Europatrip befinden soll, dessen Aufenthaltsort wir aber nicht feststellen konnten". Knox sah die Kopie des Testaments an, entnahm seiner Mappe ein anderes Blatt, verglich die beiden Schriftstücke und schüttelte den Kopf . ,,Ich dachte, es würde uns weiterhelfen", murmelte er enttäuscht. „Ein verdammter Fall!" knurrte Lood. ,,Einzig und allein die 90.000 Dollar, die laut Angabe Miß Balts hier hätten sein müssen, deuten auf einen Raubmord hin. Das Telefon schrillte, Knox hob ab. ,,Was?" rief er plötzlich wie verwandelt. ,,Ja, ich lasse sie sofort holen." „ZakinsErbehatsichbeiNotarWigg gemeldet", berichtete er Lood. ,,Und Sie werden sie mir sofort vorführen, Lood!" ,,Sie?" wunderte sich der Inspektor. ,,Wo finde ich sie?" „Natürlich bei Notar Wigg. Bringen Sie sie sofort zu mir!" Eine Stunde später saß die Attraktive Mary Balt vor dem Lieutenant. „Pech für Sie, Miß Balt !" begrüßte er sie. ,,Ein vor zwei Jahren abgefaßtes Testament zugunsten Sam Caseys existiert ..." ' Miß Balt lächelte. ,,Al testierte vor acht Monaten zu meinem Gunsten, daher ..." ,, ... ist Ihr Testament ungültig. Ungültig, weil Mörder niemals erben!" ,,Wie kommen sie auf diesen Unsinn, Lieutenant?" „Al Zakin schrieb stets mit einem Füllhalter, wie Sie jawissen, und löschte immer auf der Löschblattunterlage. Sehen Sie selbst: 'Mein Testament' usw. Daneben ein Vertragsentwurf mit dem Datum des Mordes. Die Löschunterlage hat ihren verbrecherischen Plan entlarvt. Und was war das Motiv!" „Dieser elende Schurke!" brach es da aus der Frau. ,,Erst hat er mich verführt, dann wollte er sich nicht scheiden lassen , und das Kind das ich bekommen werde ..." ,, ... ist jetzt schon zu bedauern!" nickte Knox und gab Mrs. Balt das Protokoll zur Unterschrift. Rudolf Alberer: 1 Der grupfte Hahn Der kloane Loisl und sein um a Jahr jüngere Schwester, 's Hannerl, san hinter der Wagnhüttn gsessen und habm bei an Scherhaufa mit Zündholzschachterln Ziagl gmacht. Danebm is derWoidl, derHaushundglegn, hat alle Viere va eahm gstreckt als wann er hin war und hat sih d' Sunn aufm Bauch brenna laßn. So fäul is der Woidl gwen, daß er nitamal d' Augn aufgmacht hat wiar der Nachban Sepperl um d' Wagnhüttn umer zan Loisl und der Nannerl kemma is und zu de Zwoa gsagt hat: „Schauts her bei uns hat der Hahn schon deant !" und eahna dabei drei wunderschön rotleuchtende Oa zoagt hat. ,,Mei san de aber schön!" hat sih 's Nannerl dersegnt, und der Lois hat gsagt: ,,Da müaß mar ah gleih suacha gehn, vielleicht hat der Hahn eh bei uns ah schon deant!" Und schon habms rundum alls abgsuacht. Da is grad d' Großmuatta um a Reisabürdl ganga, der hat der Sepperl natürlih ah gleih d' rotn Oa zoagt. ,,So, so", hat d' Großmuatta gsagt, ,,ba eing is er aber zeitlih dran, es is januh a weil Zeit auf Ostern!" „Geh, Großmuatta, bei uns soll der Hahn ah dean, mir möchtn a schon rote Oa !", hat drauf 's Nannerl bettlt. ,,Gehts, seits nit gar so ungeduldi", hat d' Großmuatta drauf gsagt," er wird schon nuh baldgnua dean !" Hat ihrReisabürdlgnummaundiseiniind' Kuchl ganga. Dabei hats scharf nachdenkt, wos d' Oafarb hingebm hat, die ihr vorigs Jahr überbliebm is. D' Kina habm drauf wieder weiter gsuacht. Da sagt nach oana Weil der Sepperl: ,,He! Da fallt mir ein, daß mir der alte Toni, der was van Altersheim allweil zu uns kimmt, gsagt hat, wann der Hahn nit dean will, aft muaß ma eahm a Salz aufn Schwoaf strahn !" „Du, des probiern mar !" hat der Loisl gsagt, is umaHandvoll Salz in d' Kuchl, und dann sands in Hahn nachgrennt. Wiar de Drei; der Loisl, der Sepperl und 's Nannerl hinterm Hahn umd d' Wagnhüttn undbanWoidl vorbeigsaust 35
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