das etwa 130fache Volumen und die 318fache Masse unserer Erde. Er ist der größte Planet im Sonnensystem. Mit seiner Masse vereinigt er etwa zwei Drittel der Gesamtmasse aller Planeten. Im Gegensatz zu den erdähnlichen Planeten besteht er wesentlich aus den leichteren Elementen Wasserstoff und Helium. Diese kommen in der Atmosphäre als Gas, in den tieferen Schichten in flüssiger Form vor. Die auf der Planetenscheibe sichtbaren Erscheinungen sind Wolken. Jupiter ist zwar der größte, aber nicht der hellste der Planeten am Nachthimmel. Venus kann um etwa zwei Größenklassen heller werden als der Jahresregent. Sie ist aber - da sie zwischen Sonne und Erde ihre Bahn hat - nur wenige Stunden vor Sonnenaufgang bzw. nach Sonnenuntergang gut zu beobachten . Jupiter hingegen ist jedes Jahr durch mehrere Monate der auffallendste Himmelskörper in den Abendund Nachtstunden. Er gehört zu den ,,Oberen Planeten" - seine Bahn verläuft außerhalb der Erdbahn - und kann daher am besten zur Zeit seiner Opposition beobachtet werden, d. h. Sonne und Planet stehen, von der Erde aus gesehen, genau gegenüber am Himmel. Wenn die Sonne untergeht, erscheint Jupiter über dem Horizont. Diese Stellung tritt etwa alle 13 Monate ein. Aufgrund dieser günstigen Sicht- und Beobachtungsbedingungen ist Jupiter zum bevorzugtesten Beobachtungsobjekt der Amateurastronomen geworden. Schon ein guter Feldstecher oder ein kleines Fernrohr genügen zur Beobachtung der dunklen Bänder und hellen Zonen. Die bekannteste Erscheinung auf seiner Oberfläche ist wohl der „Rote Fleck", der schon über 300 Jahre beobachtet wird . Jupiter rotiert in weniger als zehn Stunden um seine Achse. Wesentliche neue Erkenntnisse über Jupiter und seine Monde, besonders über den Mond „10", brachten die Raumfahrtunternehmungen der Sonden „Voyager" und „Pionier", die in den Jahren 1973 bzw. 1974 sowie 1979 an Jupiter vorbeiflogen. Die Entdeckung des Ringsystems von Jupiter war ein nicht unerwartetes Ergebnis der Voyager-Mission. Beim Durchfliegen der Äquatorebene von Jupiter am 4. März 1979 hatte diese Sonde einen Hinweis auf einen schmalen Ring gefunden. Nach Auswertung der Daten dieser Missionen sind nun 16 Monde Jupiters bekannt. Die vier hellsten waren schon 1610 von Galilei gesehen worden und werden daher auch Galileisehe Monde genannt. Finsternisse im Jahr 1994 Im Jahr 1994 finden zwei Sonnenfinsternisse und eine Mondesfinsternis statt. 1. Ringförmige Sonnenfinsternis am 10. Mai, bei uns sichtbar. 2. Partielle Mondesfinsternis am 25. Mai, bei uns sichtbar. 3. Totale Sonnenfinsternis am 3. November, bei uns nicht sichtbar. 5

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