Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1990

feiert. Josef Hochmayr, Amtsdirektor i.R. des Finanzamtes Steyr, hatte sich als Vize– bürgermeister der Stadt Steyr verdienstvoll der Kommunalpolitik gewidmet und ist auch jetzt, im Ruhestand, noch äußerst aktiv als Mundartdichter, stellvtr. Landesobmann . des Stelzhamerbundes sowie als „Ham– merherr" in der Goldhaubengruppe Steyr. Sehr bekannt sind die Volkstumsabende, die er regelmäßig veranstaltet. Für seine verdienstvolle Tätigkeit war er auch zum Konsulenten der00. Landesregierung er– nannt worden . 25. S t e y r. Heute wurde im Kreisge– richt Steyr eine Bluttat geahndet, die sich am 31 . Oktober 1988 in Kleinraming zuge– tragen hatte. Der 18jährige Fleischergesel– le Martin A h rer aus Garsten , ein anson– sten als ruhig beschriebener Mensch , hat sich zu einer gräßlichen Mordtat an der 14jährigen Monika Karer in Kleinraming hin– reißen lassen. Ahrer, der in einem Betrieb in Dorf an der Enns das Fleischerhandwerk erlernte, war durch eine Hausschlachtung auch in das Kleinlandwirtanwesen Karer gekommen und hatte dort die Tochter, die über ihre Lebensjahre hinaus erwachsen war, kennengelernt. Es entwickelte sich, ge– duldet von den Eltern des Mädchens, ein Verhältnis, und Ahrer übernachtete häufig im Karer-Haus. Durch ständige Eifersucht bedrängt, wollte Monika Karer schließlich von Ahrer nichts mehr wissen . Es kam zu wiederholten Auseinandersetzungen , weil Ahrer nicht von ihr lassen wollte. Am 31 . Ok– tober 1988drang er ins Haus ein stach Moni– ka Karer mit einem langen Fleischermesser zweimal ins Herz. Als sich der Vater, Ludwig Karer, auf ihn stürzte, verletzte er auch diesen schwer und stach dann wie von Sin– nen auf den Rücken des Mädchens ein. ,,Es tut mir leid", hatte er vorher zu dem Mäd– chen gesagt, doch bei der Obduktion wur– den 16 Messerstiche gezählt. Ahrer, der sich nach der Tat von Gendarmen wider– standslos hatte festnehmen lassen, zeigte vor Gericht keine Anzeichen von Reue. Der gerichtsmedizinische Sachverständige Univ. Prof. Dr. Klaus Jarosch bezeichnete ihn als gefühlskalt, verschlossen , mit zwi– schenmenschlichen Kontaktstörungen und Minderwertigkeitskomplexen . Ahrer fiel, da er zur Tatzeit noch nicht volle 19 Jahre alt war, in die Jugendgerichtsbarkeit, da das „Jugend' 0Alter nach der Gesetzesnovelle vom 1. Jänner 1989 von 18 auf 19 Jahre er– höhtworden ist. Dies hat auch die Herabset– zung des Höchstmaßes der Strafe von 20 auf 15Jahre zur Folge. Das Gericht schöpfte jedoch das Strafhöchstmaß fast völlig aus, denn Ahrer wurde zu dreizehn Jahren Ker– ker verurteilt. MAI 1989 1. Steyr. Frau Schulrat Maria St r ä u ß1, Direktor der Allgemeinen Sonderschule 1, tritt nunmehr in den Ruhe– stand, nachdem sie 18 Jahre lang mit gro– ßem Einsatz und sehr viel Einfühlungsver– mögen zum Wohl der ihr anvertrauten Kinder tätig gewesen war. 1985 war sie zur Leiterin der Sonderschule bestellt worden . 9. S t e y r. Der Direktor der Haupt– schule Punzerstraße, Ernst S t r e i c h e r, wurde zum Oberschulrat ernannt. Das De– kret wurde ihm heute von Landeshaupt– mann Dr. Ratzenböck überreicht. 9. S t e y r. Mag. Otto S u I z e r , Professor für Musikerziehung am Bundes– gymnasium Steyr, ist mit dem Titel Oberstu– dienrat ausgezeichnet worden. Die Feierli– che Überreichung des Dekretes fand heute im Linzer Landhaus durch Landeshaupt– mann Dr. Josef Ratzenböck statt. 11. G a r s t e n. Der Justizwachekommandant der Strafvollzugsanstalt Gar– sten, Abteilungsinspektor Franz Schi c h1, wurde mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Schichl versieht seinen Dienst in der Straf– vollzugsanstalt Garsten seit 1953. Im Jahre 1987 war er zum Wachekommandanten be– stellt worden. 15. S t e y r. Der erste von 1200 Steyr– Lastkraftwagen, die nach Kanada geliefert und dort montiert werden, hat in Kingston vor den Augen der Prominenz aus Kanada und Österreich eine riesige Papierwand durchstoßen . Am Steuer des neuen Armee– fahrzeuges, das den Namen „Percheron" (kräftiges Zugpferd) erhielt, saß kein gerin– gerer als der Chef des kanadischen Unter– nehmens UTDC, Davon Patterson , der an– schließend die Vorzüge des Zehntonners aus Steyr in höchsten Tönen lobte. Der Ka– nada-Auftrag auf 1200 Dreiachser mit All– radantrieb hat einen Umsatzwert von 1,5 Milliarden Schilling. Steyr hofft, damit das Tor zum nordamerikanischen Markt aufge– stoßen zu haben. 16. St e y r. Das Museum Arbeitswelt ist mit einer Internationalen Auszeichnung geehrt worden . Die in London ansässige Organisation Europa Nostra, der 200 Denkmal- und Naturschutzvereinigungen 67

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