Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1991

Fassungslos blickte die Frau den Kommissar an und begann haltlos zu schluchzen. ,,Wer ... wer hat es getan?" ,,Wir wissen es noch nicht, Madame, aber wir werden den Mörder finden!" Manuela Ortiz nickte. ,,Entschuldi– gen Sie mich, wenn ich mich zurückzie– he . . . Sie verstehen." Sie griff nach Dona Pandas' Handtasche und wollte gehen. „Pardon", sagte Gres, ,,Die Tasche müssen wir hierbehalten !" „Natürlich, Monsieur!" nickte die Ortiz und ging. Laut Obduktionsbefund war die To– desursache ein mexikanisches, binnen drei Minuten wirkendes Pflanzengift. Dona PandasLimonadenglaswar ohne Giftspur gewesen. Wie war der Mörder ans Werk gegangen? Es gab vorläufig keinen Hinweis, bis Kommissar Gres plötzlich ein Gedanke kam. Schon am nächsten Morgen versammelte er Mr. Gart, den Conte de Math, Vaugh, Le– brun und Manuela Ortiz in einem Ne– benraum des Ca.fe-iie,Monaco. „Hat jemandvon Ihnen ein Interesse an dem immensen Vermögen Dona Pandas?" fragte er die Anwesenden. „Wem hätte schon dieses Vermögen nützen können?" fragte Gart spöttisch zurück. Gres nickte. ,,Ja ... wem allein? ,,Er schnellte zu Manuela Ortiz herum. „Wollen Sie nicht ihre Lage durch ein reumütiges Geständnis verbessern?" ,,Wie können Sie es wagen ...?" brau– ste die Ortiz auf. „Ich kann es! Der Lippenstift war mit einem schnellwirkenden Gift prä– pariet. Sie werden uns erklären müs– sen, wieerknappvordemBesuchDona Pandas imCafe in derenTasche kam?" ,,Gar nichts kann ich erklären!" schrie Manuela Ortiz. „Dann gibt uns die Erklärung ein postlagernder Brief, den Sie nicht ge– wagt haben abzuheben, weil Sie sich beobachtet wußten. Ein Pedro Herano fragt darin an, wann die Sache mit dem Lippenstift klappen würde ..." Ein rascher Griff nach Manuela Or– tizHand hinderte sie daran, eine kleine Phiole zum Mund zu führen. Sie zer– brach in Gres' Fingern ... 38 BeiderhohnLindn von Josef Hochmayr In der Lindn hör ih's rauschn, 's Liad aus längst vergangner Zeit, 's sagt mir soviel allweil wieder, Singt vo meiner Jugendzeit. Bi so oft im Schattn gsessn Va dem lieabm, altn Bam, ' Was erlebt ih unter eahm han, Geht vorbei als wia a Tram. Schau gern zruck hiatzt auf die 4 Zeitn, Wia ih abischau ins Tal, Und die hochn Berg, sie grüaßn Mih so liab wia dazumal. In die Äst singt schön a Vogerl, Grad wia's damals ah schon war, Nur dazwischen, wia's halt geht schon, Liengan viele, viele Jahr. Siach a Herz in deiner Rindn Mit a ganz a altn Zahl, Die eahn Glück bei dir habm gfundnSchlafan längst schon guat im Tal. Bi doh sicher net da oanzi, Der schaut zruck auf d' alte Zeit, Und gar mancher wird dir danga, Grad a so als wia ih heit. Liabe, schöne, hohe Lindn, Bist gar viel mir wert im Lebm, Hast ma(r) doh so traute Stundn Unter deine Blattln gebm. ,,Du, Mutti", sagt der kleine Pe– ter, ,,ich weiß schon, was ich dir zum Geburtstag schenken wer– de." - ,,Was denn, Peterchen?" - ,,Einen neuen Frisierspiegel." - ,,Aber ich habe doch schon ei– nen." - ,,Gehabt, Mutti, gehabt!" Beim Frühstück liest der Gano– ve seiner Frau aus der Zeitung vor: ,,In der Bank am Rathaus ist eingebrochen worden. Der Täter hinterließ keine Spuren." - Dar– auf seine Frau: ,,Tolle Kritik! "

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