ker ... hoch!" Sie hielt jetzt die Flasche Thor entgegen. ,,Aufmachen . . . bitte ... !" ,.Mary hat recht", nickte der Glatzkopf der beschwipsten Schönen zu und wandte sich wieder an Thor, der mit dem Öffnen der Champagnerflasche beschäftigt war. ,.Sind Sie nicht der Mann von der Zentralbank?" und bevor Thor ihm entgegnen konnte, sagte er, zu derFraugewandt: ,.Siehst du, Mary, ich kenne alle Leute, die Geschäfte mit unserem Teddy machen". ,.Ich bin heute das erste Mal hier", wich Thor aus . „Weiß ich!" hörte Thor jetzt eine tiefe Frauenstimme hinter sich sagen. ,,Sie wären mir bestimmt aufgefallen, weil Sie mein Typ sind!" „Wo ist Daddy? Haben Sie ihn nicht gesehen?" wandte sich jetzt ein etwa zweiundzwanzigjähriger Bursche an die Gesellschaft beim Buffet . Er sah so aus, als könnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, und fuhr sich unablässig mit den Fingern durch das schwarzgelockte Haar. ,For kurzem habe ich ihn ins Haus gehen gesehen", sagte die junge Frau mit der tiefen Stimme. Jürgen Thor wußte fürs erste genug. Ohne daß es die eifrig Diskutierenden merkten, verließ er das Buffet und trat in die Villa . Von der großen Halle aus, die mehr einem Wintergarten glich, sah er eine angelehnte Türe und stieß sie auf. Es war ein Schreibzimmer, das leer war. Ebenso leer war die danebenliegende Bibliothek. In der Halle stieß er dann auf einen Mann in Livree. ,.Wo ist Teddy Parker?" fragte er auf gut Glück. „Ich weiß nicht! Vielleicht ist er oben!" antwortete der und war schon wieder verschwunden. Thor lief die Treppe hinauf. Er öffnete die erste Türe. Nichts ! Die zweite. Auch nichts! Als er dann die dritte öffnete, zuckte er ers ch rocken zurück . Rita, das Mädchen aus der Diskothek, lag in seltsam verkrümmter Haltung auf dem Teppich. Thor wußte sofort, daß das Mädchen totwar.Neben ihr lag eine Injektionsspritze, und ein Blick auf die Armbeuge bewies ihm, daß sie sichvor kurzem eine Inj ektion gegeben Bissige Frage Ein einyebiideter junger Mann wollte auf einer Gesellschaft dem Schriftsteller und Schauspieler Sascha Guitry ein wenig imponieren. So sagte er: ,,Ich .gehöre einem ganz alten Geschlecht an, das stets nach der Devise ,Sieg oder 1bd!' gelebt hat. Mein Großvater zum Beispiel hat an den blutigen Kriegen zwischen weißen Einwanderern U:nd den Zulukaffern teilgenommen!" ,,Interessant, sehr interessant!" meinte ·Sascha Guitry. ,, Und auf welcher Seite?" haben muß~e. Vermutlich war die Dosis zu stark gewesen. Der Mann griff nach dem Telephonhörer: ,,Hier Kriminalassistent Thor!" meldete er sich. Als er nach geraumer Zeit wieder im Ga rten stand, merkte er sofort , daß etwas Außergewöhnliches im Gange sein mußte. Die Gäste s t anden alle gespannt um den Swimmingpool, man hörte Bravo- und Lobrufe, wie „Ein guter Schwimmer!" und „Ein prima Taucher!" und dann sah Thor von einer erhöhten Stelle aus einen übergewichtigen Mann mit nacktem Oberkörper und einem vom vielen Alkoholgenuß dunkelroten Gesicht am SGhwimmbeckenrand stehen, der sich offenbar anschickte, einen Kopfsprung ins Bassin zu wagen. „Ichwette, daß Teddy das Armband heraufbringt!" sagte neben ihm ein Mann mit roten Haaren. Als Thor das Bassin erreichte, hörte er, wie der schwere Körper des Gastgebers auf demWasser aufschlug. Einige Mädchen kreischten laut auf, als das Wasser ihre Kleider bespritzte. ,.Warum taucht er da drüben? Lindas Armband liegt doch auf dieser Seite!" rief jetzt ein Mann aus der Menge. ,.Pah, er will uns bestimmt zeigen , wie lange er es unterWasser aushält !" antwortete ein anderer spöttisch. Alle 37
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