,.Tuet's weh, wenn i da druck?" Der Mann nickt kurz und ächzt. „Nachher ist etwas hin!" meint der Göggl seelenruhig. ,,Hin?" schreckt der Mann auf, macht die Bindung los und richtet sich mühsam empor. „Mir scheint, das Vntergestell ist noch ganz", erklärt der Göggl sachverständig, ,,aber inwendig ..." ,,Inwendig . .." stöhnt der Schifahrer. ,,Etwa ein paar Rippen oder so!" meint der Göggl. ,,Oder so ..." ächzt der Schifahrer. Der Göggl schaut sich eine Weile um . Jia, was tun wir denn da? klaubt Schi und Stecken zusammen, bindet einen Riemen herum, wirft das Zeug über die Achsel, faßt den Schifahrer fest um die Schulter und führt ihn langsam den Weg hinab. „Zwei ehrliche Füße sind halt doch das beste!" meint der Göggl tröstend; denn jetzt ist ihm mit einem Schlage seine gute Meinung über das Schifahren wieder vergangen . Oder soll da einer nicht Ejtwa den Grausen kriegen, wennersoetwaserlebt, wie derGöggl? Der Herr nickt ihm zu. ,,Im besten Schuß", erzählt er, nichts von einem Hohlweg zu sehen! Auf einmal alles fort, der Schnee, die Schi, die Besinnung ..." ,,Sakra, sakra", meint der Göggl, „das muß arg sein, wenn so auf einmal alles fort ist, was man sonst hat!" und nachdenklich: ,,Hja, das Schifahren !" Der Herr macht bloß eine kurze, scharfe Bewegung mit der Hand. Unten beim Straßerwirt läßt er um das Auto telephonieren . Der Göggl hilft ihm noch beim Einsteigen. ,,I wünsch halt guten Gsund, Herr!" sagt der Göggl. ,,Oh besten Dank!" Der Motor springt an. Da schießt es dem Göggl ein: ,,Öha! Aushalten! Die Schi, Herr, Sie haben die Schi vergessen und die Stecken!" Und rennt, Schi und Stöcke unter dem Arm dem Wagen nach. Der Herr läßt halten und beugt sich aus dem Fenster. Wie er seine zerschundenenBretter sieht, steht wieder 46 der Schrecken in seinem Gesicht, den er ausgestanden hat. ,,Ein bißl arg schauen sie wohl aus", meintderGöggl, ,,abermiteinpaarNägeln und ein bißl Blech sfud sie schon wieder zu richten!" Doch derHerr streckt abwehrend die Hände aus: ,,Nie wieder Schi!" ruft der Herr. Und ist fort. So steht der Göggl da mit den schönen Brettern, den geschenkten, und mit seiner dreimal reparierten Meinung über das Schifahren. Oh, was für feine , noble Bretter das sind! ErprobiertdeneinenSchian, der noch ganz ist . Grad recht für seine Größe. Auch dem zweiten Schi fehlt nur hinten ein Stück. Oder soll da einer nicht eine andere Meinung über das Schifahren kriegen, wennihmausderLuft, vomHimmelsozusagen, solche Bretter zugeflogen kommen, schöne Paradebretter und völlig gratis? Der Göggl wirft vergnügt die Bretter über seine Schulter und lacht: ,,Hja , das Schifahren !" Der Hochzeitstag Von Miriam Webster Wieder einmal stand unser Hochzeitstag vor der Tür, aber ich war fest entschlossen, meinen Mann nicht wie sonst immer mit der Nase draufzustoßen. Diesmal sollte er's von allein merken. Der Tag kam - und ging vorüber, ohne daß meinMann sich im entferntesten seiner Bedeutung erinnert hätte. Ich sagte auch nichts. So verstrich eine gute Woche. Dann kam er eines Abends mit einem Blumenstrauß und einer Bonbonniere nach Hause und sagte: ,,Zieh dich bitte um, wir gehen aus." ,,Was ist denn los?" fragte ich erstaunt. ,,Sag bloß, du weißt es nicht!" erwiderte er. ,,Heute vor genau elf Jahren, einer Woche und zwei Tagen haben wir geheiratet!"
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