Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1994

Gitte reichte ihm einen Stoß Zettel mit dem Wortlaut: PAPAGEI ENTFLOGEN! HÖRT AUF DEN NAMEN CHARLY. 1000 MARK FINDERLOHN WERDEN GEBOTEN! Dann folgte noch eine Adresse. „Ja bist du denn verrückt?" rief John entsetzt. ,,Gibst dieser Jolly den Papagei , damit sie die 1000 Mark kassieren kann!" ,,Sie bekommt keinen Pfennig!" lächelte Gitte. ,,Ich selbst habe solche Zettel in der Nähe ihrer Wohnung plakatiert . Wenn sie jetzt zu dieser Adres - se geht, wird sie erfahren, daß es dort niemals einen entflohenen Papagei gegeben hat." Aufatmend schloß John seine kluge Gitte in die Arme. Das lustige Streichen einer Wohnung Ein Märchen von Hermann Bauer Mimi ist eine schwarze Katze. Nur ihre Pfoten und ihre Brust sind weiß. Hasanist einweißer Hase. Seine Ohren stehen immer aufrecht. Nur wenn er traurig ist, ist ein Ohr geknickt. Mimi und Hasan wohnten in einem sehr alten Haus. Von den schmutzigen Wänden blätterte seitlanger Zeit schon die Anstrichfarbe ab. Da beschlossen die beiden Tiere, Wände und Decken zu streichen. Aber welchen Farbton sollten sie wählen? Vielleicht blau oder rot oder doch lieber grün und gelb? Hasan meinte : ,,Wir streichen alles weiß, das ist am schönsten ."Mimiwar aber anderer Meinung: ,,Du meinst wohl, nur weil du ein weißer Hase bist, muß alles weiß sein." ,,Ich könnte mir vorstellen, daß du lieber schwarze Wände und Decken hättest, nur weil du zufällig eine schwarze Katze geworden bist," entgegnete der Hase. ,,Schwarz würde mir tatsächlich besser gefallen als weiß . Aber um nicht weiter zu streiten, schlage ich vor, wir gehen zu einem Farbengeschäft . Ein Fachmann kann uns dort sicher gut beraten." Die Idee war gut und so gingen der Hase und die Katze zu einem Farbengeschäft. Der Verkäufer hörte sich das Problem der beiden aufmerksam an und sagte: ,,GrundsätzlichkannjedeFarbe genommen werden. Aber der Farbton sollte zu den Tieren, die in den Räumen wohnen auch passen. Einern Papagei würde ich bunte Decken und Wände empfehlen . Das paßt zu ihm und er fühlt sich in den Zimmern dann auch sehr wohl. Jeder Fuchs oder Dachs streicht seine Wohnung braun. Braun wie die Erde in seinen unterirdischen Höhlen. Ein Vogel würde seine Zimmerdecke sicherlich blau streichen. Blau ist auch der Himmel. Die Wände könnten dann grün wie die Wiesen und Wälder sein ." , Das verstandenMimi undHasan und die schlaue Katze fragte den Verkäufer: ,,Undwie wäre es, wennwir alles in schwarzen und weißen Streifen streichen würden, das paßt doch dann zu uns beiden?" , Da lachte der Verkäufer: ,,Ihr seid doch keine Zebras ! An eurer Stelle würde ich einZimmerweiß, das andere schwarz malen. Dann hat Mimi ihr schwarzes, Hasan sein weißes Zimmer. Und wenn ein Tier eine andere Farbe sehen möchte, kann es in ein anderes Zimmer gehen und hat die gewünschte Abwechslung." Hasan und Mimi sahen sich begeistert an und sagten: ,,So machen wir es!" Der Verkäufer gab den beiden Tieren, was sie zummalernbrauchenwürden: JeeinenKübelmitweißerundmit schwarzer Farbe. Außerdem kleine und große Pinsel. Die Farbkübel waren sehr schwer zu tragen und Mimi und Hasan waren froh. als sie zuhause ankamen. In den beiden Zimmern, die gestrichen werden sollten, standen Betten, Schränke, Tische, Stühle und viele 39

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