schwierigen Situation war, die besorgten Werksbeschäftigten von den Gegenwartsproblemen abzulenken und ihnen für den Ausgang desJahrhunderts Mut zu machen. ,, Ich muß verlangen, daß Strategien entwickelt werden, die uns nicht jedes halbe Jahr vor die gleichen Probleme stellen ...". Der Applaus, den Vranitzky erhielt, war recht mäßig, denn die Besorgnisse der Arbeiter und Angestellten waren durch dessen Worte nicht geringer geworden. i 20. 84-@..y-r. Der Bundespräsident hat den Medizinalr.aWFd<urL Le_c h.rtar,__facharjl;tfür'Zahnheilkunde und Kieferchirurgie, zum O~alrat erna t. Die feierlirJ cheUberreichung des Dekretes fand heute im Linzer Landhaus durch Landeshauptmann Dr. Ratzenböck statt. 20. Steyr. Re~rungsoberveterinärrat D.r Ernst Höd 1, der Bezirkst1erarztvon Steyr~Land, ist vom Bundespräsidenten mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Die Überreichung des Ehrenzeichens nahm Landeshauptmann Dr. Ratzenböck im Rahmen eir,er Feierstunde im Linzer Landhaus vor. 23. St e y r. Bei den heutigen Wahlen zum Nationalrat waren in Steyr-Stadt29.405 Persor:ien wahlberechtigt, zur Urne gegangen sind aber nur 25.548 Wahlberechtigte, so daß sich diesmal eine Wahlbeteiligung von nur 86,9 Prozent ergeben hat, wogegen im Jahre 1983 immer noch eine Wahlbeteiligung von 90,5 Prozent gegeben war. Die auffälig hohe Wahlenthaltung wiederspiegelt offensichtlich eine Mißstimmung, die vor allen zu Lasten der Sozialistischen Partei gegangen ist. Von den 25.704 gültigen Stimmen entfielen 14,537 (58 Prozent) auf die SPÖ, die damit gegenüber der letzten Nationalratswahl 5,8 Prozentpunkte im Stimmenanteil bzw. zweitausend Stimmen verloren hat. Auch die Volkspartei konnte ihre Wähler nicht im bisherigen Ausmaß halten. Mit 6.114 Stimmen (24,4 Prozent) verlor sie gegenüber 1983 um 1,1 Prozent. Der Freiheitlichen Partei, die, nach dem allgemeinen Trend , auch in Steyr diesmal einen erheblichen Stimmenzuwachs erzielen konnte, ist auf 2.560 Stimmen (10,2 Prozent) gekommen. Die Grünen erreichten 1.434 Stimmen (5,7 Pro~ent), die KPÖ kam auf 429 Stimmen (1,7 Prozent). Daß in Steyr, einer Domäne der Sozialistischen Partei , die Sozialisten soviele Stimmen eingebüßt haben, ist keine Einzelerscheinung, deren Grund man in der sch lechten wirtschaft64 liehen Situation und der Arbeitsplatzangst vermuten könnte, sondern ein Symptom in nahezu allen Industrieregionen mit starker sozialistischer Wählermehrheit. Daß die Volkspartei weit hinter ihrem erhofften Wahlz iel zurückgebl ieben ist, ist für diese Partei eine große Enttäuschung, nicht nur in Steyr, sondern allgemein. Auch in dem überraschenden Ergebnis, daß die Freiheitlichen starken Zulauf erhielten und die Stimmenzahl fast verdoppeln konnten, liegt Steyr im Bundestrend. Die Grün-Alternativen zeigen sich enttäuscht; sie hatten mehr Unterstützung in der Wählerschaft erwartet. DEZEMBER 1986 1. Steyr. Ende November hat der Gemeinderat den Nachtragsvoranschlag für das Jahr 1986 genehmigt, - allerdings unter dem Eindruck, daß die Mehrausgaben im ordentlichen Haushalt um 26,5 Millionen Schilling höher gelegen waren als präliminiert. Um den Haushalt ausgleichen zu können , mußten „bis an die Grenzen des noch Möglichen",wieder Finanzreferent Vizebürgermeister Wippersberger betonte, die Rücklagen angegriffen werden: 20,3 Millionen Schilling . Um den außerordentlichen Haushalt mit Ausgaben von 89 Millionen Schilling bedecken zu können , mußten 45 Millionen Schilling (um 15 Millionen Schilling mehr als vorgesehen) an neuen Krediten aufgenommen werden. Die Verschuldung ist demnach .auf 12.800 Schilling je Kopf der Bevölkerung gestiegen. Eine schlimme Enttäuschung war es, daß die Einnahmen aus der Gewerbesteuer von 55 Millionen Schilling im Jahr zuvor auf 371 Millionen Schilling abgesunken waren. Darin spiegelt sich die sch lechte Wirtschaftslage in Steyr. Unter den bestürzenden Ergebnissen des Jahres 1986 wurde heute im Gemeinderat der Voranschlag für das Jahr 1987 behandelt. Dieser ist um etwa dreißig Millionen Schilling höher als der Voranschlag 1986. Von den 579,4 Millionen veranschlagten Ausgaben im ordentlichen Haushalt entfallen bereits 43 Prozent auf Personalkosten. Mit Insgesamt 677,1 Millionen Schilling liegt das Haushaltsvolumen nur um drei Millionen Schilling höher als der jüngst genehmigte Nachtrag für 1986. Also hat man sich zu einer Sparpolitik durchringen müssen. Die eigenen Steuern, Abgaben und Ertragsanteile sind mit 415,8 Millionen Schilling präliminiert. Dabei sind die Gewerbesteuer mit 37 Millionen, die Getränkesteuer mit bereits 22,5 Millionen, die
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