Fuß zu erwandern und·· erklettern - in den Hammersly-Bergen wachsen ja die Gebirge sozusagen nach unten! - hätte Wochen an Zeit verlangt. An ihrem meerzugewandten Rändern aber wurde auch einesdergrößtenErzlagerderWeltabgebaut, an dernahenKüste das Erz nach Ja. pan auf schweren Lastschiffen zur Verhüttung verschifft. Nach vielen Tagen flog ich nordwärts nach Brome mit den weißesten und flachsten Sandstränden bis an den Horizont . Ich fuhr zu den Perlzüchtern und schaute zu, wie sie weiße Hartsteinchen zwischen die Schalen der großen Muscheln zwängten, die dann in acht Monaten von denMuscheltieren mit Perlen ummantelt wurden. Perlen, o Schmuck! Flüge im Viersitzer ließen mich die menschenleeren Strände und felsigen Fjorde der Küsten bis zum äußersten Norden sehen, die dürren, steinigen Landschaften, menschenleer, tief innen imLand, Homesteads, die nur das Wasser aus Tiefbrunnen als blühende Oasen am Leben ließ, mit kleinster, bewachsener Landebahn. Dort Gast sein, ist Traum! Wer hörte schon von dem BungleBungle-Gebirge? Seinetwegen flog ich nachKununurra südlich von Darwin, la uter Namen aus der Aborigines-Spra che. Dochbevor ich diese, erst seitwenige J ahren überhaupt bekannte Bergwelt , besuchte, fuhr ich noch 100 Kilometerwestwärts an den Ozean zu der nördlichsten kleinen Hafenstadt Wyndham, einst der Frachthafen für Rindfleisch nach Indonesien, heute werden die Tausende Rinder aus den Weiden Westaustraliens über den Hafen von Darwin lebend dorthin befördert. Damit wurde vor einigen Jahren Windham eine sterbende Sta dt. Die Schlachthöfe fand ich verfallen, die Docks verrostet. Nur die Krokodil-Zucht machte Windham noch bekannt - bis vor einem jahr durch die Verfütterung des Gefrierfleisches in Klumpen, beim Auf. tauen die Mägen Hunderter dieser nur wegen ihres feinen Leders aus den Bäuchen interessanten Zuchttiere zerriß . Wie lebendig: das bronzene Denkmal einer Aborigines-Familie auf der Wanderung in Windham, der nördlichsten Siedlung Westaustraliens. Foto: Braumann 34
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