Jahresregent ist der Merkur Er ist der Innerste der Planeten unseres Sonnensystems, d. h. er bewegt sich von allen Planeten am nächsten umdasZentral– gestirn. Seine mittlere Entfernung von diesem beträgt rund 58 Millionen Kilometer, das entspricht etwas mehr als einem Drittel des Abstandes unserer Erde von der Son– ne. Er ist der lnnenrste der Planeten unse– res Sonnensystems. Sein Äquatordurch– messer beträgt nicht ganz 5000 Kilometer. Verhältnismäßig groß ist dagegen seine Bahnexzentrizität mit 0,206, er nähert sich der Sonne im Perihel bis auf 46 Millionen Kilometer, während er sich im Aphel bis auf 70 Millionen Kilometer von ihr entfernt. Da er der Sonne so nahe steht, kann er nur zu den Zeiten seiner größten Entfernung von ihr von der Erde aus beobachtet werden. In unseren geographischen Breiten ist die beste Beobachtungszeit der Spätwinter und der Frühling. Merkur kann dann kurz nach Sonnenuntergang am westlichen und im Spätsommer oder Herbst kurz vor Son– nenaufgang am östlichen Horizont beob– achtet werden. Da zu diesen Tagesstunden noch bzw. schon Dämmerung herrscht, wird die Beobachtung noch weiter erschwert. Die Umlaufzeit des Jahresre– genten um die Sonne beträgt etwa 88 Tage. Radarmessungen aus dem Jahre 1965 zeigten, daß seine Rotation um die eigene Achse nichtganz 59Tage beträgt, was ziem– lich genau zwei Drittel der Umlaufzeit ent– spricht. Die Merkurmasse beträgt - wie Messungen der Raumsonde Mariner 10 ergeben haben - 0,054 Erdmassen. Merkur ist der Planet, der an seiner Oberflä– che am dunkelsten ist und die Sonnenstrah– len am wenigsten zurückwirft. Daraus kann geschlossen werden, daß dieser Planet keine nennenswerte Atmosphäre besitzt. Die Oberflächentemperatur auf Merkur unterliegt, wie aus den obengenannten stark unterschiedlichen Abständen von der Sonne leicht einzusehen ist, sehr starken Schwankungen; es trägt aber auch die lan– ge Dauer der Tage und Nächte dazu bei. Eine Stelle, die bei Sonnennähe des Plane– ten senkrecht von den Strahlen getroffen wird, erreicht eine Temperatur von + 415 Grad Celsius. Derselbe Punkt würde in der Stellung der Sonnenentfernung .nur" eine Temperatur von + 285 Grad Celsius errei– chen. Auf der Nachtseite des Planeten fal– len die Temperaturen dagegen auf etwa - 180 Grad Celsius. Die Sonde Mariner 10 lieferte auch in etwa 2800 Fotografien Nahaufnahmen der Mer– kuroberfläche. Diese hat eine sehr große Ähnlichkeit mit der des Erdmondes. Sie besteht vor allem aus einer großen Zahl von Kratern und Berglandschaften ebenso wie flache Strukturen, die den .Meeren" auf unserem Mond entsprechen. Diese Krater sind in ihrer Form auch den Mondkratern ähnlich. Es wurden Krater bis zu 100 Kilo– meter, ja sogar ein Becken mit etwa 1300 Kilometer Durchmesser festgestellt. Eine besondere Eigenheit der Merkuroberfläche sind bis zu etwa drei Kilometer hohe Böschungen, die mehrere hundert Kilome– ter lang sein können. Der innere Aufbau Merkur weist auf einen Eisen-Nickel-Kern hin, der die Ursache des auch von Mariner 10 festgestellten Magnetfeldes sein dürfte. Seine Stärke beträgt allerdings nur ein Hun– dertstel des irdischen Magnetfeldes. Da Merkur so wie Venus zu den sogenann– ten inneren Planeten gehört, besteht auch bei ihm die Möglichkeit eines Vorbeizie– hens vor der Sonnenscheibe, ein soge– nannter Merkurdurchgang. Finsternisse im Jahr 1991 Im Jahr 1991 finden zwei Sonnenfinsternisse und eine Mondesfinsternis statt. 1. Ringförmige Sonnenfinsternisam 15./16. Jänner, bei uns nicht sichtbar. 2. Totale Sonnenfinsternisam 11. Juli, bei uns nicht sichtbar. 3. Partielle Mondesflnsternlsam 21. Dezember, bei uns nicht sichtbar. 5
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2