Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1988

Kies- und Transportbetonwerk 4400 STEYR, Porschestraße 7 Telefon 0 72 52 / 63 3 11 Werk I Dietach 07252 / 8286 Werk II Garsten 07252 / 24123 Werk 111 Klaus 07585 / 464 Werk IV Prinzersdorf, NÖ. , 02749 / 3660 Gesellschaft m. b. H. übergab keiner den Hof, bevor er in die Siebzig ging! WennesderVaterauchso hielt - konnte er wohl noch Jahre warten, bis er selber Bauer wurde! In Amerika war es immer sein Plan gewesen, einmal in der Heimat als Transportunternehmer, als Frächter, zu arbeiten. Der alte Bote imDorf hatte längst ausgedient. Das Frächtergewerbe ernährte leicht einen neuen Unternehmer - das war auch müheloser als die Bauernarbeit auf dieser Höhe! Hans sprach auch in der kommenden Zeit nichts über seine Pläne. Die Mutter sah, daß der Sohn oft nur mit halber Lust bei der Arbeit war. Auch der Vater fühlte eine Verstimmung aufsteigen. Während in den ersten Tagen der Heuernte der alte Bauer mit demTraktor •die Heufuhren zum Hofe hinaufführte, horchte Hans jedem Motorengeräusch nach, das aus der Niederung heraufbrummte. So kam es, daß eine Haufuhre einseitig beladen wurde. Als der Bauer sie über den Rain auf die Straße hinausfuhr, kippte sie um. Die AugendesaltenBauernfülltensichmit Zorn. ,,Da muß ich noch lange warten, bis ich dir den Hof überlassen kann!" knurrte er. Hans hatte dieses Wort erwartet. Er lächelte bitter. ,;vielleicht mag ich gar nicht darauf warten!" Der Bauer erbleichte und fragte heiser: ,,Und den Hof könntest du velassen !" Hans sah den Schmerz im Gesicht seines Vaters. Er schwieg und wandfe sich ab. Nun drängte die Unklarheit in seinem Leben nach einer Lösung! 38 Er ging noch spät am Abend hinab ins Dorf und suchte den alten Botenfuhrmann auf. Als er gebückt in die niedrige Stube trat, zuckte über den Himmel ein erster fahler Blitz. DerFrächter blickte verwundert auf den späten Gast. Hans hatte lange genug überlegt, was er sagen wollte. ,,Mir ist da was in den Sinn gekommen: Willst du dir nicht einen neuen Lastwagen für deine Frächterei anschaffen?" Der Botenmann knurrte: ,,Du meinst wohl, bei mir schneit es Geld? Und überhaupt, wer sollte den neuen Wagen fahren?" „Ich!" NunbreiteteHansseinenPlan aus. Das Erbteil, das ihm zufallen mußte, reichte für einen Lastwagen . Fahrer wollte er selber sein - der alte Bote sollte ihm später das Gewerbe übergeben! ' Der Frächter horchte auf. ,,Da muß ich mit deinem Vater reden!" „Mit demVater?" fuhr Hans auf. ,,Ich bin selber alt genug, daß ich über mich entscheiden kann!" Jetzt pfiff der Alte durch die Zähne. Daher wehte der Wind! Nun, mochten Hans und sein Vater selber sehen, wie sie es halten wollen! ,,Ich tu mit bei diesem Geschäft, wenn du denWagen zustande bringst!" krächzte er mürrisch. Hans Hagner ging erregt heim. Woran lag es nur, daß er sich hier nicht mehr zurecht fand? Ein Blitzschlag flammte auf, daß das Haus auf der Anhöhe weiß schimmerte, dann krachte ein Donner, als

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