dichten Rauchwolken. Kurz nach 16Uhrwar in der Lackiererei Feuer ausgebrochen . Der Hauptmann der Dietacher Feuerwehr, die rasch zur Stelle war, Hauptbrandinspektor Josef Brandner, erkannte sofort das Ausmaß der Brandkatastrophe und gab Großalarm. Gegen halb fünf Uhr nachmittag rückten schon alle fünf Löschzüge der Freiwill igen Stadtfeuerwehr Steyr aus, gefolgt von den Feuerwehren Sierning , Neuzeug ,Aschach, Garsten , Sand , Losensteinleiten , Wolfern , Kronstorf, Bad Hall und Waldneukirchen. Ununterbrochen heulten ,die Sirenen der Einsatzfahrzeuge, doch auf der Straße in der näheren Umgebung des Brandplatzes herrschte ein Verkehrschaos, da zahlreiche Schaulustige die Zufahrt verstopften .Zwei Männer der Feuerwehr Steyr, die mit einem Hochdruckrohr in den Brandherd eindrangen , mußten vor der Macht der Flammen kapitulieren und sich zurückziehen . Sie fanden den Rückweg im dichten Qualm nur durch einen Schlauch , den zuvor Dietacher Feuerwehrmänner hatten liegen lassen müssen, als sie sich der Flammen selbst nur mit Mühe erretten konnten . Die Spanplatten brannten wie Zunder, auch computergesteuerte Maschinen wurden ein Raub der Flammen . Die Thermik war so stark, daß die Trümmer des Daches bis zu sechzig Meter hoch in die Luft flogen . Gefährdet waren auch das nahe gelegene Lagerhaus des Landesproduktenhändlers Bindlehner und das Gebäude der Speditionsfirma Rainer, doch konnten dievon den Flammen noch nicht erfaßten Gebäude durch eine Wasserwand gerettet werden. Im Lagerhaus Bindlehner befanden sich hunderte Tonnen Kunstdünger. Hätte das Feuer auf sie übergegriffen, hätte wegen der Giftgase die Bevölkerung in einem weiten Bereich evakuiert werden müssen. Da es im Bereich des Heuberges keinen Löschwasserbehälter gibt und die Tanks bald leer waren, hatten die Feuerwehrmänner vor allem damit zu tun , Löschwasser nachzuschaffen. Die Tanks wurden in Dornach neu gefü llt , entlang der 'Bundesstraße wurden über 700 m Länge Schlauchleitungen zur Klär_?nlage gelegt. Als Brandursache wurde Uberhitzung eines Venti lmotors angenommen . Der Schaden von mindestens 60 Millionen Schilling ist durch eine Versicherung gedeckt. Firmenchef Johann Breitschopf betont, daß den 120 Beschäftigten keine Kündigung droht, da eine Betriebsunterbrechungsversicherung auf sechs Monate besteht und ohnedies schon Pläne für einen beabsichtigten Neubau der Produktionshallen vorliegen. 28. S t e y r. Dipl.-Ing. Johan Julius Fe i cht i n g er, zwölf Jahre lang Generaldirektorstellvertreter, ist nach einvernehmlicher Regel ung aus dem Vorstand ausgeschieden . Begründet wurde diese Maßnahme, die schon lange erwartet worden war und im Werk vielfach begrüßt wird , durch Strukturveränderungen. Dipl.-Ing. Feichtinger wird der Steyr-Daimler-Puch AG weiterhin „in beratender Funktion" angehören. 28. S t e y r. Der Akademische Bildhauer und Restaurator Prof. Leopold Ho 11b u c h n er aus Steyr ist mit dem Silbernen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich ausgezeichnet worden. Prof. Hollbuchner, seit 1951 beruflich tätig , hat sich . als einfühlsamer und fachkundiger Restaurator über Steyr hinaus einen Namen gemacht. MAI 1988 1. Steyr. Im 79. Lebensjahre ist Franz Re i n p recht gestorben , der Jahrzehnte hindurch für die Steyrer Sportwelt ein Begriff war. Von Beruf Angestel lter der Steyr-Werke, gehörte seine Frei zeit vor allem dem Sportklub Amateure, bei dem er bis zum Alter von 40 Jahren als aktiver Fußballer spielte; auch gehörte er oftmals der Landesauswahl an. Dann fungierte er für SK Amateure viele Jahre als Trainer. 5. B e h a m b e r g. Über Einladung von Bürgermeister Fuchshuber fand heute eine Abschiedsfeier für den scheidenden Gemeindearzt Medizinalrat Dr. Leopold M a y r statt. Zugleich wurde der neue Gemeindearzt, Dr. Johann Diesenreiter, begrüßt. Dr. Leopold Mayr scheidet nach vielen Jahren aufopferungsvoller Tätigkeit aus dem aktiven Dienst. 6. Seitenstetten. Landeshauptmann Siegfried Ludwig hat die Landesausstellung „Kunst und Mönchtum an der Wiege Österreichs" im St ift Seitenstetten , das für die Ausstellung mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten auf Glanz gebracht worden war, eröffnet. Ein historischer Bezugspunkt zum Thema der Ausstellung ist das nahegelegene Neuhofen an der Ybbs, wo der Name „Ostarich i" erstmals geprägt worden ist. Abt Berthold Heigl verwies auf die Geschichtedes Sti ftes,die auf 875Jahre zurückreicht, und bezeichnete sie als Erbe und Auftrag . Für das Stift ist die Landesausstellung von enormer Bedeutung , nicht nur, weil damit das Mostviertel in den Mittelpunkt des Interesses gerückt wurde, son71
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