Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1988

eine Feldmesse gefeiert, dann konnten 23 Musikkapellen aus den Umgebungsgemeinden zum großen Spiel auf dem Dorfplatz begrüßt werden. Der Festzug wurde zwar durch einen Platzregen unterbrochen, doch tat dies der Stimmung des Festes, das vom Festausschuß unter Obmann Alois Gruber vortrefflich arrangiert worden war, keinen Abbruch . 15. Steyr. In den Steyr-Werken droht eine weitere Kündigungswelle. Der Betriebsrat ist bemüht , die Zahl 450 auf 243 (220 Arbeiter und 23 Angestellte) herabzudrücken. Zum Ausgleich soll , so lautet ein Vorschlag, die wöchentliche Arbeitszeit für die nächste Zeit um drei Stunden verkürzt werden , wobei das Werk 38,5 Stunden bezahlt. 15. Steyr. Direktor Alfred Herzig, seit 1974 Vorstand für die Finanzen in den Steyr-Werken , nunmehr im Ruhestand, hat seinen Abschied aus der Steyr-DaimlerPuch AG bei einem Heurigenbesuch in Wien zusammen mit Minister Rudolf Streicher gefeiert, der im Jahre 1986 nur wenige Monate Generaldirektor der Steyr-Werke gewesen ist und dann das Ministeramt für die Verstaatlichte Industrie angenommen hat. . 17. Steyr. In München ist eine wichtige Entscheidung für Steyr gefallen: Der BMW-Aufsichtsrat hat beschlossen, die seit längerem geplante Produktionsstätte für hochwertige Motorenkomponenten an den Standort Steyr zu vergeben. Damit hat Steyr den Vorzug vor München und Berlin bekommen. Für Steyr heißt dies zweihundert weitere Arbeitsplätze. Die Investitionen werden zwei Milliarden Schilling betragen , dazu gibt es 500 Millionen Schilling öffentliche Förderung. Auch die Stadtgemeinde Steyr wird wieder Millionen zuschießen müssen. Steyrs Förderungsanteil steigt damit auf insgesamt 86 Millionen Schilling für das BMW-Werk. Derzeit sind 1400 Personen im BMW-Werk beschäftigt. Steyr zahlt demnach für jeden BMW-Arbeitsplatz in Steyr 80.000 Schilling. 24. Steinbach. Die Gemeinde trauert um den Bürgermeister, Ehrenbürger und Konsulent Johann Zier m a y r, der heute im 59. Lebensjahre verstorben ist. Ziermayr, Landwirt vom Anwesen Raintal , war seit 1955 im Gemeinderat tätig, wurde 1961 Vizebürgermeister und 1970 Bürgermeister. In seine Amtszeitfallen bemerkenswerte Bauvorhaben, denn er war unermüdlich Steinbach trauert um seinen Bürgermeister Johann Ziermayr bemüht, Landesmittel in die Gemeinde zu bringen. Der Neubau der Volksschule, das Freibad , die Aufbahrungshalle, die Kanalisation , die Ortsplatzgestaltung und zahlreiche andere Projekte waren sein Werk. Seit 1977 Leiter des Volksbildungswerkes, aber schon frühzeitig in allen Belangen des kulturellen Lebens tätig , hat er mit Kulturwochen, Theaterfahrten, Brauchtumsabenden, Ausstellungen und sonstigen Aktionen das geistige Leben der Gemeinde enorm aktiviert. Dafür wurde er von deroö. Landesregierung zum Konsulenten für Volksbildung und Heimatpflege ernannt. Auch Feuerwehr, Musikkapelle, Rotes Kreuz sowie die Volkspartei hatten ihn ihm einen verdienten Mitarbeiter. 26. St e y r. In der „Brasserie Rustikana" auf dem Tabor ereignete sich heute eine folgenschwere Explosion, das den Lokalbesitzer Richard Walcher (29) schwer schädigt. In d.er Küche explod ierte ein Behälter mit Flüssiggas, wobei diß Detonation so stark war, daß die Vorderll{and des Lokals auf die Straße geschleudert und zwölf Autos beschädigt wurden. Richard Walcher und der 15jährige Kochlehrling Johann Amon erlitten Verbrennungen ersten und zweiten Grades. Am schwersten traf es die Reinigungskraft Augustine Gabauer (47), die in die Intensivstation des Krankenhauses gebracht werden mußte. Der Lokalbesitzer hat keine Erklärung für die Ursache der Gasexplosion . 51

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