„Susette ermordet?" schrie Milcon und schien plötzlich ganz nüchtern zu sein . .,DerFremde! Derhatsieaufdem Gewissen! Ichhabeihnjanichtnureinmal gesehen, auch in der Rue Gataine, gleich neben dem Blumengeschäft .. . Habe dort ein entzückendes Modell .. . Lilly . .. Fregatte ..." Plötzlich sackte er zu Boden. ,.Kommen Sie, Daumac !" rief Grande. ,.Wissen Sie, wer der Fremde ist?" fragte er unterwegs. ,.Sagt Ihnen Milcons Beschreibung nichts?" ,.Oh, verflucht!" entfuhr es Daumac. „Phil Cartier !Aber dieserHalunke soll doch in Marseille sein !" Wenig später standen sie dem völlig überrumpelten Bankräuber Phil Cartier gegenüber, und noch ehe es sich dieser versah, schnappten die Handschellen ein. .,Was wollen Sie von mir?" begehrt er auf. Anscheinend wissen Sie nicht, daß Sie zur Fahndung ausgeschrieben sind", sagte Grande und bluffte auf gut Glück . .,Außerdemverhafte ich Sie wegen Mordes, begangen an Susette Solier." .,Was, das wissen Sie auch schon?" entfuhr es dem Bankräuber überrascht. Zu spät sah er den Fehler ein, den er eben gemacht hatte. .,Hätte ich mich nur nicht mit Saliers Tochter eingelassen", schrie er wütend. .,Das Sprichwort 'Cherchez la femme' hat sich alsowieder bewahrheitet", stellte Daumac mit Genugtuung fest. „Aber jetzt wollen wir wissen wo die Fregatte ist! " „Die Fregatte ... das Bild .. .? Aber das habe ich doch nicht! Wegen dieses verwünschten Bildes habe ich mich ja hinreißen lassen . .." .,Nur weiter Cartier !" „Ich kannte Solier von .. . ", er stockte und der Kommissar bluffte wieder: ., ... von Amsterdam her." .,Zum Teufel, auch das wissen Sie?" fuhr Cartier auf. .,Also Susette bat mich um einen Besuch. Sie erzählte mir von einem Brief, den sie nach dem Tod ihres Vaters gefunden hätte und in dem er sie beschwor, das Gemälde mit der Fregatte nicht zu verkaufen, da es einen ungeheueren Wert repräsentiere. Sie fürchtete, Lognier würde den Wert des Bildes erkennen und das Gemälde weiterverkaufen. Ich sollte das Bildfür sie stehlen. Inder vergangenen Nacht wollte ich es tun, zusammen mit Susette. Die Türe zu Logniers Laden war nicht abgesperrt. Wir suchten nach der Fregatte, konnten sie aber nirgends finden . Erst war ich wütend, später wurde ich mißtrauisch, dann sagte ich ihr auf den Kopf zu, daß sie das Bild wahrscheinlich schon zur Seite geschafft hätte. EinWort gab das andere, ich fühlte mich betrogen, Susette gab freche Antworten - und so geschah es leider, ich wollte es nicht ..." In Phil Cartiers Quartier wurde nichts gefunden. Ebensowenig in der Wohnung von Susette Solier die Insp. Daumac durchsuchte. Mißvergnügt ging er in Milcons Atelier hinüber. .,Kommen Sie nur herein, Daumac !" hörte er seinen Vorgesetzten rufen. .,DasBildisthierundebensoderMann, der es gestohlen hat! Es war unser KunstjüngerMilcon, der Susette imponieren wollte - und vor allem helfen. Stimmt es?" Milcon nickte verlegen. .,Aber dieser Liebesbeweis hat Susette das Leben gekostet, wissen Sie das, Milcon?" „Ja, zum Teufel!" bekannte der Künstler deprimiert und griff zu einer Flasche Calvados. Daumac sah sich nach dem Bild um, stieß unversehens an eine Staffelei, etwas polterte zu Boden ... Verblüfft starrten die drei Männer auf eine gleißende Pracht zu ihren Füßen. Der Rahmen der Fregatte hatte sichnichtnurin seine Bestandteile aufgelöst, sondern auch sein ganzes Innenleben preisgegeben. Aus freigewordenen Bohrlöchern waren eine Unzahl von Brillanten und Rohdiamanten gequollen. Das war also das Geheimnis der Fregatte gewesen. BROSCHÜREN/ FESTSCHRIFTEN rasch und preiswert VEREINSDRUCKEREI STEYR -:;: 0 72 52 / 478 49, 47 8 40 43
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