Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1990

30. S t e y r. Der Jahresabschluß der Steyr-Daimler-Puch AG, den Generaldirek– tor Otto Voisard heute bekanntgegeben hat, ist der schlechteste in der Geschichte des Unternehmens, denn er schließt mit einem Konzernsverlust von 1,4 Milliarden Schil– ling . Die Umsätze sind seit 1985 um zwan– zig Prozent auf rund 13 Milliarden Schilling geschrumpft. Während in der LKW-Erzeu– gung in guten Jahren 5500 schwere LKW erzeugt wurden, waren es im Jahre 1987 nur 2700. Gewinnbringend wäre ein Ausstoß von 4500 LKW; auch heuer werden es nur, trotz verbesserter Auftragslage, etwa 3100 sein. Obwohl der Verlustbetrieb Fahrrad– und Mopedfertigung in Graz abgestoßen wurde, wird für 1988 mit einem Verlust von einer halben Milliarde Schilling gerechnet. Ein Markstein in der Geschichte der Steyr– Werke ist es, daß das Wälzlagerwerk in Münichholz an den schwedischen SKF– Konzern verkauft werden soll, wobei sich die Steyr-Daimler-Puch AG lediglich 25 Pro– zent der Anteile behält. 30. S t e y r. Wirklicher Hofrat Dr.Mar– kus G r ab n er von 1949 bis 1970 Bezirks– hauptmann von Steyr-Land, ist heute im 84. Lebensjahr verstorben. Dr. Markus Grab– ner, der als langjähriger Bezirkshauptmann eine fast legendäre Bekanntheit erreicht hatte, war gebürtiger Grazer, in Graz war er auch 1928 zum Doktor der Rechte promoBezirkshauptmann i. R. W. Hofrat Dr. Markus Grabner Foto: Mehwald 52 viert worden. Aber schon sein beruflicher Werdegang brachte ihn nach Oberöster– reich, denn er trat in die Dienste der OÖ. Landesregierung und wurde in den Bezirks– hauptmannschaften Perg und Grieskirchen eingesetzt. Von den Nationalsozialisten 1938 des Postens enthoben, sodaß er in einem Betrieb in Komotau als Rechtsbera– ter arbeiten mußte, wurde er dennoch 1943 zu den Waffen gerufen. Im Juli 1945 kehrte er nach Linz zurück, vier Jahre später wurde er zum Bezirkshauptmann von Steyr-Land ernannt. Den Gemeinden ging er mit sei– nem Leistungs- und Fortschrittsgeist voran; die „liebsten Kinder" seiner Neuerungen waren das Altenheim in St. Ulrich und das Bezirkskinderheim in Kleinraming. Noch bis ins hohe Alter rüstig, hat er bis zuletzt das Geschehen in der Offentlichkeit mit In– teresse und Kontaktfreudigkeit verfolgt. 31. Steyr. Einen Tag, bevor er die neuen Lehrlinge zur Aufdingfeier begrüßen wollte, ist der Leiter der Lehrwerkstätte der Steyr-Werke, Oberingenieur Gerhard Lehne r, einem Herzversagen erlegen. So wie sich Oberingenieur Lehner mit großem Engagement der Ausbildung der ihm anver– trauten Jugendlichen und deren Erfolg bei den Berufsolympiaden gewidmet hatte,war er auch eifriger Funktionär in der „Natur– freunde" -Ortsgruppe und beim Sportklub Amateure. Oberingenieur Gerhard Lehner t Foto: Kranzmayr

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